Gaál Zsuzsanna - Ódor János Gábor (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 34. (Szekszárd, 2012)

CSEKŐ ERNŐ: Befogadás és kitagadás

ERNŐ CSEKŐ Aufnahme und Verstoßung Beiträge zur deutsch-ungarischen Assimilation: Über den familiären Hintergrund von Cécile Tormay und Valéria Dienes In dieser Studie wird über Valéria Dienes und Cécile Tormay geschrieben, über zwei Schaffenden mit Szekszárder Abstammung und engen familiären Wurzeln, deren Tätigkeit und beeindruckende Kunst sich eben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entfalteten. Cécile Tormay war die bejubelte Schriftstellerin des Zeitraums zwischen den beiden Weltkriegen (Horthy-Epoche), eine bestimmende Figur des literarischen und kulturellen Lebens und gleichzeitig die Redakteurin der Napkelet, einer konservativen Literaturzeitschrift. Valéria Dienes fing ihre Laufbahn als Mathematikerin und Philosophin an, wurde aber später zu einem wahren Polyhistor. Ihre Betätigung und Wirksamkeit wurde in den letzten zwei Jahrzehnten für die Nachwelt durch ihre Tanzkunst und Tanzwissenschaft, bzw. theologische Arbeit bekannt und interessant. In der Laufbahn der beiden Kunstschaffenden lassen sich Parallelen beobachten, undzwar die folgenden: neben den bereits erwähnten engen Beziehungen zu Szekszárd die Angehörigkeit der gleichen Generation, die damit verbundenen gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen, desweiteren die persönliche und familiäre Betroffenheit an den historischen Ereignissen der Jahre 1918-1919 und zuletzt der gleiche Familienhintergrund sowie der gleiche und antagonistische Weg der deutsch-ungarischen Assimilation. Das Thema meiner Studie bildet die Auslegung und Interpretation der oben geschriebenen Parallelen. Die Ähnlichkeit in der Frage der deutsch-ungarischen Assimilation umfasst nicht nur dieses Thema, daß beide ihrer Familien entscheidend oder größtenteils deutscher Abstammung waren. Die Identität und Persönlichkeit von Cécile Tormay und Valéria Dienes bildete sich meiner Überzeugung nach nicht nur durch das Bewußtsein ihrer deutschen Abstammung oder ihrer angeerbten kulturellen und Mentalitätswirkungen aus, sondern es waren selbst die Elemente ihres vielgeprüften Assimilationsprozesses. Es wurde ihnen durch die Lebensgeschichte und Erlebnisse ihrer Aszendenten als Familienerbschaft und Schicksal hinterlassen. Durch meine ausführliche Interpretation versuche ich eine gesellschaftshistorische Analyse von zwei bedeutenden Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts zu treffen, wobei in der Studie auch ihre familiäre Motivation und Umstände verglichen werden können. 466

Next

/
Thumbnails
Contents