Gaál Zsuzsanna - Ódor János Gábor (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum évkönyve 34. (Szekszárd, 2012)

FÜZESI ANDRÁS: Egy középső neolitikus település részlete Paks-Gyapa-Rosti-puszta lelőhelyről

ANDRÁS FÜZESI Das Teil einer Siedlung aus dem mittleren Neolithikum vom Fundort Paks - Gyapa - Rosti-Pußta Die Mitarbeiter des Archäologischen Institutes der Universität ELTE-BTK legten ein das Teil einer Siedlung aus dem mittleren Neolithikum auf einer Fläche vom etwa 6800 m 2 an der Grenze Paks­Gyapa frei. Bei der Ausgrabung kamen Säulenstellungen von 3 Pfostenhäusern, verschiedene Gruben, sowie 3 Grabstätten innerhalb der Siedlung zum Vorschein. Im besten Zustand verblieb das Gebäude Nr. 156, welches seiner Konstruktion nach einen Übergang zwischen den klassischen Linienband-Langhäusern und den spätneolithischen zweiteiligen Gebäuden bildet. Im Gebäude lassen sich zwei innere Scheidewände und für die Langshäuser bezeichnende, sog. Y-förmige Konstruktionselemente beobachten. Ähnliche Gebäude mit inneren Scheidewänden, bei denen die Dachkonstruktion durch Zweighölzern unterstützt wurden, sind auch in der Tiefebene und in nordbalkanischen Gebieten auch bekannt. Im Karpatenbecken sind ähnliche Häuser wie in Gyapa in den Gemeinden Szajol-Felsőföldek, Tiszajenő-Szárazérpart, Polgár-Kengyel­köz, Stúrovo/Párkány zu finden. Die meisten gefundenen Keramikstücke stammen aus 11 großen Objekten (insgesamt 5.975 Bruchstücke), welche in der mittleren Spur des freigelegten Geländes liegen. Sämtliche Objekte sind große unförmige Lehmgruben und Grubenkomplexe von mittlerer Tiefe. Zur Prüfung der Verteilung des Keramikfundes innerhalb des Fundortes habe ich die Ausdehnung der Objekte und die Zahl der freigelegten Bruchstücke berücksichtigt, so wurden die Widersprüche wegen der abweichenden Größe der Objekte ausgeglichen. Das Keramikfundmaterial besteht in erster Linie aus qualitativen und gut ausgebrannten Bruchstücken, etwa bei 20% der Bruchstücke läßt sich die Form gut rekonstruieren. Hier erscheinen die für die Zeit des mittleren Neolithikums allgemein bezeichnende Typen. Das Anteil der verzierten Bruchstücke besitzt 46% (ca. 2000 Bruchstück) innerhalb der im Inventar aufgenommenen Fundstücke. Die ritzverzierten Bruchstücke betragen 22%, die vertieften Stücke etwa 14% und die mit plasticher Verzierung etwa 10%. Im Fundgut kommen auch die Elemente aus den frühesten DVK, der Keszthely- und Notenkopfstücke des klassischen Alters, sowie die Stücke der Zseliz-Gruppen aus dem späteren Zeitraum vor, so lassen sich im Leben der Siedlung aus typkronologischer Hinsicht drei Phasen unterscheiden. Nach den Objekten und seinen Fundgütern lassen sich 4 Haushalte identifizieren. Das Haus Nr. 123. gehörte zu dem früheren Zeitraum des Notenkopfäras (Haushalt Nr. 1.). Das Gebäude Nr. 156. wird größtenteils von Objekten aus dem späteren Ära (Fundmaterial von Zseliz) umrahmen, so kann man es mit der dritten Ansiedlungsphase verbinden (Haushalt Nr. 2.). In der Zone des Hauses Nr. 370 erscheinen neben den Notenkopf- und Zseliz-Bruchstücken immer mehr auch die Stichbandkeramikmotive und die einfachen (Keszthelyi-Typ) Ritzlinien (Haushalt Nr. 3.). Am nordöstlichen Teil des Fundortes in einigen Objekten kommen Notenkopf- und Stichlinienbänder in größerer Zahl zum Vorschein, welche zu einer anderen neuen - außer dem Freilegungsgebiet liegenden - Einheit (Haushalt Nr. 4.) gehören konnten. Die Region des geprüften Fundortes liegt in der DVK-Ausbildungszone, wo die Siedlungen der frühneolithischen Starcevo-Kultur und die für die erste Phase des Mittelneolithikums datierenden Fundorte nebeneinander zu finden sind. Im Laufe des Mittelneolithikums kam eine breite Grenzzone 25

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