Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 30. ( Szekszárd, 2008)

V. Kápolnás Mária: Ármentesítés után

Mária V. Kápolnás Nach Hochwasserschutzchma Grundsätze und Praxis des Binnengewässerschutzes in Sárköz vor dem ersten Weltkrieg Nach dem Abschluß der Donau-Regelungen erfolgten die Befestigung und Instandhaltung der Dammbauten, die Binnengewässerableitung, die Entwässerung der Grenzgebiete der Gemeinden, sowie die Verbesserung der kleineren Flußbetten. Nicht einmal die Anfertigung der Donau-Abdämmung zwischen Szekszárd und Báta bedeutete es, daß sich die Besitzer der von der Wasserflut geschützten Bodenflächen und die Fachleute ausruhen oder die Arbeit mit dem Hochwasserschutz als abgeschlossen betrachten konnten, da die Erhaltung und Weiterentwicklung des Systems eine ernsthafte Kooperation, großen Aufwand und fachmännische Arbeitslenkung erforderte. Der Hochwasserschutz setzte ursprünglich zwei Hauptziele an, einerseits den Schutz der Wohnorte vom Hochwasser, wobei der Dammbau im Interesse der Mehrheit der in diesen Gemeinden wohnenden Menschen lag; andererseits auch die Einstellung der periodischen Wasserführung auf den für Bodenwirtschaftung geeigneten Gebieten. Die Anbauzweige haben sich demzufolge verändert: aus Sumpfgebieten, Wiesen und Weideflächen hat man viel wertvollere, ertragfähigere Ackerfelder gewonnen, die Nutzung der Überschwemmungsgebiete wurde durch einen viel mehr Gewinn bringenden Ackerbau und Stalltierzucht ersetzt. Der Binnengewässerschutz und die Wasserableitung stand dann immer mehr im Interesse einer kleineren Gruppe, deren Felder auf den tiefliegenden Gebieten der zu schützenden Seite lagen. Diese Menschen mußten nämlich regelmäßig, die Eigentümer der höher liegenden Felder jedoch nur selten Schaden durch Binnengewässer erleiden. Nach allen gelösten Problemen entstanden immer neue Sorgen und Interessengegensätze. Die Tätigkeit der im Jahre 1900 gegründeten Szegzárd-Báta (dann Szekszárd-Báta) Entwässerung und Binnengewässerregelung Gesellschaft widerspiegelt wahrheitsgetreu die jahrzehntelang dauernde Arbeit, welche durch die Fluten der Donau, beim Schutz der Ackerländer gegen Binnengewässer und durch die häufig eingetretenen Dürreschaden entstanden. Die Donau verwöhnte die im Gebiet des Sárköz wohnenden Menschen auch damit, daß die Hochfluten jahrzehntelang hinterblieben und man mußte nur auf die Erhaltung der Dammschüttungen aufpassen. Von den Gebieten hinter den sorgfältig gebauten und ständig befestigten, erhaltenen Dammschüttungen konnte das Niederschlagswasser nicht mehr in die Donau gelangen. Mangels Schleusen hat man den Damm erst einfach durchgeschlagen, um das Regenwasser in die Donau zu fuhren, aber dieses Problem konnten weder die im Jahre 1879 in Báta, noch die im Jahre 1881 in Lankóc (Decs) gebauten Schleusen vollständig lösen, da das Binnengewässer beim hohen Wasserstand durch den natürlichen Fall einfach nicht abgeleitet werden konnte. Die Generalversammlung der Entwässerungsgesellschaft lehnte am Anfang sogar die Idee strikt ab, eine Pumpstation neben der Schleuse zu bauen, da sie es einfach als Geldverschwemmung betrachteten. Bald erkannten sie aber ihren Irrtum, daß man ohne den Ausbau einer Pumpstation und des Kanalnetzes gegen das Binnengewässer nicht effizient bekämpfen kann. Im Jahre 1896-97 wurde dann die Pumpstation in Báta errichtet und kurz danach auch das Binnengewässer-Ableitungssystem, welches bis heute im Betrieb steht. Die gegenteiligen Vorschläge und Forderungen der verschiedenen kleinen Interessengruppen erschwerten und oft auch verzögernten die Durchführung der beruflich wohlbegründeten Pläne, wobei es sich mehr denn einmal herausstellte, daß die aufgeschobene oder verwehrte Investition später mit viel mehr Aufwand, aber doch realisiert werden mußte, bzw. daß die verzwingten Ableitungen und Kanäle die erhofften Erwartungen nicht erfüllten. Gleichzeitig mit dem Bau der Binnengewässerkanäle meldete sich die Frage der Ableitung der vom Berg abströmenden Gewässer. Obwohl das Wasserrechtsgesetz die Regelung der Fließe auf den entwässerten Flächen, sowie die Ableitung der Gewässer den Interessenkreisen der Überschwemmungsgebiete als Pflicht auferlegte, drückte es aber auch aus, daß die auf dem Gebiet lebenden Eigentümer verpflichtet sind, die Berggewässer und die Schlammassen in den Bergen aufzufangen. Das Leben der Einheimischen wurde in einem Jahr durch die Trockenheit und Wasserlosigkeit, dann im nächsten Jahr durch das Hochwasser verbittert. Das Problem der zu großen oder zu kleinen Wassermengen stand immer im Gegensatz zueinander. In Dürreperioden wurde es verlangt, den Betrieb der

Next

/
Thumbnails
Contents