Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 29. (Szekszárd, 2007)

Zalai-Gaál István: Von Lengyel bis Mórágy. Die spätneolithische Grabkeramik in Südtransdanubien aus den alten Ausgrabungen. I. Analyse

J. Vladár und J. Lichardus zeigten auf Grund der damals bekannten Funde auf, dass die älteste Entwicklung des Gräberfeldes von Zengővárkony die mit ritzverzierter Keramik versehenen Gräbergruppen darstellen und diese älteste Stufe zeitlich mit der älteren Stufe der slowakischen Lengyel-Entwicklung zu parallelisieren ist 34 . Auf Grund der in Zengővárkony und in Svodín (Szőgyén) früher entdeckten Keramikgefaße nahmen sie an, dass ihre zweite Stufe (Lengyel II) auch in Transdanubien existiert haben dürfte 35 und dass auch die Existenz der mit unbemalter Keramik bezeichneten Stufe in Zengővárkony und Lengyel vorausgesetzt werden könne. Diese Fundstellen wurden sogar mit der Tiszapolgár-Kultur zeitlich in Verbindung gebracht 36 . P. Raczky meinte dagegen, dass die frühen Siedlungen der Lengyel-Kultur (Lengyel, Zengővárkony, Pécsvárad, Villánykövesd, Aszód) während der späteren, durch weiße Gefaßbemalung charakterisierten Periode schon nicht mehr genutzt wurden, und dass diese Fundorte nur den Anfang dieses Horizontes erlebt haben dürften 37 . In Zengővárkony trennte auch J. Pavúk an Hand seines Chronologiesystems zwei Entwicklungsstufen ab 38 . Neben den großflächigen früheren Ausgrabungen kamen auch mehrere Rettungsrabungen auf dem Gebiet Südtransdanubiens hinzu, von denen die Funde und Befunde von P. Patay in Lánycsók (Kom. Baranya) 39 und in Mernye (Komitat Somogy) 40 zu erwähnen sind. Die Funde von Lánycsók wurden im Hinblick auf ihre chronologische Stellung von N. Kalicz ausgewertet 41 . Während der Ausgrabungen von E. B. Vágó und I. Bona in Kölesd-Lencsepuszta (Kom. Tolna) wurden auch zwei spätneolithische Gräber mit charakteristischen Gefäßen und Geräten geborgen 42 . A. Kiss, 43 Zs. K. Zoffmann 44 und G. Bandi 45 führten im Komitat Baranya ebenfalls kleinere Rettungsgrabungen durch. Die Ergebnisse der Notgrabung von B. Draveczky in Somogyvár (Kom. Somogy) wurden von I. Ecsedy publiziert 46 . Die meisten der südtransdanubischen Lengyel-Fundstellen wurden als Ergebnisse der entlang der Flusstäler in Komitat Tolna von I. Torma fortgesetzten topographischen Forschungen bekannt 47 . An Hand der von ihm in Pári-Altacker geborgenen Grabgefaße konnte auch die Frage der jüngeren Lengyel­Entwicklung bzw. des Überganges vom Spätneolithikum zur Frühkupferzeit im Untersuchungsgebiet näher untersucht werden 48 . Über die Ergebisse der in Mórágy-Tűzkődomb (Kismórágy, Kom. Tolna) in den Jahren 1978-1990 durchgeführten Ausgrabungen in den Gräbergruppen bzw. der hier und in Vókány (Kom. Baranya) durch Prospektion aus der Luft entdeckten Grabensysteme wurde schon mehrmals berichtet 50 . Auf dem Schanzwerk von Lengyel legten wir die Reste eines Hauses und eines Keramikbrennofens frei, die Bearbeitung der Funde ist im Gang. Während unserer bisheringen Forschungen zur Lengyel-Kultur haben wir uns in erster Linie mit Fragen und Problemen zu sozialen und kultischen Verhältnissen befasst 51 . Im südtransdanubischen Bereich sind die Ergebnisse der Rettungsgrabungen in Györe (Kom. Tolna) besonders wichtig da sie neue Daten erbrachten, um die Bestattungsweise und die relative Chronologie der frühesten Entwicklungsphase der Lengyel-Kultur besser erfassen zu können 52 . 34 LICHARDUS - VLADÁR 1964, 418. 35 VLADÁR- LICHARDUS 1968, 396; LICHARDUS - SISKA 1970, 345. 36 VLADÁR- LICHARDUS 1968, 396. "RACZKY 1974,185. 38 PAVUK 1965,49. 39 Archäologisches Archiv des Ungarischen Nationalmuseums, XIX.270/1973 40 Archäologisches Archiv des Ungarischen Nationalmuseums 13.1975. 41 KALICZ 1977. 42 Archäologisches Archiv des Wosinszky-Museums Szekszárd 166.74; ZALAI-GAÁL 1982, 11. 43 Archäologisches Archiv des Ungarischen Nationalmuseums, 188.1969. XIV. ^ZOFFMANN 1970,16. 45 BÁNDI 1967. 46 Archäologisches Archiv des Rippl-Rónay Múzeums Kaposvár, S. 210; ECSEDY 1973. 47 TORMA 1963. 48 TORMA 1971; ZALAI-GAÁL 1999a. 49 ZALAI-GAÁL 1988; 1986a; 2001b; 2002b. 50 ZALAI-GAÁL 1989; 1990. 51 ZALAI-GAÁL 1984; 1986a; 1986b; 1991; 1992; 1993a; 1994a; 1994b; 1996a; 1998. 52 ZALAI-GAÁL 2000; 2001c; 2002a; 2003. 12

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