Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 24. (Szekszárd, 2002)
István Zalai Gaál: Der spätneolithische geschliffene Steingerätbestand in Südtransdanubien. I. Die analytische Bearbeitung des Fundmaterials
Diagramm 6. Verteilung der mit Gerätschaften versehenen Bestattungen nach Belegungshorizonten. 4. In Diagramm 6 ist die Verteilung der verschiedenen Gerätschaften in den Gräbern nach Belegungshorizonten vorgestellt: Die mit Schaftlochaxt und Beil, Keil oder Meißel ausgestatteten Bestattungen sind während der ersten zwei Horizonten ähnlicherweise verteilt, der Anteil der mit gespaltenen Steingeräten versehenen Gräber nimmt dagegen ein wenig zu. Während des späten Belegungshorizontes blieb die Verteilung der Axt- und Beilgräber in den südtransdanubischen Nekropolen fast vollkommen unverändert, obwohl die Zahl der Bestattungen zu dieser Zeit stark und die Proportionen der mit gespaltenen Steingeräten bzw. Knochen- und Geweihgeräten beigesetzten Toten sprunghaft zugenommen haben. Das heißt, daß der Anteil der Schaftlochaxt besitzenden Personen („führenden Männer") und Beile, Keile bzw. Meißel benützenden Individuen über die ganze Belegungszeit der Lengyel-Kultur hindurch trotz der wesentlich angewachsenen Populationsgröße sich nur ein wenig geändert hatte. Es taucht die Frage auf, ob dieselbe verwandschaftlichen Gruppen (Familien) die Macht, die führende Rolle innerhalb ihrer ehemaligen Gemeinschaften von Anfang an bis zu Ende der lengyelzeitlichen Zivillisation bewahrt haben dürften? Der beträchtlichste Teil der Population konnte demnach alltägige wirtschaftliche Tätigkeiten durchführen, die mit den allgemeinen und gewöhnlichen Silex- und Knochengeräten verbunden sind. 5. Die typologischen Wandlungen der geschliffenen Steingeräte während der Entwicklungszeit der Lengyel-Kultur können in erster Linie auf die Änderungen der wirtschaftlichen Umstände zurückgeführt werden. Ihre Rolle und Bedeutung im Leben der ehemaligen Gemeinschaften haben die Ergebnisse der Gräberfeldanalysen gut widerspiegelt bzw. ihr Vorkommen und ihre Verteilung in den Bestattungen und auf den Gräberfeldern deuten auch auf die strukturellen Änderungen der Gemeinschaften dieser spätneolithischen Population hin. 46