Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 23. (Szekszárd, 2001)
Ódor János Gábor: 5. századi temető Sióagárdon
János Gábor Odor Das Gräberfeld von Sióagárd aus dem 5. Jahrhundert 1 km von der Gemeinde Sióagárd im Komitat Tolna entfernt, am nördlichen Ufer des Kanals Sió wurde die zur Dammbefestigung benötigte Erde ausgegraben. Auf diesem wegen dem Erdabbau gefährdeten Gebiet wurde von Gyula Mészáros, dem Direktor des Szekszárder Museums ein kleines Gräberfeld aus 5 Gräbern freigelegt. Die Gräber waren west-östlich gelegen und bildeten eine nord-südliche Reihe. In drei von fünf Gräbern wurden Beigaben gefunden. Im Grab 2 war eine Eisenspange, die die Form eines gedehnten D hatte. Im Grab 4.lag ein zweireihiger Knochenkamm mit Bronzenieten. Im Grab 5. wurden zwischen den Knochen des Brustkorbs 2 kleine Silbernädel und auf einem der rechten Fingerknochen ein Ring mit silbernem Kopf gefunden. Von den Funden können die Spange auf das 5. Jahrhundert, der Knochenkamm auf das 5-6. Jahrhundert datiert werden. Die auch für die Germanen im 5. Jahrhundert charakteristische Nadel, die als ein Fiebel benutzt wurde, ist für das 5. Jahrhundert typisch. Der mit Goldfolie geschmückte Ring mit rotem Stein ist vor allem für die hunnische Epoche charakteristisch. Das kleine Gräberfeld aus 5 Gräbern kann als vollständig freigelegt betrachtet werden. Die Funde und die Bestattungsart lassen darauf schließen, daß das Gräberfeld in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts von einer germanisehen(?) Familie benutzt wurde. In der Umgebung von Szekszárd sind verhältnismäßig viele Fundorte aus dem 5. Jahrhundert vorhanden. Die große Dichtheit der Fundorte läßt sich damit erklären, daß der Limes in der Nähe lag und es hier vieleicht schon einen Donauübergang gab. Es ist zu vermuten, daß der Limes in dieser Gegend über das ganze 5. Jahrhundert als Straße benutzt wurde. 45