Gaál Attila (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 20. (Szekszárd, 1998)
Gaál Attila–Lőrincz Barnabás: Maximinus Thrax mérföldköve Alsónyék határából (Tolna megye)
Attila Gaál-Barnabás Lőrincz Ein neuer Meilenstein des Kaisers Maximinus Thrax aus der Gemarkung von Alsónyék (Kom. Tolna) IN MEMÓRIÁM DR. GYÖRGY CSANÁDY Die Fundumstände und die weiteren Meilensteine aus der Umgebung Im Herbst 1980 ist bei der Ackerarbeit in der Gemarkung von Alsónyék (Kom. Tolna) ein Meilenstein zum Vorschein gekommen. 1 Er wurde vom Ackerfeld mit der Traktor zum Weg geschleppt, woher Dr. György Csanády, ein Arzt von Bátaszék (Amateurarchäologe und Kunstsammler) in der letzten Minute den Stein gerettet hat. Wahrscheinlich ist der Meilenstein während der Traktion vom Ackerfeld zum Weg entzweigebrochen. 1981 wurde die Inschrift von dem Haus von Dr. György Csanády nach Wosinsky Mór Museum, Szekszárd geliefert (Abb 3./1-2). Gyula Riegler (f), ein Ingenieur hat glücklicherweise den Fundort gleichzeitig angemessen und mit der Hilfe seiner Zeichnung konnten wir im März dieses Jahres die Fundstelle finden bzw. seine Angaben ein bißchen korrigieren. 2 In der Umgebung des Fundortes haben wir weitere Bruchstücke gesammelt, die während der Traktion von dem Meilenstein abgebrochen sind (Abb. 2./1-2). Der Fundort liegt unter dem Weinberg „Gubac-hegy" in sog. „Gubac-alja", der zum Dorf Alsónyék gehört. 3 Nach den bisherigen Forschungen kann der oben erwähnte Weg mit der Limesstraße bzw. mit der mittelalterlichen „Großen Straße" identifiziert werden(Abb. 4./1 und Abb. 3./4). 4 Nach Zs. Visy und Gy. Csanády kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, daß ein weiterer Meilenstein, der unter der Regierungszeit des Septimius Severus im Jahre 199 n.Chr. irgendwo bei Bátaszék in der Limestraße aufgestellt wurde, 5 ebenso im Fundort der neuen Inschrift zum Vorschein gekommen ist. Er wurde 1770 gefunden und zuerst nach k. und. k. Theresianum in Wien und später nach k. und k. Münz- und Antiken-Cabinet (heute: Kunsthistorisches Museum / Antikensammlung) geliefert. 6 Da seine Meilenangabe fehlt, ist es unsicher, ob der Stein ebendort stand wie das neue Stück. Aus der Umgebung ist noch ein Meilenstein bekannt, der nach F. Rómer mit dem Fundort Báta-Furkópuszta veröffentlicht wurde (Abb. 3./3). 7 Er wurde unter der Regierungszeit des Maximinus Thrax und seines Sohnes (235238 n.Chr.) aufgestellt. 1866 wurde der Stein nach Bâta und in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts in Wosinsky Mór Museum, Szekszárd geliefert (Inv. Lap. 933.11). Aufgrund des neuen Fundes müssen wir jedoch den Fundortsangabe „südlich von Furkó-puszta" modifizieren: in der Wirklichkeit stand der Meilenstein aus Bâta an der Limestraße südlich von Furkó-telep. (Abb. 4.) Es wird durch die Inschrift einer seitdem verschollenen Marmortafel bestätigt, die neben der katholischen Kirche von Bâta stand und auch die Fundumstände enthalten hat. M. Wosinsky hat in seiner Monographie den Text geschrieben: „Die Kaiser Verus Maximinus und Verus Maximus haben um 235 n.Chr. 113 Meilen von Alt-Ofen diesen Meilenstein aufgestellt. 1864 wurde der Stein im Ackerfeld von Mihály Szántó, 300 Klafter südlich vom letzten Haus von Furkó-puszta, neben der heutigen Landstraße gefunden... ". 8 1 Die Mitarbeiter der örtlichen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, Herren Lajos Bodor, István Kőkúti, Dezső Bogár und László Észig haben den Meilenstein gefunden. 2 Wir danken Herrn Károly Szenté, dem Leiter der MERIDIÁN Geodäsischen AG von Szekszárd und seinen Mitarbeitern für die Messungen im Zusammenhang mit der Bearbeitung. 3 TMFN 1981,502-503, sowie die Punkte 126 und 127 der Karte 106. 4 VISY 1988, 120-122 = VISY 1989, 115-116. Der dort erwähnte Meilenstein mit dem Fundort "in der Gemarkung von Bátaszék" ist mit dem von uns behandelten Stück identisch. 3 CIL III 3733; WOSINSKY 1896, 677; NOLL 1986,96 Nr. 413; VISY 1988, 120 = VISY 1989, 115-116; CSANÁDY 1997, 64-66. 6 WOSINSKY 1896, 677. Nach ihm ist der Meilenstein zwischen Bátaszék und Szekszárd zum Vorschein gekommen, aber der Fundort aufgrund der früherer und späterer Forschung in der Umgebung von Bátaszék war, siehe vorige Anm. 7 CIL III 10646 (= 3734); WOSINSKY 1896, 676, 681 ; GRAF 1936, 110; VISY 1988, 122 = VISY 1989, 116. 8 WOSINSKY 1896, 676. - So stammt der Irrtum (Furkó-puszta statt Furkó-telep) von F. Romer. Aufgrund der Beschreibung und der von Zs. Visy publizierten Luftaufnahme ist jedoch ersichtlich (siehe vorige Anm.), daß die Forschung mit der Fundortsangabe Furkó-puszta tatsächlich heutigen Ort Furkó-telep nennt. 10