Vadas Ferenc (szerk.): A Wosinszky Mór Múzeum Évkönyve 13. (Szekszárd, 1993)

István Zalai-Gaál: Ein Bothros und die neolithische anthropomorphe Idolplastik von Mórágy–Tűzkődomb

morphen Idolplastik von Mórágy-Tűzkődomb, bzw. des südöstlichen Transdanubi­ens keine größere Bedeutung, was die Analogien anbetrifft. Der fünfte Typ wird durch die Plastiken mit prismatischem Körper oft ohne deutlich ausgeführte Arme (Typ Kramolin) aus der Phase MBK Ib—IIb vor­treten. Diese säulenartigen Figuren erscheinen also in einer ziemlich späten Zeitperiode der MBK-Entwicklung. Die Exemplare der zweiten Gruppe von Mórágy-Tűzkődomb haben we­nigstens Ähnlichkeiten in ihrer Form mit denen dieses Typs der MBK-Plastik. 57 Für unsere Betrachtungen sind die Figuren des Types VI der MBK am wichtigsten: die 31 bekannten Exemplaren der sitzenden weiblichen Figuren bilden auch in der MBK-Idolplastik eine selbstständige Kategorie während der Entwicklung der Phasen la-IIb. 58 Diese Idolen wurden - schon am Anfang der Entwicklung der MBK - mit plastisch geformten Händen dargestellt. Die Arme sind entweder vor den Körper ausgestreckt oder wenigstens reliefartig an der Oberfläche der Figur angedeutet. 59 Genaue Parallelen der sitzenden Frauenfiguren aus dem südöstlichen Transdanubien sind in der MBK jedoch unbekannt. Die naheste Analogie des Idols aus dem Bothros von Mórágy-Tűzkődomb könnte die Figur aus Strelice-Bu­kovina darstellen. 60 Die größten Ähnlichkeiten, sogar Übereinstimmungen zwi­schen der Idolplastik beider Gebiete des Lengyeler-Kreises sind am besten in der Ausbildung und Darstellungsweise der Köpfe und Gesichtspartien zu erfahren. 61 Die gezwickten eingedruckten Köpfe und Gesichtsdarstellungen sind mit den eingeritzten oder eingestochenen Augen und Munden im großen und ganzen aber für den beträchtlichsten Teil nicht nur der Idolplastik des Lengyeler-Kreises, sondern für die der ganzen spätneolithisch-frühkupferzeitlichen Entwicklung Mittel- und Südosteuropa's kennzeichnend. Der Größe nach teilte V. Podborsky die Figuren der MBK in fünf Kategorien ein. Am häufigsten sind diejenige, die von einer Höhe von 121-250 mm sind. Ebenso wie im südöstlichen Transdanubien, die großen (höhere als 351 mm) Idole kommen hingegen sehr selten vor: in der ganzen MBK sind nur 17 solche Plastiken bekannt. Sitzende Exemplare unter den „großen Idolen" kamen überhaupt nicht vor. Der „Männerkopf" (2.1.4) von Mórágy-Tűzkődomb konnte zu einem solchen Idol gehören. Nähere Analogien der Mórágyer Idolfunde kennen wir nicht einmal aus dem österreichischen Fundmaterial der MBK (MOG). Auf Grund der analyti­schen Ergebnisse von V. Podborsky teilte E. Ruttkay die -niederösterreichischen Figuren in drei Kategorien ein. 63 Die kleinen Tonidole sind in der Mehrzahl auch in Niederösterreich stehende anthropomorphe Figuren. Die für uns wichtigeren sitzeden Idole sind hier Torsi, die Armhaltung ist also nicht bekannt. Das Sitzidol von Wetzleinsdorf gehört zum Kreis der mährischen Typen. 65 E. Ruttkay ist der Meinung, daß die zahlreich bekannten Sitzmöbelmodelle mit den sitzenden Figuren zusammengehört haben dürften. 66 V. Podborsky versuchte, auch das Geschlecht der Idole festzustellen: in etwa 75% der bestimmbaren Exemplare geht es um weibliche Figuren, aber die Anzahl während der Entwicklung der MBK nimmt zu. 67 3.4. Die anthropomorphe Idolplastik der Tripolje-Kultur: Aus der, mit dem Lengyeler-Komplex verwandten Tripolje-Cucuteni-Kul­tur bearbeitete A.P. Pogoseva mehr als 2000 Figuren und Fragmente. Zum Auf­11

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