Vadas Ferenc (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 12. (Szekszárd, 1984)

Vadas Ferenc: Der Fadder Tabak

58 FERENC VADAS: DER FADDER TABAK Mit der Produktion des Tabaks im grossen hat man in Ungarn im 18. Jahrhun­dert begonnen, dann wurde er zur Massenware. Das im Tolnaer Komitat befindli­che Dorf Fadd - in dessen Siegel später „zwischen zwei Tabakpflanzen eine Pflugschar" prunkte - wurde zum erstenmal im Jahre 1725 Tabak zusammen­geschrieben, in einem Jahr, wo die Herren des Komitats noch 100 Stockschläge je­nen Bauern, die Tabak rauchten, in Aussicht gestellt haben. Im Komitat Tolna haben in der frühen Zeit die aus Amerika stammende Pflan­ze die Deutschen angebaut. Die Namen der Fadder Produzenten zeugen aber da­von, dass der Tabakbau zu dieser Zeit nicht das Monopol der Deutschen Ansiedler war. Bis 1851 konnte der tabakbau in Ungarn frei ausgeübt werden, den freien Han­del hat aber das Wiener Streben - immer mehr und mehr ungarischen Tabak für sich zu sichern -, möglicherweise auch durch die Erschwerung der Ausfuhr ins Ausland, beschränkt. Im Interesse der Hebung der ärarischen Einkünfte hat man die freie Produk­tion des Tabaks in Jahre 1851 aufgehoben. Die an die freie Produktion und Handel gewohnten Leute haben das Monopol schwer ertragen. 10 Jahre nach der Einfüh­rung des Monopols haben sie eine Gendarmeriekaserne belagert, und den be­schlagnahmten Tabak mit Gewalt herausgekriegt, später haben sie den Staat durch Schmuggelei in Mitleidenschaft gezogen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts haben die Kleinproduzenten den gröss­ten Teil des Tabaks im Tolnaer Komitat angebaut. Das Interesse der Grundbesitzer war seit Ende der fünfziger Jahre gestiegen, da der Absatz der Getreide immer schwieriger wurde, der Tabak aber in grosser Menge leicht zu verkaufen war. Das Vorstossen der Grosswirtschaften hat die Kleinen zurückgedrängt, da der Fiskus im Interesse der Grundbesitzer die Produktion und Aufkauf geregelt hat. Die über ih­ren Tabak berühmten Fadder sind arm geworden, viele von ihnen verheuerten sich, andere sind nach Budapest gegangen um Arbeit zu suchen. Die Kriege waren für den Tabakbau ungünstig, aber nach dem Krieg hat die Produktion wieder einen Aufschwung genommen. Die Blütezeit des kleinbäuerli­ches Tabakbaus waren die Jahre 1956-60. Der Tabakbau bedarf grosser Fachkenntnis und vieler Arbeit. Die Monogra­phie beschreibt die letzten Jahre der kleinbäuerlichen Produktion, bevor die Fad­der in die LPG eingetreten sind. In dem Wörterverzeichnis sind die am häufigsten gebrauchten Fachausdrücke des Tabakbaus angegeben, meistens in Sätze eingelegt, mit Bezeichnung der mund­artlichen Erscheinungen. 322

Next

/
Thumbnails
Contents