Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 10-11. (Szekszárd, 1982)

Visy Zsolt: Neuere Militärdiplome aus Pannonien

die Tendenz der topographischen Aufzählung bei den alae auch schon vor 148 zur Geltung gekommen ist, jedoch wurde dieses Prinzip auch nach 148 im selben Maße angewendet. 90 Gerade deshalb, wie wir darauf weiter oben hingewiesen haben, schreiben wir die An­führung der ala IFlauia Britannica milliaria ciuium Romanorum an erster Stelle eher dem m/7/z'an'û-Charakter der Truppe zu, als dem Umstand, daß diese Reitertruppe am nächsten zu Aquincum stationiert wäre. Die bisherigen, sich darauf beziehenden Vorschläge sind nämlich aus mehreren Gründen unannehmbar. A Radnóti und L. Barkóczi dachten beding­terweise an Matrica 91 , dort stationierte jedoch zu dieser Zeit die cohors I Alpinorum equitata. 92 Nach der Meinung von T. Nagy handelt es sich um die Garnison des Lagers von Albertfalva, 93 jedoch ist dies deshalb unwahrscheinlich, da das dortige Palisadenlager nur etwa 3,16 ha groß war, 94 was für eine milliaria-Emh&it nicht genügt. J. Fitzv/ai eben deshalb der Meinung, 95 daß die Truppe in den Lagern von Albertfalva und Nagytétény geteilt kam­piert hätte. Es gibt aber mehrere solche beachtenswerte Umstände, die die Richtigkeit dieser An­nahmen ausschließen. Der Raum von Albertfalva und Nagytétény gehört zu den gründli­cher Erforschten L/mes-Abschnitten und dementsprechend sind uns ziemlich viele in­schriftlichen Denkmäler aus diesem Raum bekannt. Trotz dessen kann keines dieser mit der britischen ala in Verbindung gebracht werden, was - selbst bei der Stationierung der Truppe in diesem Raum - ein sehr eigenartiger Zufall wäre. Wir wissen, daß keine der Be­festigungen die ganze Truppe beherbergen konnte, dafür hingegen, daß eine Auxiliartmp­pe eine längere Zeit hindurch - von den Notlagen abgesehen - zwei befestigte Stellen ge­habt hätte, ist uns kein Beispiel bekannt. Auch das ist fraglich, daß man die zweitgrößte Truppe der über eine Legion verfügenden Provinz, die tausend Mann starke ala, unmittel­bar neben die Legion gelegt hätte, denn es wäre von strategischem Gesichtspunkt aus nicht die glücklichste Lösung gewesen. Zum Teil aufgrund der obigen Erwägungen haben die sich mit der Truppe unlängst befassenden Forscher 96 den bisherigen, sich auf den Standort beziehenden Vermutungen entgegen, eine negativen Standpunkt eingenommen. Hier möchten wir noch hinzufügen, daß die in dieser Truppe gedienten asalischen und eraviskischen Besitzer der aus dem Jahre 148 bekannten Diplome sich in der Umgebung von Regöly niedergelassen haben, was be­sonders im Falle des asalischen Fuscus erwogen werden soll. 97 Vor allem taucht mit dem epigraphischen Material im Zusammenhang die Frage auf, im welchem Maße sich in den einzelnen Befestigungen die Truppen abgelöst haben. Im all­gemeinen ist es vorauszusetzen, daß sich ein Teil der Truppen eine längere Zeit lang an ein und derselben Stelle aufgehalten hat, an einen Wechsel ist es nur in militärisch begründe­in der truppengeschichtlichen Fragen der Provinz Pannónia inferior beabsichtige ich mich in einer späteren Abhandlung einzu­gehen, weshalb ich hier nur an einige wichtigere, mit diesem Problem befassende Werke hinweise: Wagner, W., Die Dislokation der römischen Auxiliarformationen in den Provinzen Noricum, Pannonién, Moesien und Dakien von Augustus bis Gallienus, 1938; Radnóti-Barkóczi 191; Nagy (1956) 17; Fitz (1959) 421; Mócsy (1962) 617; Fitz (1962) 25; Bulat, M. - Pinterovic, D., Novi Rimski natpisi iz Osijeka. Os. Zb. XI (1967) 87; Pinterovic, D., Limesstudien in der Baranja und in Slawonien. Arch. Jug. IX (1968) 55; Benes, J., Die römischen Auxiliarformationen im unteren Donauraum. SbornikPraciFil. Fak. Brnènske Univ. E-15 (1970) 159; Fitz (1972); Nagy (1973) 39; Nagy (1975) 94; Mócsy (1974) 80; Lörincz, B., Die ala I Britannica in Pannonién. ArchHung. 29 (1977) 363; Lörincz, B., Pannonische Stempelziegel I. Limesstrecke Annamatia - Ad Statuas. Diss Arc. Ser. II. No. 5. (Budapest, 1977). 91 Radnóti-Barkóczi 205. Fitz (1972) 55; Topái, J., The Southern Cemetery of Matrica. Fontes ArchHungÀm Druck. 93 Nagy (1975) 95. 94 Nagy,!., Albertfalva in: RLU 9\. 95 Fitz (1972) 54. In Bezug der Geschichte der britischen ala s. unlängst Sasel, J. et A., Le préfet de la I e Aile Britannique milliaire sous Trajan à Emona. Arch. VestniklZ (1977) 334 und Lörincz, B., Beiträge zur Geschichte der ala IFlavia Britannica milliaria civium Romano­rum (im Druck), die - obwohl sie keinen positiven Vorschlag tun - die Garnisonierung der Truppe in der Umgebung von Aquin­cum ebenfalls mit einem Fragezeichen versehen. 97 CIL XVI 179, 180. 84

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