Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 8-9. (Szekszárd, 1979)
Tanulmányok - Mészáros Gyula: Spätbronzezeitlicher Depotfund aus Dombóvár–Szarvasd Puszta
Gyula Mészáros SPÄTBRONZEZEITLICHER DEPOTFUND AUS DOMBÓVÁR—SZARVASD PUSZTA Im Jahre 1975 ist — anlässlich der Kabelauslegungsarbeiten — in der zur Stadt Dombóvár gehörenden Gemarkung Szarvasd puszta am Kaposfluss in einer verborgenen Grube ein Bronzeschatz zum Vorschein gekommen. Der aus 63 Stücken bestehende Fundkomplex enthält zu geringerem Teil Bronzegegenstände, zum grössten Teil jedoch ihre zur Einschmelzung vorgesehenen Reste. Die Geräte gehören — ihrer Funktion nach — vor allem in den Kreis der Landwirtschaft: Sicheln überwiegend mit dreirippiger Zunge sowie ihre Fragmente. Im Zusammenhang mit der Bearbeitung des Holzes: Sägeblätter, ferner das Fragment von je einem Lappen und Tüllenbeil. Die Hausgeräte ergänzen noch ein Stichel, zwei Messerklingen und etwa die Hälfte eines bronzenen, zweischneidigen Rasiermessers von Typ Grossmugel-Mesic (Abb. 1 a —b und Tai V. 10). Das Waffenmaterial ist von einem Schwertgriff von Typ Nenzingen (Sprockhoff Il/a) und von zwei Schwertklingenfragmenten von Typ Ennsdorf vertreten. Einen bedeutenden Teil des Depotfundes bilden verschiedene Schmuckgegenstände: Spirale, Spiraldraht, Blecharmring, Bronzegürtel, Blechstücke, Bänder, Röhrchen, meist fragmentarisch. Von den Schmuckstücken hebt sich mit seiner Grösse und Formgebung ein trichterförmiger Anhänger von aussergewöhnlich grossem Umfang (Abb. 2 a —c, Taf. VII. 11) sowie das Fragment einer prachtvollen Bronzenadel mit kugelförmigem Kopf hervor (Taf. VI. 8). Letzteres Stück ist schon als Produkt der westlichen Urnengräberkultur in den Depotfund von Szarvasd gekommen. Der Bronzeschatz von Dombóvár-Szarvasd ist aufgrund seiner Gegenstandstypen spätbronzezeitlich und gehört in das Denkmalmaterial der ausgehenden, in Transdanubien gelebten späten Hügelgräber bzw. frühen Urnengräberkultur, die die Forschung als Funde von Lengyeltóti und Kurd registriert. Diese Depotfunde bewahren die einerseits noch die Traditionen der dieser Periode unmittelbar vorangehenden Metallkunst, andrerseits gelangten auch schon die Produkte der benachbarten Völker zu ihnen. So aus dem Südwesten die Gegenstandstypen des Peschiera-Kulturniveaus, aus nördlicher Richtung die der Piliny-Kultur, sodann aus dem Westen die der mitteleuropäischen Urnengräberkultur. 22