Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 8-9. (Szekszárd, 1979)

Tanulmányok - Solymos Ede: Die Fischerrinung von Tolna

Ede Sólymos DIE FISC-HERINNUNG VON TOLNA Verfasser veröffentlicht das von Joseph II. im Jahre 1781 herausgegebene Pri­vileg der Fischerinnung von Tolna und versucht aufgrund der Daten einer erhalten gebliebenen Schrift der Innung — mit den im Privileg niedergelegten Prinzipien ver­glichen — ein Bild über das Leben der Innung zu geben. In der von Deutschen besie­delten Ortschaft Tolna haben 53 Fischer die Fischeónnung im Jahre 1782 ins Leben gerufen. In den folgenden 100 Jahren stieg ihre Zahl sogar bis 86 an. Ein bedeutenderes Anwachsen tritt gerade dann ein, als es infolge der Wasserregulierungen über das Zurückgehen des Fischbestandes berichtet wird. Vielleicht ist mit der Beschleunigung des Transports (Dampfschiff, Eisenbahn) auch das Absatzgebiet grösser geworden und dies hat die Fischer angespornt. Die Innung hatte auch Meistermitglieder in der un­mittelbaren Umgebung aus der Provinz, jedoch auch aus entfernter gelegenen Ort­schaften, wie z. B. aus Batina und Eszék. Während der untersuchten 100 Jahre haben bei den Fischern von Tolna etwa 900 grösstenteils gebürtige Lehrlinge gelernt, jedoch einige sind auch von weiten Gegenden (Österreich, Deutschland, Böhmen, Slawonien) hierher gekommen. Von den vielen Lehrlingen werden nur wenige Meister in Tolna. Ob sie mit dem Fischfang aufgehört haben, oder anderswo verzogen sind, ist nicht be­kannt. Es leben mehrere bedeutende Fischerfamilien in der Stadt, die den Kern der Innung gebildet haben. Die verwitweten Fischerfrauen dürften den Beruf ihres Mannes fortsetzen. Sie haben gewiss nur die Geschäftsführung verrichtet. Oft waren von den 60 Meistern 12 Witwen! Über ihre Pachtverhältnisse, ihr tägliches Leben informieren uns andere Quel­len. Die Fischereien wurden nicht von der Innung, als Korporation, sondern von mehreren Meistern — vor allem von Verwandten — gepachtet. Aufgrund verschiedener Rückerinnerungen lässt sich das Leben des Fischers vom Lehrlingsalter angefangen bis zum Meistergrad verfolgen. Ausser mehreren offen gebliebenen Fragen ist das grundlegendste, was eigentlich die Fischerinnung bedeutet hat? Die zu Recht bestehenden Gesetze haben auch die ausser der Innung tätigen Fischer nicht aus der Fischerei ausgeschlossen und es arbei­teten im grösseren Teil des Landes solche Fischer, die nicht in der Innung waren. Die Frage ist, ob die angesiedelten Deutschen die Erinneung an ihre Fischerinnung mit sieht gebracht oder erst hier ihre Innung organisiert haben. Es liegth ausser Zwei­fel, dass die Innung, als Korporation den Fischern Schutz und Ansehen verliehen und ihnen die gründliche Aneignung der Fischerei ermöglicht hat. 12 Balogh Adam Múzeum évkönyve 177

Next

/
Thumbnails
Contents