G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)
B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien
Kirchen in Konstantinopel zurück. Theodosius hat mit seinem am 10. Januar 381 erlassenen kaiserlichen Edikt die Ausübung sämtlicher, für ketzerisch deklarierter Kulten, so auch die des Arianismus mit seinem Machtswort verboten. Bei der Erörterung einer pannonischen Darstellung von Arius interessiert uns vor allem, was TJnger nach Codinus am Forum von Konstantinopel zitiert: 26 „... Dort erlitt auch nach diesem Arius den Tod ... An derselben Stätte, 29 Spannen von dem Gewölbe entfernt, wurde von dem frommen Thedosius, Arius an einem am Boden liegenden Marmor abgebildet und mit ihm Sabellius Macedonius, Eunomius damit sich die Vorübergehenden schämen sollten, mit diesem gemeinschaftliche Sache zu machen". — An einer anderen Stelle 27 : „.. .Damals erlitt Arius den schimpflichsten Tod vor dem Gewölbe des Senates auf dem Forum. Dort wurde von dem Gott liebenden Theodosius in einem Marmor-Relief dargestellt, dicht an dem Erdboden und mit dem des Arius auch die des Macédoniens Sabellius und des Eunomius zu ihrer Beschimpfung, so dass die Vorübergehenden es mit Koth, Harn und Auswurf besudelten." Die Erwähnung des von Kaiser Theodosius zur Schande und Demütigung der Ketzer angefertigten Reliefs, auf dem auch die Figur des Arius — die einzige bisher bekannte Arius-Darstellung — zu sehen ist, können wir mit dem variierten Originaltext des Codinus auch noch bei Banduri 28 und bei Hammer. 29 gleichfalls vorfinden. Im Westen, in Mailand widerstetzt sich Ambrosius und ist trotz der Bitte selbst der Kaiserin Justina — die die Arianer stark unterstützte — nicht geneigt, eine einzige Kirche zu Kultausübungen des arianischen Ritus zu übergeben. Die Arianer werden verfolgt, andrerseits hingegen von den Goten unterstützt, deren erster Bischof Ulfilas einst im Jahre 341 von Eusebius zu Nikomedien nach der Formel des arianischen Glaubensbekenntnises zum Bischof geweiht worden ist. — Der gotische Arianismus ist keine kurze Episode. Letzten Endes wird der Arianismus als eine geschlossene historische Formel auf germanischem Boden zu einer Nationalkirche in den folgenden drei Jahrhunderten. Es organisieren sich nämlich auch andere, von der Orthodoxie abfallende Kirchen, wie die der Nestorianer, der orientalischen Syrier, der Monophisiten sowie die ägyptischen, westsyrischen, national-koptischen und syrisch-christlichen Volksreligionen. Über die nur in grossen Zügen bekannte Episode des Lebens und der Ideologie von Arius wurden von den einstigen Autoren noch bezüglich des Verhaltens und der Gestalt Arius' einige Angaben aufgezeichnet. 30 Diesen nach war Arius von hohem Wuchs und zeigte eine asketische Erscheinung. Seine Persönlichkeit war im Verkehr attraktiv, in der Dialektik sehr bewandert und streng in seiner moralischen Auffassung. Seine Tugenden wurden von seinen negativen Eigenschaften, wie Falschheit, Eitelkeit, Eingebildetheit, Überheblichkeit und Strebertum sehr herabgesetzt. Mit seiner Persönlichkeit eng verknüpft ist noch — was man über ihn aufgezeichnet hat —, dass er als anziehendes Propagandamittel den Gesang benutzt hat. Er hat seine Lehren in selbstgereimten Versen auf die Melodien der Schiffer — und Müllerlieder umgeformt. Sein einziges erhalten gebliebenes Werk, die in griechischer Sprache verfasste „Thaleia" enthält auch metrische Teile. Aus all diesen, wenn wir auch noch seine Ideologie in Betracht ziehen, entfaltet sich vor unseren Augen, ein rationell denkender, stark impulsiver, sei87