G. Vámos Mária – Szilágyi Miklós (szerk.): A Szekszárdi Béri Balogh Ádám Múzeum Évkönyve 4-5. (Szekszárd, 1975)

B. Thomas Edit: Arius-Darstellung. Eine römerzeitliche Ziegeltzihzeichnung aus Kisdorog in Pannonien

Im Gebiete Pannoniens, wie es sich auch schon in so vielen anderen Fäl­len bewiesen hat, verschmiedet sich die Kultur des Ostens und des Westens und die zwei in verschiedenem Geiste erzeugten Strömungen drücken der Le­bensform der römerzeitlichen Bewohnerschaft Pannoniens, dem äusseren und inneren Gehalt dieser und auch ihrer Religiosität ihr Gepräge auf. Es ist auch ganz natürlich, dass sich mit der Verbreitung der stadtrömischen ortho­dox-christlichen Lehren zur selben Periode vom letzten Drittel des 4. Jahr­hunderts an die vom Osten her kommende, sich stärker behauptende christliche Strömung, der Arianismus bei uns auf eine so lange Zeit und so tiefe Wurzeln geschlagen hat. In Südpannonien, in Kisdorog und Umgebung können wir von der Mitte des 4. Jahrhunderts an mit der Gegenwart christlich-arianischer Gemeinschaf­ten rechnen. Die Darstellung einer Person, die die Arianer zur Zeit der aria­nisch-orthodoxen Glaubenskämpfe für den Führer und Vater ihrer Lehren ge­halten haben, lässt sich in das Bild der nördlichen Ausstrahlungen der christ­lichen Kirchengemeinden zwischen Drau und Save ganz organisch einfügen. Die Arius-Darstellung von Kisdorog verewigt, wie wir sehen konnten, die Gestalt von Arius, seine Statussymbole, seine Tracht so ausdrucksvoll und in Einzelheiten gehend, dass man voraussetzen muss, dass die Zeichnung von einer sehr gut informierten, vielleicht dem Klerus angehörenden Person und zwar mit grösster Sorgfalt gefertigt wurde. Möglicherweise hat der Zeichner die in den Ziegel eingeritzte Gesitalt vielleicht sogar gekannt, ein Leiben hin­durch geehrt und gerade deshalb gelang der Ziegel mit der Abbildung des Ari­us — die einzige bekannte Darstellung über ihn — in das Grab. 86 105

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