Almássy Katalin – Istvánovits Eszter – Kurucz Katalin (szerk.): Das Gold von Nyíregyháza / Archäologische sammlungen in Nyíregyháza 1. (Nyíregyháza, 1997)

III. Grabfunde des 5. Jahrhunderts - Gáva

Die Schnalle von Zalkod-Bánkodó dűlő entstand bereits nach der Mitte des 5. Jahrhunderts. Auch zu diesem Grab mögen wohl Fibeln gehört haben, selbst wenn sie nicht im Museum abgegeben wurden. Der repräsentativste Grabkomplex des 5. Jahrhunderts im Komitat Szabolcs ­Gáva - dürfte kaum vor Ende des Jahrhunderts in der Erde deponiert worden sein. In vielerlei Hinsicht mit ihm ver­wandte Funde stammen von einem nicht genauer be­stimmten Fundort der Bereger Gegend. 95 Über das Goldohrgehänge von Vencsellő läßt sich nur wenig sagen. Der im 4-5. Jahrhundert verbreitete Vorläufer des Typs, in kleinerer Silber- oder Bronzeausführung mit mas­sivem Knopf, kam im nahegelegenen Tiszadob zutage. 9 6 Si­cher ist nur soviel, daß die größere Variante mit Steineinlage aus einem um einige Jahrzehnte späteren Grab als diese stam­men dürfte, und vermutlich von ähnlichen Funden begleitet war, wie man sie in den oben erwähnten Gräbern von Székely und Tiszalök fand. Ein ähnliches Ohrgehänge tauchte sporadisch im heutigen Gebiet des Komitats noch an einer Stelle auf. Das in der Izgét- (oder Izgéb) Flur zwischen Szamostatárfalva und Szamosbecs, am Ufer der Szamos, gefundene Stück kam als Geschenk ins Ungarische Nationalmuseum. 9 7 Im Gegensatz zu den oben vorgestellten Grabkomplexen, die von der Tracht der vornehmen Damen des 5. Jahrhunderts künden, ist die Zahl der auf Männer deutenden Bestattungen mit Goldfunden nur minimal. Erwähnung verdienen darunter der für das Ungarische Nationalmuseum erworbene, höchstwahrscheinlich in Oros gefundene goldene Schwertbeschlag mit Zellwerk, die ebenfalls zellverzierte Silbergürtelschnalle, ein ovaler Beschlag mit Zellwerk sowie ein goldener Lockenring, den die Fachliteratur langezeit mit dem Fundortnamen Németkér anführte. 9 8 1. Gáva (Goldinventar 1-6) Am NW-Rand der ehemaligen Gemeinde Gáva, 9 9 in der Nähe des Lónyaer Kanals, fand man 1910 bei der Sandgewinnung für den Eisenbahnbau einen der reichsten Grabkomplexe der Oberen Theißgegend. Der Fund kam in etwa 150-200 cm Tiefe des ansteigenden Sandufers zutage. Die Gegenstände waren zerbrochen, und den Berichten der Arbeiter zufolge ist das Ensemble auch nicht vollständig. Es gehörten noch ein Gold­armring oder Armringe und andere Dinge dazu, die aber eingeschmolzen wurden. Von dem Armring wissen wir, daß es ein „massives, schweres Stück aus reinem Gold mit zylindrischem Querschnitt und trompetenartig verdickten, einander berührenden, aber nicht zusammengelö­9 5 Die mit den Inv.Nr. 1906.69.1-12,1906.70.1-3 im Ungarischen Nationalmuseum verwahrten Gegenstände - u.a. Goldarmringe, Perlen, Ohrgehänge, Fingering usw. - wurden unter dem Fundort Beregszász bekannt (ALFÖLDI 1932.49, Abb. 14). Bezüglich der Ungenauigkeiten im Zusammenhang mit der Kollektion s. BONA 1986.74,Anm. 272. 96 ISTVÁNOVITS 1993.121. 9 7 Inv.Nr. 12.1939. Die einschlägigen Angaben s. Vásárosnamény, Beregi Múzeum Adattára 4.337-338; CSALLÁNY 1961.221, Fundort 178. 9 8 KOVRIG 1959.211,Taf. III.8-10; BÓNA 1986.71,Anm. 253­9 9 Die mit Vencsellő zusammengelegte Siedlung heißt heute Gáva vencsellő. Abb. 45. Gelénes (nach LEHOCZKY 1892/ a. 78) 60

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