Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)
Mária Lamiová-Schmiedlová: Eine Emailfibelwerkstatt in der Nordostslowakei
Werkstatt bzw. von Werkstätten in Nordeuropa voraus. Dort dürfte die Herkunft der Fibeln aus Verchna Lipica, Pakalniskiai und eventuell auch aus Hrabusice zu suchen sein. Bei letztgenannten käme auch ein Kontakt über Pannonién in Frage. Mit den hinzugekommenen Funden aus Hrabusice drängt sich die Vermutung auf, daß vielleicht genau hier auch eine Werkstätte für emailverzierte Fibeln existiert haben könnte. Während sie in den Provinzen eher ein Schmuck der Mittelschicht war, schätzte man sie im Barbarikum umso mehr. Und sie daher direkt dort herzustellen, wo eine größere Nachfrage bestand, dürfte ein lukratives Unternehmen gewesen sein. In bezug auf die chronologische Einstufung der Fibeln mit Emaille besteht beim Großteil der Autoren bereits seit O. Almgren Übereinstimmung (ALMGREN 1897, 109), der mit ihnen im Zeitraum zwischen der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts und der Mitte des 3. Jahrhunderts rechnete. Vaday (VADAY 1988/89, 82) hält den Handel mit Emailschmuck für gleichzeitig mit der Ausfuhr der Rheinzaberner und Westerndorfer Terra sigillata, ähnlich wie auch Ambros (AMBROS 1966, 30). Leider kennen wir die Fibeln von Hrabusice nur aus dem Fundzusammenhang gerissen und können uns deshalb bei ihrer zeitlichen Einstufung lediglich auf die Typologie stützen. Wie es scheint, stammen sie aus der Zeit zwischen den Jahren 150 und 250. Abschließend möchte ich noch mein Bedauern darüber zum Ausdruck bringen, daß Amateure durch den Mißbrauch von Detektoren wertvolle Fundstellen vernichten, die der wissenschaftlichen Forschung mit unentbehrlichen Angaben dienen könnten. Doch da es keine Gesetze gibt, die ihnen das neuzeitliche „Schatzsuchen" verwehren würden, kehrt die archäologische Forschung auf das Niveau vom Ende des 19. Jahrhunderts zurück.