Istvánovits Eszter: International Connections... (Jósa András Múzeum Kiadványai 47. Aszód-Nyíregyháza, 2001)
Mária Lamiová-Schmiedlová: Eine Emailfibelwerkstatt in der Nordostslowakei
Eine Emailfibelwerkstatt in der Nordostslowakei Mária Lamiová-Schmiedlová Hrabusice, Bez. Spisská Nová Ves, ist bereits seit Jahrzehnten eine bekannte archäologische Fundstätte. Ende der 50er Jahre untersuchte man hier, in der Flur Zelená hora, ein mittelalterliches hussitisches Lager (POLLA 1962, 259). In den Jahren 1982 und 1985 kam es hier im Zusammenhang mit Meliorationsarbeiten zu Rettungsgrabungen, wobei sich sowohl die Existenz einer Siedlung mit einer metallurgischen Werkstätte aus der Hallstattzeit, als auch Besiedlung von Trägern der Púchov-Kultur aus der Spätlatene- bis älteren römischen Zeit bestätigte (MIROSSAYOVA-JAVORSKYMIHOK— HOLLY 1991, 71). 1998 stieß man mit Hilfe von Metalldetektoren auf zahlreiche Bronze- und Eisengegenstände aus den angeführten Zeitaltern, unter denen ich die Aufmerksamkeit auf vier mit Emaille verzierte Bronzefibeln lenken möchte. 1. Fibel (Abb. 1: 1) mit einer Pseudospiralrolle, an der Vorderseite mit einer Stützplatte, an die ein dreieckiger Bügel angeschlossen ist. An den Seiten und im Unterteil des Bügels sind feingekerbte Rippen. Im Mittelteil befinden sich neun in Reihen angeordnete dreieckige Zellen, und zwar abwechselnd Reihen von Flächen mit hellgrüner Emailfüllung und leere Flächen mit braunrotem Grund. Fraglich ist, ob diese Färbung nach der ursprünglichen Emaille verblieb oder ob es von Anfang an lediglich Farbe war. Auffallend ist, daß die grüne Emaille in allen Zellen erhalten blieb, während die braunrote durchgängig fehlt. Unter dem Bügel befinden sich ein ovales Schildchen, zwei Rippen und die trapezförmige Nadelrast mit neun dreieckigen Zellen wie auf dem Bügel. Auf der Nadelrast ist ein rundes Loch, die Nadel blieb nicht erhalten. L. der Fibel: 4,95 cm. 2. Von der vorangehenden unterscheidet sich diese Fibel durch einige kleine Details. Sie ist 4,5 mm kürzer (L. 4,5 cm) und dementsprechend auch schmaler (Abb 1:2). Eine Stützplatte der Windung war nicht vorhanden. Jede zweite Reihe der Dreiecke ist mit hellorangefarbener Emaille ausgefüllt, die Felder zwischen ihnen sind lediglich aufgerauht. Sofern sie mit Emaille ausgefüllt waren, hat sich diese in keinem erhalten. Auf dem Bügel ist eine Dreieckreihe weniger als auf der ersten Fibel, an den Seiten dagegen eine Längsrippe mehr. Obzwar die Unterschiede scheinbar unwesentlich sind, zeugen sie davon, daß die Fibeln nicht zu derselben Form gehören. 3. Von den vorangehenden unterscheidet sich diese Fibel namentlich durch die Nadelrast (Abb. 1: 3) sowie dadurch, daß die funktionelle Nadel noch vorhanden ist. Auf dem dreieckigen Bügel befinden sich sechs Zellreihen mit schwach erhaltenen Resten von ursprünglich wohl weißer Emaille. Unter dem Bügel sind zwei Rippen. Die Nadelrast wird unten von einem Bogen abgeschlossen und ist mit zwei V-förmigen Rillen verziert. L. 4,1 cm.