A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 49. (Nyíregyháza, 2007)
Történelem - Terdik Szilveszter: Demeter Rácz, ein Mäzen griechisch-katolischen Glaubens im 18. Jahrhundert
Terdik Szilveszter Demeter Rácz, ein Mäzen griechisch-katolischen Glaubens im 18. Jahrhundert Demeter Rácz (17107-1782), der mit allen Vollmachten ausgestattete Gutsverwalter der Grafenfamilie Károlyi von Nagykároly, ist den mit der Geschichte der ungarländischen griechischkatolischen Abstammung befassten Forschern kein Unbekannter. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Historiker der Diözese Munkács, Joannicius Basilovits und Mihály Lucskay, eine längere bzw. kürzere Biographie über ihn veröffentlicht. Bis in die Gegenwart waren der späteren Forschung praktisch nur diese Schriften bekannt, obwohl sie häufig einander widersprechende Angaben enthielten. Die vorliegende Studie zeichnet das Bild der Laufbahn des Demeter Rácz auf Grund von Archivforschungen, mit besonderem Augenmerk auf sein Mäzenatentum im Kreis der ungarländischen griechisch-katolischen bzw. die von ihm großzügig unterstützten Kirchenbauten. Darunter ist die Baugeschichte der ab 1739 unter Rácz' Leitung erbauten griechisch-katolischen Kirche von Nagykároly schon deshalb bemerkenswert, weil die Forschung diesem in griechischkatolischen Relation als monumental geltenden, einzigartige architektonische Lösungen aufweisenden Bauwerk bislang keine Beachtung geschenkt hat. Ebenfalls von Rácz unterstützt wurden die 1749 begonnenen Bauarbeiten am Basiliten-Monasterium von Máriapócs, und der Bau des neuen Basiliten-Klosters zu Munkács im Laufe der 1760-er Jahre sogar voll und ganz von ihm finanziert. Die in den Biographien aus dem 19. Jahrhundert enthaltenen Widersprüche konnten im Rahmen der Archivforschungen leider nicht vollständig geklärt, sondern lediglich einige Episoden ins rechte Licht gerückt werden. Es stellte sich zum Beispiel heraus, dass die Vorfahren von Demeter Rácz griechische Kaufleute gewesen sind, die sich in den 1660-er Jahren in Szatmárnémeti niederließen. Auch sein Verhältnis zur Familie Károlyi war nicht immer ungetrübt; seine Heirat beispielsweise stellte ein ernsthaftes Hindernis in seiner Karriere dar, später aber nahm man seine Dienste dennoch in Anspruch. Einige Zeitgenossen klagten Rácz schon zu Lebzeiten der unehrenhaften Bereicherung an, die Erschließung des Materials der gegen ihn angestrengten Prozesse ist jedoch eine Aufgabe der Zukunft. Wahrscheinlich seine privaten Misserfolge - der frühe Tod seiner Frau, seine Kinderlosigkeit - sowie die der griechisch-katolischen Kirche gegenüber empfundene persönliche Verpflichtung haben ihn dazu bewogen, den Ausbau des die Festigung der noch mit vielen Schwierigkeiten ringenden ungarländischen griechisch-katolischen Kirche fördernden institutionellen Systems persönlich zu unterstützen, was ihn im Zeitalter des Barock zum ersten weltlichen Mäzen der Basilitenbrüder und der Diözese Munkács werden ließ. Szilveszter TERDIK U-A235 Biri Mező Imre utca 17. e-mail: terdik.szilveszter@gmail.com 380