A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 47. (Nyíregyháza, 2005)
Néprajz - Jakab Attila: Über das Ziegelstreichen
A téglavetésről Über das Ziegelstreichen Der vorliegende Beitrag ist in Form zweier separater Kapitel Bestandteil meiner im Frühjahr 2005 am Lehrstuhl für Archäologie der Budapester Eötvös Jozsef-Universität verteidigten Diplomarbeit über das Thema "Mittelalterliche Ziegelbrennöfen in Ungarn". In der Arbeit habe ich die im Gebiet Ungarns zum Vorschein gelangten Ziegelöfen zusammengestellt, wobei ich - mich in erster Linie auf die recherchierten ethnologischen Angaben stützend - auch auf den Vorgang des Streichens und Brennens der Ziegel einging. Diese vergleichend lassen sich folgende allgemeine Feststellungen treffen: Die mit dem Ziegelstreichen verbundenen Arbeiten dauerten von April bis September. Der Streichplatz wurde am Ufer eines Gewässers eingerichtet oder man grub, wenn ein solches nicht in der Nähe war, einen Brunnen. Daneben befand sich die Lehmgrube, wo der Schlamm für die Ziegel abgebaut wurde. Die entsprechend vorbereitete Masse strich man in Formen, die dann in der Sonne trockneten. Die Arbeiter bildeten Gruppen zu zwei bis fünf Mann. Die Tagesleistung eines Arbeiters waren 800-1000, mitunter aber auch 1500 Stück Ziegel. Das Ziegelbrennen erfolgte in überirdisch errichteten sog. Feldöfen, die man aus noch nicht gebrannten Ziegeln errichtete. Ein durchschnittlicher Ofen hatte eine Größe von 5-10 x 10-15 m und eine Höhe von 3-4 m. Die Menge der gebrannten Ziegel differierte zwischen 60.000 und 80.000 Stück. Den im Allgemeinen rechteckigen Brennofen durchzog in der Länge ein aus Ziegeln verlegter Feuergang. Für einen Feuergang rechnete man - in Abhängigkeit von der zu brennenden Ziegelmenge - etwa 10.000 bis 13.000 Ziegel. Über den bogenförmigen Heizgängen verlegte man die Ziegel, im Interesse der Stabilität, jeweils ein Gesims bildend mehr und mehr rückwärts versetzt, so dass sie zum Schluss die typische Form eines doppelten Pyramidenstumpfs annahmen.Vor dem Brennen wurde der Ofen im Interesse der Wärmeisolierung noch mit Ziegeln ummantelt. Das Brennen dauerte 6-8 Tage, und nach 8-14 Tagen nahm man den Ofen auseinander. Der eben beschriebene Arbeitsvorgang und mehrere Brennofentypen sind auf Stichen und Darstellungen verschiedener Zeitalter zu sehen. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann Attila JAKAB András Jósa-Museum Nyíregyháza H-4401 Pf. 57 e-mail: teglaegeto@freemail.hu