A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 45. (Nyíregyháza, 2003)
Művészettörténet - József Máriás: Vor fünfzig Jahren starb Endre Barzó
Máriás József Vor fünfzig Jahren starb Endre Barzó An einem Jahrestag verspürt man immer den Drang, Bilanz zu ziehen und sich zu erinnern. Am Todestag des in Nyíregyháza geborenen bekannten Malers Endre Barzó wollten auch wir das tun: ein Bild von seiner Persönlichkeit, seinem Lebensweg und seiner Begabung zeichen, angefangen bei den ersten Pinselstrichen bis hin zur vollen Entfaltung seines Talents. Nyíregyháza gewinnt an der Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert wirklich urbanes Gepräge, damals entstehen die ersten öffentlichen Skulpturen. Die Familie, ausgezeichnete Schulen sowie das rege geistige und kulturelle Leben hier formen das Bewusstsein des Jünglings und seine Weltanschauung gleichermaßen. Am Kossuth-Gymnasium lenkt der Zeichenlehrer István Kozák seine ersten Schritte in Richtung Künstlerlaufbahn. Nach der Reifeprüfung studiert er an der Budapester Hochschule für Bildende Kunst: zunächst bei Imre Révész, später bei Ágost Benkhárd. Der Besuch 1918 in Nagybánya und die in den zwanziger Jahren in der Miskolcer Künstlerkolonie verbrachten Sommer sind für ihn nicht nur in Bezug auf die Themenwahl oder das Aneignen der Geheimnisse der Landschaftsmalerei entscheidend. Hier erntet er auch seine ersten Erfolge, seine Bilder Diákotthon (Studentenwohnheim) und Tájkép (Landschaftsbild) werden mit dem Großen Preis prämiiert. Die Miskolcer Künstlergesellschaft bedeutete für ihn eine schöpferische Gemeinschaft, die ihm den Auftritt in der Öffentlichkeit und die ständige Präsenz bei Ausstellungen erleichterte. Den Miskolcer Jahren verdankte er auch die erste Anerkennung im Landesmaßstab: 1928 gewann er ein Stipendium der Szinyei Merse Pál-Gesellschaft, das ihm eine Studienreise nach Italien ermöglichte. Im darauffolgenden Jahr prämiiert man in Barcelona sein Gemälde Falu vasárnapja (Dorfsonntag) mit einer Goldmedaille. Zu dieser Zeit öffneten sich ihm die Ausstellungsräume der Hauptstadt, in denen er gemeinsam mit verschiedenen Künstlergruppen seine Werke präsentiert und damit Anerkennung gefunden hat. Bei Gruppenpräsentationen des Ernst-Museums oder des Nationalsalons konnte man seine Bilder mit jährlicher Regelmäßigkeit betrachten. Bis zur Ausstellung im März 1944, nach der er in seine Geburtsstadt zurückkehrte, wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. In Nyíregyháza verfolgte man seine künstlerische Laufbahn mit Aufmerksamkeit und Interesse. Hier stellte er sich 1927 zum ersten Mal vor, worüber die Zeitung „Nyírvidék" ihren Lesern mit Anerkennung, das Schaffen des Künstlers würdigend, berichtete. 1937 gab der Stadtrat bei ihm ein Porträt des Bürgermeisters und Stadterbauers Kálmán Bencs in Auftrag, 1940 nahm auch er an der großangelegten Ausstellung der Kunstwochen von Nyíregyháza teil. Nach seinem Tod, im Jahre 1967, begann die Neubewertung des künstlerischen Schaffens von Endre Barzó, der Kult um ihn wurde geboren. Besondere Verdienste darum erwarben sich der Kunsthistoriker Gyula Koroknay, die Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin des Jósa András-Museums Ágota Muraközi sowie der Maler András Soltész. Was ihm zu seinen Lebzeiten nicht vergönnt war, nun erfüllte es sich: Eine eigene Ausstellung in der Budapester Nationalgalerie sowie mehrere in Nyíregyháza und Debrecen präsentierten seine Werke, die in der Presse wohlwollende Erwähnung fanden und so dazu beitrugen, dass der Name Endre Barzó bekannt wurde. Der Verein der Stadtschützer von Nyíregyháza enthüllte anläßlich seines 50. Todestages eine Gedenktafel an dem Haus in der Bercsényi utca 13, wo der Künstler seinen Lebensabend verbracht hat. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann József MÁRIÁS Jósa-András-Museum H-4400Pf. 57. Nyíregyháza e-mail: mjozsef@hotmail.com 234