A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)

Régészet - Ildikó Szathmári: Beiträge zur frühbronzezeitlichen Geschichte von Nordostungarn. Siedlungsspuren der Makó- und Nyírség-Kultur in Tiszalúc–Sarkad (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén)

Ildikó Szathmári gebrannter gewölbter Ofen mit verschmierter Platte. Patay fand frühbronzezeitliche Keramikstücke in der Mundöffnung des Ofens. 7 Sonst kam der Ofen ziemlich fern von den frühbronzezeitlichen Objekten (Schnitt 192) im hochkupferzeitlichen Milieu zum Vorschein. Zuverlässiger ist der Hausgrundriß der Makó-Kultur von Csongrád-Vidresziget. Bei einem Bau so großer Abmessung mit Pfostenkonstruktion (Grundfläche 37 m x 7 m) kann man sich nicht vorstellen, daß er für gewöhnliche Zwecke errichtet wurde (KALICZ 1984.95, Taf. XXXIII, 1). Ein anderes Haus von ebenfalls individueller Eigentümlichkeit legte A. Figler bei den Rettungsgrabungen im Zusammenhang mit dem Bau der Autobahn Ml in Transdanubien frei. Zu dem zum Teil eingetieften Bau mit Pfostenkonstruktion und Zeltdach kennen wir gegenwärtig keine entsprechende Parallelen (FIGLER 1996.9, Abb. 1). Unseres Wissens nach hat sich die Zahl der kleinen, aus älteren Ausgrabungen bekannten „grubenhäuserartigen" Bauten nach Beendigung der Rettungsgrabungen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, nicht erhöht. Annähernde Pa­rallelen zu den Gebäuden von Kiskánya (CSALOG 1941.10, Taf. VI) und von Nyergesújfalu {MRT 5,272) finden wir wie früher an den südslowakischen Fundorten der Kosihy-Caka-Gruppe (Caka/Cseke, Nové-Zamky - VLADÁR 1966.262-264, Abb. 3-4): Nach der siedlungsgeschichtlichen Übersicht auf der Basis des Fundmaterials möchte ich die geschicht­liche bzw. chronologische Stellung der Siedlung von Tiszalúc-Sarkad im Hinblick auf die Frühbronzezeit im Gebiet Ungarns beleuchten. Das in 22 Objekten freigelegte Fundmaterial ist chronologisch nicht ganz einheitlich, da außer den 20 Objekten der Makó-Kultur auch 2 Gruben der Nyírség-Kultur erforscht wurden. Da sich die Funde aus beiden Kulturen nicht vermischten, erörtere ich sie gesondert. Die Töpferei der Makó-Kultur wird durch gewisse Grundformen und Verzierungselemente charak­terisiert, die sich im ganzen Verbreitungsgebiet dieser Kultur finden; allerdings sind - infolge der ab­weichenden geographisch-ökologischen Gegeben­heiten - zahlreiche lokale Varianten zu verzeichnen. All dies läßt sich auch an dem Fundmaterial von Tiszalúc-Sarkad ausgezeichnet feststellen. Bei der Herstellung der Gefäße der Makó-Kultur in Tiszalúc 7. Es läßt sich nicht entscheiden, ob die Gruben gebrannten Hüttenlehm enthielten oder nicht. Vermutlich wurde derlei nicht gefunden, denn der Ausgräber erwähnt davon nichts. Was diese Frage betrifft, stimme ich mit M. Csányi überein (CSÁNYI 1996.56, Anm. 64.). wurden Sand oder zerstückelte Kiesel zur Magerung verwendet. Die Beschaffung dieser Magerungs­materialien stieß in diesem Gebiet auf keine beson­deren Schwierigkeiten. Im Verlauf der Gefäß­brennung wurde häufig die sogenannte Reduktions­brennung angewandt. Dadurch kamen die verschie­densten Abtönungen der grauen und schwarzen Farbe zustande, die für die hiesigen Funde der Makó-Kultur charakteristisch sind. Die Mehrzahl in den Objekten vorkommenden Gefäße kann wegen der groben Ausführung der Hauskeramik zugerechnet werden. Die Bearbeitung der Oberfläche ist zumeist rauh ausgeführt, häufig rustikal. Oft kommt der schwächere oder kräftigere Besenstrich vor, der nicht regelmäßig, sondern in verschiedene Richtungen an der Wandung (dem Bauch) der Gefäße gezogen wurde, wobei der geglättete Halsteil frei blieb (Taf. 1,7, Taf. IV,2, Taf. V,3,9, Taf. VII, 9). In selteneren Fällen ist die ganze Oberfläche auf diese Weise bedeckt (Taf. X,8, 11, Taf. IX, 11,13, Taf. XVII, 7). In einem merkwürdigen Fall wurde die besenstrichbedeckte Oberfläche der Gefäße vor der Brennung verstrichen (Taf. VI,2,8). Außer aus Tiszalúc kennen wir ähnliche Aus­führungen der Gefäßoberfläche nur von den Gefäßen der Makó-Kultur aus Tiszakürt (CSÁNYI 1996, 53). Die feinere Variante des Besenstriches, die kammartig ausgeführt ist, befindet sich nur auf einigen Bruchstücken (Taf. 11,2, Taf. VII, 1). Hierund da kommt eine in rauher Spritztechnik bedeckte Gefäßoberfläche vor (Taf. 111,3, Taf. IV,3, Taf. XII,7), die wir unbedingt als Alterszeichen betrachten, da dieses Verfahren später, im Verlauf der bronze­zeitlichen Tellkulturen nicht mehr verwendet wurde. Häufig erscheinen waagerecht oder senkrecht laufende plastische Tupfenleisten, die sich meistens auf der Schulter oder unter dem Hals der Töpfe befinden und die geglätteten und mit Besenstrich bedeckten Flächen voneinander trennen (Taf. 1,7, Taf. IX, 1,7, Taf. V,l). In verhältnismäßig hoher Zahl treten Gefäße mit um den Hals laufender plastischer Tupfenleiste auf (Taf V,9, Taf. VI,7, Taf. VII,8, Taf. X,3, Taf. XI,5, Taf. XIII, 3). Einfache glatte, plastische Leisten erscheinen in mehreren Varianten. Die einfache glatte Leiste in gebogener oder halbmondförmiger Variation war zur Verzierung weit verbreitet (Taf. 11,4); ein bestimmter Gefaßtyp ist in nahezu allen Fällen damit verziert (KALICZ 1968.Taf. 11,8, KALICZ­SCHREIBER 1994.Abb. 3, 1, FIGLER 1996, Taf. 1,2). Sonst ist die Schulter der Schüsseln und der Töpfe durch eine horizontale kurze, glatte Leiste verziert (Taf. V,3,7, Taf VII, 10, Taf. X,8-9), in einem Falle 70

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