A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)

Régészet - Josip Kobal’: Aus Ungarn stammende kupfer- und bronzezeitliche Metallgegenstände in der Sammlung des Heimatkundemuseums der Karpatoukraine

Magyarországról elszármazott réz- és bronzkori fémtárgyak a Kárpátaljai... Aus Ungarn stammende kupfer- und bronzezeitliche Metallgegenstände in der Sammlung des Heimatkundemuseums der Karpatoukraine Das Heimatkundemuseum der Karpatoukraine in Uschgorod/Ungvár (Ukraine, Transkarpatengebiet) bewahrt heute jene reiche archäologische Sammlung aus dem ehemaligen Lehoczky-Landesmuseum auf (Mukatschevo/Munkács, Ukraine, Transkarpaten­gebiet), die zwischen 1860 und 1915 von dem bekannten Historiker, Archäologen und Ethnologen Tivadar Lehoczky (1830-1915) zusammengestellt wurde, der auch Justitiar der Munkácser Güter der Grafen Schönborn war. Die überwiegende Mehrzahl der Funde stammt vom Gebiet der heutigen Karpatoukraine (Ukraine), ein kleinerer Teil vom Gebiet der benachbarten Länder (und innerhalb dessen aus dem heutigen Ungarn). Eine bedeutende Rolle unter den aus Ungarn stammenden und im Heimatkundemuseum der Karpatoukraine aufbewahrten Funden spielen die kupfer- und bronzezeitlichen Metallgegenstände, welche ich in der vorliegenden Studie untersuche. Zwischen 1868 und 1904 gelangte Lehoczky durch Kauf, Schenkung oder Tausch in den Besitz von mehr als 115 kupfer- und bronzezeitlichen Gegenständen, wobei es sich exakt um vier kupferzeitliche, in der Mehrzahl aber bronzezeitliche Stücke handelt. Die kupferzeitlichen Funde bilden zwei typo­logische Gruppen. Zur ersten Gruppe (Umgebung des Balaton-Taf. IL 1, Debrecen-Taf. II.4) gehören die flachen Meißel des sog. Typs Altheim, zur zweiten (Donauregion - Taf. 11.2, Pécs - Taf. II.3) die Äxte mit entgegengesetzter Schneide vom Typ Jászladány. Im Falle aller vier Gegenstände sind die Fundumstände unbekannt. Die Mehrzahl der hier besprochenen Funde entstammt der Bronzezeit. Darunter befinden sich 22 Streufunde bzw. Gegenstände mit unbekannten Fundumständen, 84 Stücke sind Bestandteil von neun Bronzehorten und zehn Gegenstände stammen wahrscheinlich aus dem Brandgräberfeld von Piliny. Die Streufunde oder Stücke mit unbekannten Fundumständen (Umgebung von Buda - Taf. III.2, Debrecen und Miskolc - Taf. IX. 11-13, Taf. III.5, Pécs und Gegend von Pécs - Taf. 111.1,3-4,6-7, Petneháza und Pusztatemplom - Taf. IX. 1) sind aus chronologischer Sicht in den Zeitraum zwischen den Perioden BD und HB zu setzen. Den größten Teil der Sammlung bildet der Komp­lex der zu Hortfunden gehörenden Bronze- und Goldgegenstände. Acht der neun Hortfunde stammen vom Gebiet des heutigen Komitats Szabolcs-Szatmár­Bereg, einer kam in Transdanubien (Pécs) zum Vorschein. Die frühesten Horte lassen sich in den Horizont des sog. Uriu-Opalyi-Depots setzen (Bara­bás - Taf. IV.1-9, Hete - Taf. V.1,6,9-12,15-16, und vermutlich Gelénes-Taf. V.3,5,7-8,13, Gulács und Mándok). Der erste Schatz von Tákos ist ans Ende des Opályi-Horizonts oder an den Anfang des Kurd­Horizonts (Taf. X.l-15) zu datieren, während man die Horte von Magosliget (Taf. VI. 1-12), Nagykálló (Taf. V.2,4) und Pécs (Taf. VII. 1-8, Taf. VIII. 1-9) in den Zeitraum des Kurd-Depothorizonts setzen kann. Die aus Piliny stammenden Grabbeigaben (Taf. IX.2-1 0) bekam Tivadar Lehoczky im Jahre 1871 von Baron Jenő Nyáry. Das Äußere und die Maße der Gegenstände belegen ihre Herkunft von dem spät­bronzezeitlichen Gräberfeld in Piliny eindeutig. Ich bin der Meinung, daß die in der vorliegenden Publikation veröffentlichten Funde aus der Lehoczky­Sammlung wesentlich zum besseren Verständnis bzw. zur weiteren Erforschung der Bronzezeit in Ungarn und insbesondere des Bronzehandwerks der Oberen Theißgegend beitragen. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann JosipKOBAL' Heimatkundemuseum der Karpatoukraine 29400 Ukraine Uschgorod, str. Kapitulna 33. 49

Next

/
Thumbnails
Contents