A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 41. - 1999 (Nyíregyháza, 1999)

Helytörténet - Attila Ulrich: Türkenherrschaft in Szabolcs im 17. Jahrhundert

Török hódoltság Szabolcsban a XVII. században Türkenherrschaft in Szabolcs im 17. Jahrhundert Eines der wichtigen Elemente der ungarischen Geschichtsforschung des 16.-17. Jahrhunderts ist die Ausdehnung der Türkenherrschaft bzw. die Entwick­lung der türkisch-ungarischen Beziehungen. Das Komitat Szabolcs rückte im 16. Jahrhundert in die unmittelbare Nähe der türkischen Eroberungen. In den 1550er Jahren war es zu einem Großteil türkisches Eroberungsgebiet, das durch den Bau der Plankenburg von Kalló in den 1570er Jahren sowie die Rücker­oberung von Fülek im Laufe des fünfzehnjährigen Krieges jedoch beträchtlich zurückgedrängt wurde. Ab Anfang des 17. Jahrhunderts hatten nur noch wenige Dörfer Steuern an die Türken zu zahlen. Die erste Hälfte des Jahrhunderts war ein relativ friedlicher Zeitraum. Abgesehen von kleineren Streifzügen gestaltete sich das türkisch-ungarische Verhältnis ereignislos. Eine große Veränderung brachten die 1660er Jahre, als György Rákóczi II. ohne Genehmigung der Türken einen Krieg anfing, woraufhin die Krimtataren Siebenbürgen und auch den südlichen Teil des Komitats Szabolcs verwüsteten. Sozusagen als letzte Kraftanstrengung des Osmanischen Reiches in Ungarn eroberten die Türken 1666 Großwardein, womit der Weg zu großen Teilen des Komitats Szabolcs offen stand. Während dieses Zeitraums kam es in der Reg­ion jährlich zu mehreren ersthaften türkischen Streifzügen, in deren Folge sich viele Dörfer für kürzere oder längere Zeit unterwarfen oder zumindest Steuern an den Sultan und türkischen Grundherren zahlten. Typisch für diese Streifzüge war unter anderem, daß man Gefangene machte. Denn das Lösegeld für die Gefangenen brachte wesentlich mehr ein als eine weitere Erhöhung der Steuerlasten der ansich schon gequälten Bevölkerung. Die Besitzer der türkischen Benefizialgüter (Spahis) tauschten die Dörfer untereinander oder gaben sie an ihre Bediensteten weiter. Mit Vorliebe wurden Landsitze des Adels überfallen und Adlige gefangen genommen. Diese starke Oberhoheit der Türken bestand bis zur Mitte der 1680er Jahre. Und obwohl sie innerhalb der Grenzen des Komitats Szabolcs kein türkisches Verwaltungssystem aufbauten, ist aus ihrer Tätigkeit, ihren Briefen und ihrer Haltung dennoch darauf zu schließen, daß sie das Burgkomitat als Teil des Eroberungsgebiets betrachteten. Entgegen der Dominanz der ungarischen Vewaltung sowie den in verschiedenen Friedensabkommen fixierten Punkten - wonach das Komitat Szabolcs Teil des Königreichs Ungarn war -, muß man im südlichen und östlichen Teil des Komitats überwiegend mit doppelter Besteuerung rechnen. Hier wurden sowohl von der türkischen, als auch von der ungarischen Seite Steuern erhoben, wobei die türkische Seite - aufgrund des Abhängigkeitsverhältnisses, das aus der Furcht vor ihr resultierte - vermutlich die stärkere gewesen sein dürfte. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann Attila ULRICH Jósa-András-Museum Nyíregyháza H-4401,Pf.57. 341

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