A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Régészet - Josip Kobal’: Der Depotfund von Chudl’ovo (Kr. Uschgorod, Transkarpaten, Ukraine)

Josip KobaP (BONA 1993-83) Für erstgenannte sind die Nacken­scheibenäxte vom Typ Cb und Db sowie die Schaft­lappenäxte vom Typ Eb charakteristisch. Hierzu zählt er folgende Funde: Nyíregyháza-Bujtos I und II, Nyírbéltek, Tiszabezdéd, Olcsvaapáti II, Gemzse­Égetterdő, Tiszaszentmárton, Nyírszőlős, Nyíracsád, Felsőboldád/Stina, Krasznabéltek/Beltiug, Magyar­csaholy/Cehälu$ II-Telek, Batarcs/Bätarci und Szat­márnémeti/Satu Maré. Der Berkesz-Kultur ordnet er nur die Depots des klassischen Typs Ópályi-Doma­hida/Domäne§ti-Felor/Uriu zu, deren charakteristi­sche Funde die Nackenscheibenäxte vom Typ Da, De, Ea, c-f sowie die Schaftlappenäxte vom Typ F sind (BONA 1993.82-83-). Nach Meinung E. Balahu­ris gehören alle Depots vom Typ Uriu-Ópályi zum Nachlaß der Felsőszőcs-Kultur (BALAHURI 1991. 79.). In Zusammenfassung der obigen Meinungen kann festgestellt werden, daß die Depotfunde des Typs Ópályi oder Uriu-Ópályi chronologisch keine ein­heitliche Erscheinung vertreten, sondern einem in mehrere Stufen unterteilten Depothorizont ange­hören. Problematisch ist, daß man bei der Unter­suchung ihrer chronologischen Lage und inneren Gliederung größtenteils das Vorkommen der ver­schiedenen Streitaxttypen in geschlossenen Fund­komplexen zum Ausgangspunkt nahm, was ein gangbarer Weg sein kann, jedoch nicht die einzige Lösung darstellt. Eine entscheidende Rolle bei der Prüfung dieses Problemkreises dürften jene Fund­komplexe spielen, in welchen die Ópályi-Bronzen zusammen mit Gegenständen anderer Depothori­zonte vorkommen. Das trifft insbesondere dann zu, wenn es sich um Funde unterschiedlicher kultureller und geographischer Provenienz handelt. Auf solche Fundkomplexe verweisen die o.g. Forscher nicht, obwohl man sie im Gebiet der Karpatoukraine - wie bereits vor mehreren Jahren angedeutet wurde ­durchaus kennt: Dies sind der Depotfund von Mali Hejivzi (BALAHURI-BIDZILJA-PENJAK 1978.27., KOBAL' 1997.Ryc.12 .) und der zweite Depotfund von Kvasovo (KOBAL' 1995/A, PHC.2/3). In ihnen kommen die für die RBC-Periode typischen Nacken­scheibenäxte vom Typ Nestor B2 gemeinsam mit dem bislang für eine charakteristische Ópályi-Form gehaltenen Typ der Nackenscheibenaxt vor, woraus mit Sicherheit zu schließen ist, daß man einen Teil der Depots vom Typ Ópályi in die RBC-Periode se­tzen kann. Zur zweiten wesentlichen Beobachtung hat die Untersuchung einzelner Funde des Depots von Chudl'ovo geführt. Demzufolge gibt es mehrere solche Ópályi-Bronzetypen, die nur für die Gegend am Oberlauf der Theiß charakteristisch und deren unmittelbare Vorläufer im Material des Koszider­Depothorizontes, d.h. in der RBBl-Periode, zu finden sind. Auch diese Tatsache bekräftigt die Mei­nung, daß die Funde vom Typ Ópályi auf direkten Einfluß des Koszider-Metallhandwerks und als dessen organische Weiterentwicklung in der oberen Theißgegend erscheinen (hier verbirgt sich hinter der Bezeichnung „Depotfunde vom Typ Ópályi" nichts anderes als die typischen Erzeugnisse des Metallverarbeitungszentrums der Gegend am Ober­lauf der Theiß). Und zwar als die authentischsten Vertreter der lokalen, sogar bis zum Hajdúsámson­Zeitalter zurückreichenden Traditionen der Bronze­gießerei. Aus dem oben Dargelegten ergibt sich, daß die Depotfunde des Typs Ópályi chronologisch nicht nur in die Periode BD zu datieren sind - wie es in Wissenschaftskreisen noch heute gehalten wird (NOVOTNÁ 1996.167.) -, sondern auch in die Peri­ode BC. In der Entwicklung der die beiden Zeitalter überspannenden Bronzeprodukte der oberen Theiß­gegend wird man dann gewiß mehrere Phasen absondern können. Doch eine Untersuchung dessen darf sich nicht darauf beschränken, ein oder zwei Gegenstandstypen zu analysieren, sondern müßte auf ein wesentlich breiteres Typenspektrum aus­gerichtet sein. Unabhängig davon ist es bereits gelungen, innerhalb der vom Gebiet der Karpato­ukraine stammenden Bronzedepots des Typs Ópályi drei chronologische Gruppen einzugrenzen. Zur ersten gehören jene Depotfunde, wo die lokalen Bronzegegenstände an die Metallprodukte der unga­rischen Urnenfelderkultur zu binden sind (Mali Hejivzi, Kvasovo II usw.). Zeitlich entspricht das der RBC-Periode. Der zweiten Gruppe wurden die sog. klassischen Ópályi-Horte zugeordnet (Tschomonin/ Csomonyin, Obava/Dunkófalva, Kriva/Kirva usw), denen die von Osten, in erster Linie aus Siebenbür­gen, eintreffenden Einflüsse spezielle Vielfalt verlei­hen (Tüllenbeile siebenbürgischen Typs, Nadeln vom Typ Noa, einzelne Varianten der Nacken­scheibenäxte des Typs B3 usw.). Dies könnte die frühe Phase der RBD-Periode sein. Und zur dritten Gruppe gehören schließlich diejenigen Hortfunde, in welchen erneut westliche Einflüsse (der Piliny­Kultur und noch entferntere) spürbar werden (Schwerter vom Typ Nenzigen, viele Lanzenspitzen, glockenförmige Anhänger, zylinderförmige Hand­schutzspiralen usw.). Ihnen lassen sich die mit der folgenden, späten Phase der RBD-Periode zeit­gleichen Funde zuordnen: Pidmonastir/Klastromalja, Mukatschewo/Munkács V, Mala Dobrony/Kisdob­rony I. Nach dieser Einteilung gehört der im vor­liegenden Beitrag publizierte Depotfund von Chud­l'ovo der zweiten Gruppe an. Im Hinblick auf die kulturelle Zugehörigkeit des Fundes kann man infolge der ungenügend bekann­ten Fundumstände nur von anderen, ähnlichen Hort­funden ausgehen. Die einzelnen Forscher binden die klassischen Ópályi-Depots an verschiedene Kul­turen. Einige halten sie für Erzeugnisse der Fel­sőszőcs-Kultur (BALAHURI 1991.79-), andere der Berkesz-Kultur (KEMENCZEI 1984.30.). Die dritte Gruppe der Forscher weist die frühen Depotfunde vom Typ Ópályi der Felsőszőcs-Kultur, die späten 40

Next

/
Thumbnails
Contents