A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 39-40. - 1997-1998 (Nyíregyháza, 1998)

Képző- és iparművészet - Emőke P. Szalay: Szatmárer Goldschmiedearbeiten in der Karpatoukraine - Patay Pál: Szatmári harangok

P. Szalay Emőke Szatmárer Goldschmiedearbeiten in der Karpatoukraine Über die Metallkunstzentren im östlichen Teil Ungarns steht uns nur recht wenig Material zur Ver­fügung. Das bezieht sich auch auf die relativ bekan­nte Goldschmiedezunft von Debrecen, und zwar insbesondere im 17. Jahrhundert. Damals zerbrach das Land in drei Teile: Der nördliche Teil war das Königreich Ungarn, der mittlere Teil stand unter türkischer Herrschaft und Siebenbürgen war ein selbständiges Fürstentum. Bislang wußte man nur aus vereinzelten Quellen, daß es in diesem Zeitraum in Szatmárnémeti/Satu Mare eine Goldschmiedezunft gab. In der Fachlitera­tur wurden lediglich drei Gefäße erwähnt. Deshalb ist der Umstand, daß in der Karpatoukraine fünf mit Zeichen versehene Gefäße freigelegt werden konn­ten, von großer Bedeutung. Die Gegenstände stam­men aus der Werkstatt des Szatmárer Goldschmieds Gergely Ötvös Karácsony zu Szeged, von dem bisher im ganzen eine Arbeit bekannt war. Bei zwei der Stücke handelt es sich um eine im 18. Jahrhundert allgemein beliebte Gefäßform, den sog. silbernen Fußbecher. Beides sind zur Altarausstattung gehörende Weinbecher (Gefäße der Kirchen Visk und Csepe). Zwei sind sog. Teller zur Brotreichung (Fertősalmás und Büke), und das letzte ist ein Kelch. Die Gegenstände wurden gegossen, graviert und getrieben, sie zeigen Merkmale des Renaissancestils der Zeit sowie den Einfluß des Manierismus. Diese Gefäße beweisen einmal, daß der in dem entfernten Landesteil arbeitende Meister sein Handwerk in hohem Grade beherrschte. Zum anderen deuten sie darauf hin, daß sich im Besitz der reformierten Kirchengemeinden noch viele unentdeckte Schätze befinden, deren Veröffentlichung zur Bereicherung des Fundus ungarischer Kunstschütze beitragen kann. Übersetzt von Gotlind B. Thurmann Emőke P. SZALAY Déri-Museum Debrecen H-4001, Pf.61. 360

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