A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 37-38. - 1995-1996 (Nyíregyháza, 1997)
Régészet - János Dani: Neue Beiträge zu den Bestattungen der Nyírség-Kultur
Neue Beiträge zu den Bestattungen der Nyírség-Kultur Girlandenmotiv, darüber mit eingedrückter Punktreihe) der Urne (JAM.7 1.4.1) (Taf. XI und Abb. 6) sind charakteristisch für die Kultur. Aus Apagy ist mir nichts über ein zur Nyírség-Kultur gehörendes Urnengrab bekannt, von den Fundorten Apagy-Nagysziget und -Nagyszigetdűlő stammen lediglich einige rillenverzierte Wandfragmente (KALICZ 1968.68.Nr. 84,85). Vom Fundort Bere-Szőlők kennen wir zwar ein Brandgräberfeld mit Gräbern, doch da das Material des Gräberfeldes nicht publiziert wurde, sind wir gezwungen, uns auf die Meinung Ordentiichs zu stützen, demzufolge es sich um ein Gräberfeld der Phase I der Ottomany(Otomani)-Kultur handelt. Vielleicht hat er an zerstörte Gräber (NÉMETI 1969.60. Pl.XVI.3-5.) gedacht, die an der andere Seite des Hügels, am sog. Csányi sűrűje/Miristea lui Csányi waren (ORDENTLICH 1971.21.Nr.9). Darüber hinaus ist von hier nur das in der Siedlung der Nyírség-Kultur gefundene Material bekannt (KACSÓ 1972.32-33.Fig . 1-2, BADER 1978.121.P1. IV/8, 10-12,15-20, PI. VIII/1,6). Was den Fundort Paszab-Zádóken betrifft, gibt es eine Angabe, daß man beim Ausheben eines Grabes auf 2 Gefäße stieß. Allerdings sagt der Bericht nichts darüber aus, ob sich zwischen den Scherben auch Asche befand (ALISPJEL. 1943-44.82-83-). Möglich, daß hier ein Urnengrab angeschnitten wurde. Vom Fundort Tiszanag)>falu-Ú)tí\nya ist ein aus 4 Gefäßen bestehendes Kollektion bekannt. Möglicherweise ein Grab!? (NÉMETH 1967.26., KALICZ 1984.111. Taf. XXVI./7.). Aufgrund der bisherigen Forschungen kann festgestellt werden, daß die Träger der Nyírség-Kultur bei ihren Bestattungen das LJrnen-Brandritual pflegten, obwohl es aus Vencsellő auch eine Angabe über ein Streubrandgrab gibt und Kalicz die nicht an Siedlungserscheinungen zu bindenden unversehrten Gefäße ebenfalls für Beigaben von Gräbern mit solchem Ritual hält (KALICZ 1968.66.Nr. 48,74, KALICZ 1984.111.). Bei der Mehrzahl der angeführten Fundorte kamen ein oder zwei Einzelgräber zum Vorschein (Ausnahmen sind Piskolt und Vencsellő), was die aus der großen Zahl kleiner Siedlungen der Kultur resultierende Annahme erhärtet, daß die Bevölkerung in kleineren Gruppen gelebt haben dürfte und sich nirgendwo dauerhaft niederließ (was auch die geologischen Verhältnisse der Nyirgegend nicht ermöglichten). Andererseits deuten die sporadischen Siedlungserscheinungen und Gräber darauf hin, daß die Menschen der Nyírség-Kultur auch keine dauerhafte Ansiedlung erfordernde Bewirtschaftung betrieben, sondern eine Art Wanderleben führten. Das Ritual der Verbrennung hat die Nyírség-Kultur vermutlich von der vorangehenden Baden-VissGruppe übernommen (BONA 1993.74-75., BONA 1994.13.). Für die frühesten Bestattungen der Nyírség-Kultur halte ich die Gräber von Vencsellő. Da die sichersten Analogien der amphorenförmigen Linien und konischen Schüsseln in der Mako-Kultur zu finden sind (VLADÁR 1970. aus Caka/Cseke; Tab. LXXXV/ 4,6,8; Tab. LXXXVI/1), zeugen diese Gräber von der zeitlichen Berührung zwischen Nyírség- und MakoKultur, d. h, sie lassen sich in Phase I der NyírségKultur datieren. Um ein ähnlich frühes Grab handelt es sich m. E. bei dem in Oros-Belterület zum Vorschein gelangten Urnengrab. Selbst Kalicz stellt fest, daß man die nächsten Parallelen der Urne in der Mako-Kultur finden kann (KALICZ 1984.113.). Etwas jünger sind die Urnengräber von Szomotor, Mezőfény, Kántorjánosi und Kótaj; sie können aufgrund ihrer Keramik in die Periode I der NyírségKultur datiert werden. Der Periode II der Nyírség-Kultur lassen sich die Gräber von Bere, Csomaköz, Szaniszlö, Büdszentmihály, Székelyhíd und vielleicht Szalacs zuordnen. Mit Ausnahme des Grabes von Szalacs kam in jedem der Gräber die mit eingedrückten Punkten und kleinen Dreiecken verzierte Keramik ans Licht, wie sie auch in der unteren Schicht der frühen Teils der OttományKultur zu finden ist (BONA 1994.21.). Márta Sz. Máthé hat zweifellos recht darin, daß dieser Typ Fundmaterial (den sie Ottomány A nennt) der Lebensweise des Teils näher steht als das Material aus den früheren, nur kurzzeitig bewohnten, gehöftartigen Siedlungen (MÁTHÉ 1994.30-3.1). Diese Periode (ob man sie nun Nyírség II /Nir 11/, Szaniszló-Phase oder Ottomány A bezeichnet) ist also ohne Zweifel eine der organischen Komponenten der Ottomany(Otomani)-Kultur (BONA 1994.21,29.). Im Hinblick auf die Datierung der Gräber des Gräberfeldes Piskolt pflichte ich János Németi und Petre Roman bei, mit anderen Worten, aufgrund der Keramikformen dürfte es sich hierbei um Gräber der Makó-Kultur handeln (ROMÁN-NÉMETI 1989.245.). Németi wies nämlich im Rahmen der Analyse des Materials dieses Gräberfeldes nach, daß die Analogien für einen Großteil des Fundmaterials in der MakoKultur zu finden sind (NÉMETI 1979532-534.). Die beiden Körpergräber (sofern sich die Gefäße tatsächlich neben Skeletten befanden) gehören nach meiner Auffassung nicht zur Nyírség-Kultur. Hierin ist wohl Rózsa Kalicz-Schreiber zuzustimmen, daß das Ritual der Körperbestattung als Ergebnis einer SüdNord Diffusion ins Gebiet der Makó-Kultur gelangt sein dürfte (KALICZ-SCHREIBER 1991.13.). Im Zusammenhang mit dem Urnengrab von Valea lui Mihai/Érmihályfalva bin ich derselben Meinung wie Németi und Roman: die konische Schüssel ist eine für die Makó-Kultur typische Form und auch das Grab läßt sich eher dieser Kultur zuordnen. Es dürfte sich also um ein Grab der Makó-Kultur handeln. Das in Gáborján freigelegte Urnengrab gehört wohl ebenfalls zur Makó-Kultur, denn gerade die oben erwähnte Urne von Érmihályfalva stellt seine nächste Analogie dar. Die beiden am Fundort Tiszavasvári-Városföldje zum Vorschein gelangten Urnengräber können in die Nyírség-Periode I datiert werden, da ihnen hinsichtlich des Fundmaterials das Material aus den Urnengräbern von Szomotor, Mezőfény, Kántorjánosi und Kótaj am nächsten steht. Bekräftigt wird diese Datierung auch von der Tatsache, daß die Streufunde, die am gleichen Fundort zutage kamen, ebenfalls in die Nyírség-Periode I datierbar sind (an dem Fundort gibt es überhaupt keine für die Nyírség-Periode II typische Keramik). Weitere Fortschritte in der Forschung lassen sich nur von neuerdings zum Vorschein gelangten, gut dokumentierten Gräbern und Gräbergruppen erhoffen, stammt ein Teil der Gräber doch aus alten Grabungen, und wurde entweder nicht sachgemäß A Jósa András Múzeum Évkönyve 1997 57