A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 37-38. - 1995-1996 (Nyíregyháza, 1997)

Helytörténet - Attila Ulrich: Polnischer Geldverkehr im Komitat Szabolcs während der Türkenzeit

Lengyel pénzforgalom Szabolcs megyében a török korban Polnischer Geldverkehr im Komitat Szabolcs während der Türkenzeit Unter den im Jósa-András-Museum Nyíregyháza autbewahrten Münzfunden des 16.-17. Jahrhunderts wählten wir zwölf Münzhorte aus. Als vorrangig galt bei ihrer Aufarbeitung, den Verkehr, die jährliche Verteilung sowie die Präsenz des polnischen Geldes nach provinziellen Prägestätten zu untersuchen. Die jährliche Streuung der polnischen Münzen zeig­te eindeutig, daß das ganze 16. Jahrhundert hindurch eine große Menge qualitativ minderwertiger Halb­groschen und Groschen in Umlauf war. Mit den 1580er Jahren gewinnt der Verkehr der Dutka genannten Dreigroschenmünzen an Bedeutung. Dieser polnische Münztyp ist übrigens der einzige, der in jedem untersuchten Münzfund vertreten war. Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts (von l6l4 an) nahm die Prägung des Poltura unerhörte Ausmaße an, der im Geldverkehr bis zur zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts mit Sicherheit Vorrangstellung erlangte, da er den Mangel behob, den die vorübergehende Einstellung der Prägung von polnischem Kleingeld zwischen 1627 und 1Ó50 verursachte. In bezug auf das im Komitat Szabolcs umlaufende polnische Geld kam es zu Beschwerden gegen den Verkehr der Polturamünzen, ungeachtet der lücken­haften Archivquellen aber steht fest, daß ein Jahrhun­dert früher auch die Präsenz der Halbgroschen den Einwohnern des Komitats ähnliche Schäden verur­sacht hatte. In der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts übernahmen die Sechsgroschen (Susta)- sowie Achtzehngroschenmünzen (Ort) die führende Rolle im Geldverkehr. Im letzten Drittel des Jahrhunderts brach infolge des durch die politischen Veränderun­gen stockenden bzw. rückläufigen Handels der Zustrom polnischer Prägungen ab. Beweis dafür ist, daß die Münzhorte keine nach 1686 geprägten Münzen enthalten. Im allgemeinen läßt sich also sagen, daß im König­reich Polen aufgrund des Niederganges seines Wirtschaftslebens sowie seiner politischen Zerissenheit eine laufende Degradation des Geldes beobachtet werden kann, in deren Folge die Münzen mit sehr niedrigem Reinsilbergehalt in Umlauf gelangten. Dasselbe gilt für die als gut zu bezeichnenden Münzen - Dutka, Sechsgroschen, Ort -, da der Münzfuß und Silbergehalt auch dieser Typen im Zuge ihrer Prägung bedeutend abnahm. Sicher scheint auf jeden Fall, daß sich der Verkehr des polnischen Geldes im Komitat Szabolcs, trotz seiner schlechteren Qualität im Vergleich zu den un­garischen Prägungen, als notwendig erwies. Diese Tatsache resultierte in erster Linie daraus, daß das Burgkomitat im Laufe der beiden Jahrhunderte ein wichtiges Durchgangsgebiet für den Handel war, was jedoch durch die unmittelbare Nachbarschaft des türkisch besetzten Territoriums sowie die Präsenz der drei Interessensphären und die zerrütteten politischen Verhältnisse auch zum Entstehen einer verworrenen wirtschaftlichen (monetären) Situation führte. Unseres Erachtens hat der massenweise Zustrom polnischer Münzen dazu beigetragen, die Probleme des Geldver­kehrs - wie beispielsweise den großen Mangel an Kleingeld in dieser Zeit - zu überbrücken. Am bedeut­samsten war im 16. Jahrhundert der Verkehr der ungarischen Denare, aber auch polnische Münzen findet man in den Funden in beträchtlicher Menge, und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts darf ihr Verkehr im Komitat Szabolcs als ausschließlich angesehen werden. Auch in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts sind sie in großer Anzahl vertreten, doch damals hatten bereits die österreichischen und unga­rischen Kreuzer die führende Rolle im Geldverkehr übernommen. Zusammenfassend ist festzustellen, daß in einer Zeit, als der Geldverkehr auf allen Ebenen des Wirtschafts­lebens zur Allgemeinerscheinung, ja erforderlich wurde und es im 17. Jahrhundert wegen der reduzierten Kleingeldprägung zu Geldmangel kam, die in großen Massen einströmenden polnischen Münzen - ungeachtet zahlreicher Beschwerden - dazu beigetragen haben, den Geldverkehr, wenn auch in widersprüchlicher Weise, kontinuierlich zu gestalten. Attila ULRICH Jósa-András-Museum Nyíregyháza Pf. 57. H - 4401 A Jósa András Múzeum Évkönyve 1997 271

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