A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 33-35. - 1990-1992 (Nyíregyháza, 1993)
Lujza Ratkó: Sitten und Bräuche zu den Festtagen der Winterszeit in einem Dorf des Gebietes Nyírség (fordította: Bartus Imréné)
Sitten und Bräuche zu den Festtagen der Winterszeit in einem Dorf des Gebietes Nyírség Die Studie ist eine Beschreibung der verschiedenen Bräuche und Glaubensvorstellungen anläßlich der Festtage der Winterszeit in dem Dorf Biri — mit rund 1 700 Einwohnern, die in der Mehrzahl griechisch-orthodoxen Glaubens sind — angefangen vom Andreas-Tag bis zur Faschingszeit, im Spiegel der Veränderungen vom Beginn des Jahrhunderts bis zum Jahr der Zusammenstellung 1982 und aufgrund mündlicher Überlieferungen. Ergänzt wird die Beschreibung von einem Verzeichnis mundartlicher Wörter sowie zwei Anlagen, die ein Sternenspiel und ein Bethlehem-Spiel enthalten. In dem publizierten Material über Bräuche und Glaubensvorstellungen lassen sich die Spuren der einst traditionellen Weltanschauung und Lebensweise der ungarischen Bauernschaft erkennen. Die Studie wurde 1982, im Jahre des Abschlusses der Zusammenstellung fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren die in der ersten Hälfte des Jahrhunderts noch lebendigen, mit dem Leben der Menschen eng verbundenen Traditionen bereits am verblassen. Ein großer Teil davon lebte infolge der schrittweisen Veränderung von Anschauungs- und Lebensweise, die im Kreise der Bauernschaft besonders nach 1945 immer rascher vorsieh ging, nur im Gedächtnis der alten weiter. Das ließ sich besonders deutlich im Zusammenhang mit den bedeutenden Festtagen der Winterszeit ermessen, die einst mit den meisten Bräuchen und Glaubensvorstellungen verbunden waren: denn die älteren Menschen hielten zwar noch an den Sitten und Glaubensvorstellungen fest, mit denen man von jeher diese Tage verband, doch man praktizierte — von einigen Ausnahmen abgesehen — die damit einhergehenden magischen Handlungen und Bräuche nicht mehr. Zwar ist in den seither vergangenen 10 Jahren eine Renaissance einiger dieser Sitten spürbar, besonders solcher, die zur Spendensammlung geeignet sind, doch steht in deren Hintergrund eine ganz andere Betrachtungsweise (die der Geldbeschaffung) als zur früheren Zeit ihrer Ausübung. Die alte, traditionelle Bauernkultur wird mit dem Aussterben der Generation der heute älter als 60jährigen ganz verschwinden, ohne ihre Weltanschauung und Moralwerte den Nackommen auch nur andeutungsweise vererbt zu haben. Lujza RATKÓ Sóstói Múzeumfalu Sóstógyógyfürdő Pf. 1. H-4431 131