A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 30-32. - 1987-1989 (Nyíregyháza, 1992)
Medgyesi Pál: Néhány megjegyzés a közép és késő avar kor időrendjéhez
unter denen die Inschrift von Kül Tegin berichtet, daß Kül Tegin schon 10-jährig einen Männernamen annahm, also zum Erwachsenen geweiht wurde. Dies können allerdings nur Ausnahmefälle sein. Die Mehrzahl erhielt den Gürtel wohl in einem Alter zwischen 14-16 Jahren. Als Beweis hierfür dienen die Gräber der Männer, die im Alter zwischen 15-20 Jahren mit ihren Gürteln bestattet wurden. Im Falle aber, daß die Menschen der mittleren und späten Awarenzeit ihre Gürtel ein Leben lang trugen, kann zwischen deren Fertigung und Grablegung sogar ein Zeitraum von 50-60 Jahren verstrichen sein. Unter diesen Umständen kann die Chronologie der Gürtel einzig auf dem Fertigungsdatum basieren, sind sich die einzelnen Gürtel doch deshalb ähnlich, weil sie im großen und ganzen zur gleichen Zeit gefertigt, und nicht, weil sie alle zum gleichen Zeitpunkt ins Grab gelegt wurden. Anders ausgedrückt: Nur unter Beachtung der aufgrund des Fertigungsdatums entwickelten Chronologie kann gesagt werden, wann der Gürtel in die Erde gelangte, vorausgesetzt, man weiß das Alter des Verstorbenen. Geht man aber von der Fertigung der Gürtel aus, wirft sich ein neues Problem auf. Unter den einwandernden Menschen der mittleren Awarenzeit waren sowohl ältere als auch Männer mittleren Alters, die noch östlich von den Karpaten gefertigt Gürtel trugen. So müssen wir bei der aufgrund der Gürtelfertigung entwickelten Chronologie auch mit bis zu 50 Jahren vor 670 im Osten gefertigten Gürteln rechnen, und auch ca. 50 Jahre nach 670 noch gelangten im Gebiet des Karpatenbeckens im Osten hergestellte Gürtel in die Erde. In der Zwischenzeit werden aber von 670 an bereits jung Verstorbene mit hier angefertigten Gürteln bestattet. Im weiteren wirft sich die Frage auf, wie ist die Situation im Falle der Gürtel der Ungarischen Tiefebene vom Ende des 8. Jh., Anfang des 9. Jh.? Wenn das Awarentum nach den Bulgarenangriffen vom Beginn des 9. Jh. aus der Tiefebene verschwindet, würden wir mit den auf die späteste Zeit datierbaren Gürteln nur jung verstorbenen Männer finden. Im Gräberfeld von Kisköre-Halastó wurden mit drei späten Gürtelgarnituren Männer im Alter zwischen 41-60 Jahren bestattet (70., 143., 153. Grab). Diese Männer hatte man mindestens 24-26 Jahre, maximal 4446 Jahre vor der Bestattung begürtet. Fast mit Sicherheit können wir behaupten, daß ihre Beisetzung minimum auf die erste Hälfte des 9. Jh. fällt. Insofern die Gürtel aber schon zu Beginn des 9. Jh. angefertigt wurden (auch bis zum Bulgarenangriff um 830 können noch Gürtel hergestellt worden sein), könnte die Zeit der Bestattung bis in die zweite Hälfte des 9. Jh. hineinreichen. Sollten in den Gräbern von Männern ähnlichen Alters oder noch älteren weitere auf das Ende der spätawarischen Epoche datierbare Gürtel gefunde werden, könnte das eine wichtige Angabe zur Frage des auch bisher schon angenommenen Weiterlebens der A waren im 9. Jh. sein. Pál MEDGYESI Munkácsy Mihály Múzeum Békéscsaba (Pf. 46. H-5601) 262