A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 18-20. - 1975-1977 (Nyíregyháza, 1983)
Róber Müller: Eisenwerkzeugfund aus der Späteisenzeit aus Petneháza
Späteisenzeitlicher Eisengerätfund aus Petneháza In der archäologischen Sammlung des Jósa A. Museum's werden unter verschiedenen Inventarnummern mehrere späteisenzeitliche Eisengeräte aus Petneháza aufbewahart. Der Verfasser fand im Archiv des Museum's die Aufzeichnungen von A. Jósa aus dem Jahre 1908, mit dessen Hilfe die mehrheit der Geräte identifizierbar sind und beweisbar ist, dass sie zu einem aus 20 Stücke bestehendem Fund gehören. Im ersten Teil der Arbeit identifiziert der Verfasser die vorhandenen Geräte mit den Zeichnungen und stellt fest, dass von den ursprünglichen 4 Pflugscharen, 2 Kurzstielsensen, 6 Hakensicheln, 1 Schmiedezange, 1 Amboss, 2 Setzhammer, 1 Schmiedehammer und 1 Schleifstein 4 Pflugschare, 1 Kurzstielsense, 6 Hakensichen und 1 Schmiedezange noch vorhanden sind. Jósa A. zählte und zeichnete auch eine Zahnzange zum Fund, diese gehört aber nicht dazu, sie ist ein Werkzeug aus dem vorigen Jahrhundert. Genauso darf man nicht zum Fund zählen das Sech mit asimmetrischer Klinge (Abb. 4/8.) welches im Spätmittelalter verfertigt wurde. Ein schmales Pflugeisen und das Bruchstück einer Kurzstielsense (Abb. 3/6. und Abb. 4/9.) stammen zwar aus der Späteisenzeit diese sind aber nicht identifizierbar mit den fehlenden Stücken des durch Jósa A. abgezeichneten Fundes. Im zweiten Teil der Arbeit werden die Fragen der Datierung und der Verbreitung der Geräte behandelt. Die Agrargeräte zeigen charakteristische Formen der keltischen Kultur des Kapaten-Becken's. Sie sind verhälnismässig primitive Typen, die nach der Eroberung Transdanubien's durch die Römer von entwickelteren Formen verdrängt wurden (die schmalen Pflugschare durch die schaufeiförmigen Schare, die Hakensicheln durch die Bogensicheln, die Kurzstielsensen durch die langen Sensen). An der Grossen Ungarischen Tiefebene können wir auch nur mit einem sporadischen Weiterleben rechnen. Die Analogien der Schmiedewerkzeuge finden wir auch im Material der anderen keltischen Fundorte, aber diese vertreten ein hoches Niveau. Ähnliche Zangen, Schmiede- und Setzhammer wie in der Späteisenzeit wurden auch noch in der jüngsten Vergangenheit benützt. Auch die Paralellen des stumpfpyramidenförmigen Ambosses sind bekannt aus dem Material des Mittelalters. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die hoch entwickelte Eisenverarbeitung der Kelten bedeutete nicht unbedingt die Herstellung hoch entwickelter Agrargeräte. Die Agrotechnik der im Karpaten-Becken lebenden keltischen Stämme war annähernd einheitlich, in diesem Zeitalter bedeutete die Donau keine kulturelle Grenze, aber diese Agrotechnik war primitiver wie in einigen umliegenden Territorien (z. B. das Material der tschechoslowakischen Fundorte und des Idria-Kreises in Slowenien.) Robert Müller