A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

Das Gespenst konnte nicht reden, wie die meissten Gespenster. Es war eigent­lich ein Schutzgeist. Der Geist begleitete die »Jugend, hat sie aber nie angetastet. 46 Die Riesen sind im ungarischen Sagenmaterial keine charakteristische Erschei­nungen, besonders nicht in den Glaubensgeschichten, vielmehr aber für das deutsche Märchen-, Sagen- oder Aberglaubenmaterial. 47 7. (V. 4) Ein Vállajer (ein Kaufmann) ging einmal nach Hause. Der Mann sah ein Licht, das ihm folgte. Dann verschwand auf einmal das Licht, hat ihm aber den Anzug mit Schnee und mit Schneebällen beworfen. Es ist ein seltsammer Fall, daß Geister jemandem Schneebälle nachwerfen. Steine werfende Geister sind alltäglich im Aberglauben. „Ihre Geschosse (Steine, Sand) treffen einsame Wanderer, aber auch den Totengräber, der hinter dem Leichenwagen geht, oder den Beschwörer, der die Geister zu bannen versucht. Wer sich dabei umsehen wurde, würde zu Tode gesteinigt werden. Es handelt sich hierbei vielleicht um telepatische 48 Vorgänge, was vor allem durch den Um­tand bewiesen zu werden scheint, daß die Steine nie Verletzungen hervorrufen". 49 b) Der Alpgeist „Der Alptraum hebt sich aus der Masse der gewöhnlichen Träume durch eine gewisse Typik seines Inhalts und seiner Formen heraus: Der vom Alp befallene Schläfer glaubt meistens, daß ein Wesen tierischer oder menschlicher Gestalt sich auf seiner Brust niederlasse und ihn bis zur Erstickungsgefahr drücke; er fühlt sich dabei im Zustande hochgradiger Angst und außerstande sich zu rühren oder einen Laut von sich zu geben, bis endlich eine energische Bewegung, ein Aufschrei oder dergleichen ihn zum Erwachen bzw. zu traumlosem Weiterschlafen befreit. Der Alptraum entsteht dadurch, daß der Schlafende auf irgendeine Weise im Atmen behindert wird ; verbrauchte Luft im Schlafraum, Belastung des Magens mit schwer verdaulichen Speisen, gewisse Krankheiten befördern das Zustandekommen des Alptraums". 30 Über (km Alpgeist findet man mehrere wichtige Arbeiten, in der ausländischen Literatur und auch in Ungarn finden wir zahlreiche Beschreibungen des Alptrau­mes, des Alpg(jistes. So z.B. von J. Earner^ von Jones 5 ' 1 , oder von Szendrey 53 . Die Benennungen des Alps sind ganz verschieden. Der Druckgeist kann die folgenden Namen tragen: Alp, Doggeli, Mahr, Trud, Schrättele. Der Name Mahr kommt in Norddeutschland vor: von den Niederlanden bis Ostpreußen. Dem Wort entsjjrechen die westslawischen Ausdrücke mora (polnisch) und murava (wendisch). Alp sagt man in Mitteldeutschland, im Sudetengebiet, in Siebenbürgen und auch in gewissen Gegenden von Pommern. „Süddeutschland und die Schweiz kennen als die beiden verbrietesten Bezeich­nungen das ebenfalls erst in neuerer Zeit auf den Alpdemon eingeschränkte Schrät­tele, mit seinen Nebenformen: Schrättlig, Schrätzel, Schrecksei, Schreckle, Schrätz­16 Solche Schutzgeister „warnen durch ihr Erscheinen vor drohender Gefahr" — Hoff­mann-Krayer , III., 482. 47 In einigen Sagen aus Siebenbürgen sind die Riesen vorhanden. 48 Heute würde man das kaum Telepathie nennen, vielmehr aber Autosuggestion. 49 Hoffmann-Krayer, HJ., 479. 50 Hoffmann-Krayer, L, 281-282. 51 Börner, Über das Alpdrücken. 52 Jones, Der Alptraum in sämtlichen Beziehungen. 53 Szendrey, Ä., „Hexe, Hexendruck", Acta, 129—169, 200

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