A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 12-14. - 1969-1971 (Nyíregyháza, 1972)

Csallány Géza: Die übernatürlichen Wesen der schwäbischen Glaubenswelt im Dorfe Vállaj

Mit dem Teufel beschäftigt sich die 7. Geschichte der Frau Ceglédi; mit dem fahrenden Schüler Frau Ceglédis 12. Erzählung. Die übrigen sind dem Inhalt nach Hexengeschichten. Im folgenden bezeichne ich die Namen der Erzähler mit den Anfangsbuchsta­ben und die Geschichten nur mit der Nummer (also z.B.: D.2., C.8., S.5., V.3). 1. Die Geister sind die häufigsten übernatürlichen Wesen im Aberglauben der Vállajer. Der größte Teil der Glaubensgeschichten steht mit ihnen im Zusammenhang. Sie „lebten" (solange man an sie glaubte) im Dorfe, neben dem Kirchhof, im Friedhof, auf den Zäunen, am Weg, überall, wo ihnen das „Milieu" günstig war. Man glaubt noch immer, daß die Geister nur in einer bestimmten Zeit erschei­nen. Aber diese Geisterstunde kann man sehr schwer bestimmen, da man fast jedem Geist in einer anderen Stunde begegnet. Sie kamen vor der Litanei (DJ), in den Abendstunden, als die Mädchen in der Spinnstube waren, oder eben nach dem Spinnen (C.6, S.l, V.l), am Abend als man schon im Bett lag (S.5); sie kamen in der Zeit bis Mitternacht (D.4, C.4), in der Nacht erscheinen die helfenden Geister (S.3) und der gestorbene Liebhaber (C.8). Früh am Morgen erwürgte den Mérker Mann das böse Gespenst (C.9), und in den Morgenstunden begegnete der Vater der „Róza néni" den Geistern, die um das Feuer saßen (D.2). Ein heimkehrender ,Goaischt' kam immer, als die Schüler (um 4 Uhr nachmittags) aus der Schule nach Hause gingen (C.5). Die Geister erscheinen meist in den Gewändern, die sie einmal im Leben getragen haben. (Aussage der Dudler-Groß mutter.) Die Gestalt der Geister kann verschieden sein. Sie können a) eine Menschen­gestalt; b) eine Menschengestalt mit Tierfüßen und Händen; c) eine Tiergestalt; oder d) eine Flammengestalt haben. Sie können aber auch nur Lichter oder Lampen sein, aber auch Menschengestalten mit Kerzenlicht über dem Kopf (nach Frau R. Dudler). Tun und Treiben der Geister. Ihre Strafe steht meist in Beziehung zu ihren früheren Fehlern. Schlechte, nachlässige Arbeiter müssen nach dem Tode büßen und das Versäumte nachholen: so räumt ein Geist immerwieder einen ganzen Bauernhof auf und plagt sich jede Nacht, bis seine Schuhe ganz zerfetzt werden (D.3, S.3). Nach dem Tun und Treiben der Geister können wir die folgenden Typen unterscheiden : 1. Gute Geister: a) helfende Geister (D.3, S.3) b) schenkende Geister (D.2) c) Schutzgeister (V.3). 2. Böse Geister: a) tötende Geister (D.4­5, C.4, C.6, C.8-9) b) hemmende Geister (C.5, D.l, S.2, S.5, V.l, V.4) c) Schreckgeister (S.l). Über das ,Leberí der Geister in den Vállajer Erzählungen kann ich nichts Neues erwähnen : „Da die Geister nur eine andere Leiblichkeit, als die menschliche, haben, essen und trinken und schlafen sie, haben oft auch Frauen, Kinder und können sogar verwundet, ja getötet werden." 19 19 Hoffmann-Krayer, III., 498. 13« 195

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