A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 11. - 1968 (Nyíregyháza, 1969)
Banner János: Dem Andenken Balázs Létays
DEM ANDENKEN BALÁZS LÉTAYS (1888—1914) Der Verfasser dieses Artikels setzt einem jungen Archäologen, dem einstigen Mitarbeiter des sein Centenárium feiernden Jósa András Museums, ein Denkmal. Er war nicht nur Zeitgenosse des Verfassers, sondern in den Jahren 1906—1910 auch Studienkollege an der Universität in Klausenburg. Dem Andenken eines würdigen jungen Mannes, der sich mit seinem Fleiß, mit seiner Begabtheit und mit seinem nach jeder Richtung sich ausprägenden Pflichtbewußtsein in der in seiner Art und Weise alleinstehenden Schule Béla Pósta-s ausgezeichnet hat. Eben seinem Pflichtbewußtsein hat er es zu verdanken, daß sein Name in der archäologischen Bibliographie bloß in einem Nekrolog steht (Dolg. 6/1915/B1 —B2), sowie diejenige Meldung, die sein den Nekrolog schreibender Professor verfaßte (Acta. Univ. Kolozsvár, 1915. Fase. 1. 86—89) und schließlich das Beileidschreiben, welches der mit den Eltern gemeinsam trauernde väterliche Freund an Lőrinc Létay von Aram^osrákos standte. Létay — der sich eben in England auf seine orientalischen, archäologischen Studien, auf die Führung des bis in die Ewigkeit Traum gebliebenen Orientalischen Ungarischen Institutes vorbereitete — fand der erste Weltkrieg im Ausland. Er fühlte aber, daß sein Platz — als Reservefähnrich des 21. Honvedregiments —neben seinen szeklerischen Brüdern ist. Deshalb kehrte er, vor seinen Freunden geflohen, durch Deutschland nach Klausenburg zurück und in der ersten Schlacht seines Regimentes hat er als erster den Heldentod erlitten. Von derselben Kugel wurde ein würdiges Leben und ein ungarischer wissenschaftlicher Plan von großer Bedeutung vernichtet. Deswegen bewahrt außer seinen nach Hause geratenen Notizen, seinem Meister nach in Vorbereitung stehenden wertvollen Studien, nur die schon oben erwähnten drei, auch in Druck erschienenen, anerkennenden, warmherzigen Schriften sein Andenken. Man trifft ihn auch im Jósa András Museum. So schrieb András Jósa in der Nummer vom 16. September 1910 der Wochenschrift ,,Nyírvidék" über die Geschehnisse im Jahre 1909: „Dr. Béla Posta und József Mihalik sandten aranyosrákoser Balázs Létay, den Hilfsmuseologen des Museums von Klausenburg ins Museum des Komitates Szabolcs um die 7000 Gegenstände des Museums in Inventur zu nehmen und chronologisch zu ordnen um mich zu unterstützen, da ich wegen meines hohen Alters und wegen der erheblichen Mangelhaftigheit meiner Sehkraft zu dieser Arbeit unfähig gewesen wäre. In den 7 Wochen arbeitete Balázs Létay sich um Dienststunden, Sonn- und Wochentage nicht kümmernd, v om frühen Morgen bis in die späte Nacht. Er hat die Inventur des Museums nach Etappen gruppiert und alle Gegenstände mit Inventarnummern versehen. Er hatte nicht nur inventiert und in Etappen geordnet, sondern auch gekehrt, gestaubt, da eben das Museum keinen Diener hat". Auch nach dem Tode im Weltkrieg erinnerte sich András Jósa mit Liebe an den hervorragend begabten Szeklerjungen (Lajos Kiss: Die Geschichte des Museums des Komitats Szabolcs = Kiss Lajos: A Szabolcs vármegyei Múzeum története. 1868—1918. 53—54). Balázs Létay war nicht der einzige Siebenbürgner der András Jósa half. Vor ihm ordnete das Material des Museums der Museumdirektor aus Gyulafehérvár, Dr. Béla Cserni, aber ,,es folgen noch die Anfertigung des Inventars und des Kataloges" (Ebendort: 45—47). 224