A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 8-9. - 1965-1966 (Nyíregyháza, 1967)
I. Gedai: Der Árpáden-zeitliche Münzfund aus Nagyecsed
DER ÁRPÁDEN-ZEITLICHE MÜNZFUND AUS NAGYECSED In Nord-Ost-Ungarn, in der Gemeinde Nagyecsed, kam ein Fund ungarischer und friesacher Münzen des XIII. Jahrhunderts vor, begleitet von einigen wiener, aachner, metzer und anderen deutschen Prägungen. Die friesacher Prägungen kann man heute schon auf Grund der Forschungsergebnisse von A. Luschin und E. Baumgartner ziemlich gut bestimmen. Doch gibt es kaum einen Fund, in welchem nicht eine neue Variation, Aufschriftvariante — im Vergleich mit den Bisherigen — vorkäme. So sind in unserem Funde No 13 — 17 und 19 Variante des L. 6., No 21 — 22 des L. 8., No 24 des L. 10., No 26 des L. 13., No 33-34 des L. 15., 39-40 des L. 17., No 44-45 des L. 19., No 51 der L. 21-22., No 53 des L. 23., No 61-65 des L. 123., No 68-69 des L. 125., No 80 des L. 161., No 81 des L. 164., und No 100, als Variant des L. 200. Die Zusammensetzung des Fundes ist von mehreren Standpunkten aus bemerkenswert. Beim Datieren der hervorkommenden ungarischen Brachteatae muß man die pünktlich datierbaren friesacher Münzen als entscheidende beachten. Es ist auch wahrscheinlich, daß man diese Brachteatae auf eine spätere Zeit als die von König Béla III. — wie man es bisher annahmdatieren kann. Das Vorkommen deutscher Prägungen, besonders kölner Denare, ist in den friesacher Münzfunden in Ungarn allgemein, das Vorhandensein des wiener Denars kann man dagegen für seltener betrachten. Geographisch gehören die Münzen aus Nagyecsed zu der östlichen Gruppe der friesacher Funde im Karpatenbecken, östlich, südöstlich von Nagyecsed kennen wir sie nur in Siebenbürgen. Es zeigt klar die Einheit des Münzenverkehrs und dadurch die wirtschaftliche Einheit dieses Gebietes. Lokalgeschichichtlich ist es besonders interessant, daß man auch urkundlich die Verwüstung der Gegend des Fundortes durch die Tataren beweisen kann, damit auch den wahrscheinlichen Grund, warum der Fund in die Erde kam? Der ist: das Einbrechen der Tataren im Jahre 1241. Der Münzfund in Nagyecsed ist also aus numismatischen, wirtschafte geschichtlichen sowie aus lokalhistorischen Gründen beträchtlich; in der zukünftigen Forschung der friesacher Denare muß man diesen Fund wegen den erwähnten Varianten beachten. 7. Oedai 11