A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 3. - 1960 (Nyíregyháza, 1963)

Erdész Sándor: Der Märchenerzähler einer landwirtschaftlichen produktionsgenossenschaft aus der Szamoshát

Сказки Лайоша Ами расширились новыми явлениями и выражениями Например, вместо короля он говорит президенте народной демократии, вместо­городского головы о председателе городского совета, герой сказки живет в доме культуры, к тому же он идет в кинотеатр или на чай, он читает газету и говорит по телефону. Лайош Ами в связи с сверхестёственными противниками часто упоминает, что прахом их земля в значительной мере оплодотворилась. Он рассказывает, что в это время изобрели пользу искусственного удо­брения, которым пользуются, главным образом, сельскохозяйственные коопера­тивы и государственные хозяйства. Примеры можно было бы все перечислять. Этнографическое исследование в Доже показывает, что новая социалисти­ческая деревня дальше поддерживает народные традиции, народные сказки, она дает им новую роль, новую функцию, в то же время она непроизвольно вставляет в них явления, полученных из нашей изменившей жизни. Ш. Эрдэс DER MÄRCHENERZÄHLER EINER LANDWIRT­SCHAFTLICHEN PRODUKTIONSGENOSSENSCHAFT AUS DER SZA MOSHÄT Szamoshát nennt man die Gegend links und rechts vom Flusse Szamos. Ein charakteristisches Dorf der Szamoshát ist Szamosszeg. Es besteht aus zwei Teilen. Im nördlichen Teil wohnten begüterte Bauern, im südlichen die Agrarproletarier. In der Bodenreform von 1945 kam das Agrarproletariat zu Grund und Boden. Im Jahre 1949 begründeten die ehemaligen Agrarproletarier die landwirtschaft­liche Produktionsgenossenschaft „Dózsa" (in weiterem nur „Dózsa"). Im Frühling 1960 gründete der nördliche Teil des Dorfes eine andere Produk­tionsgenossenschaft. Das Ziel dieser Studie besteht einerseits in der Überprüfung des Lebens der Volksmärchen im Rahmen der neuen Gemeinschaft „Dózsa", mit der Bestimmung der Funktionsveränderung des Märchenerzählens, andererseits darin, die neuen Erscheinungen darzustellen, welche auf die Wirkung des sozialistischen Denkens und der sozialistischen Anschauungsweise im Märchenmaterial zu finden sind. Der ausgezeichnete Märchenerzähler der „Dózsa" ist Lajos Ámi. Ein Analp­habet und halb zigeunerischer Abstammung. Bis Mai 1960 erzählte er 238 Volks­märchen, die auf Magnetofon aufgenommen wurden. Zwischen 1950—56 war er der einzige Erzähler bei den Gemeinschaftsarbeiten (Knüpfen), die mit der Tabak­produktion im Zusammenhang stehen. Wenn er zugegen war, wollten andere nicht erzählen. Der Vorgang der Märchenerzählung bei diesen Knüpfarbeiten war derselbe, wie damals bei den Gemeinschaftsarbeiten auf den Großgütern. Es ist zu bemerken, daß die Jugend schon aus dem Zauberkreis der Feenmärchen herausgerissen wurde und den Sinn der Märchen nichtmehr versteht. Das ist so zu erklären, daß auch die Erscheinungen des Volksglaubens der Jugend völlig fremd geworden sind. Die Jugend liebt meist Anekdoten. Bei der Arbeit in den alten Knüpf Stuben wurden die Märchenerzähler von den Tabakbauunternehmern gerne gesehen, und bemühten sich sie zu begünstigen. Die Leiter der „Dózsa" aber sahen es nicht gerne, wenn Ami bei diesen Gemeinschaftsarbeiten erzählte. In den alten Knüpfstuben beschle­unigte nämlich das Erzählen die Verlängerung der Arbeitzeit bis zu 15—17 Stunden und das Wachbleiben der Taglöhner. In der Knüpfstube der Produktionsgenossen­schaft arbeitete man dagegen 8-7-10 Stunden lang; so diente das Erzählen nur für Vergnügung. Die Märchen von Ami hatten so eine spannende, suggestive Kraft, daß sie auch die Arbeit der Mitglieder lähmte. Diese Kraft ist aber eine Ausnahmeer­scheinung und hängt völlig mit der Begabung Amis zusammen. Nach 1956 erscheien Ami bei den Knüpfarbeiten nicht mehr, weil er Wachmann wurde. Nacher tauchten neue Märchenerzähler auf, die, wenn sie auch vorläufig" nur Anekdoten erzählen, die Mehrzahl der Amimärchen kennen. Außer in den Knüpfstuben hören die Mitglieder auch in den Zigaretten- und Mittagpausen, sowohl am Weg zur und nach der Arbeit sehr gerne Märchen. 190

Next

/
Thumbnails
Contents