A Nyíregyházi Jósa András Múzeum évkönyve 2. - 1959 (Nyíregyháza, 1961)

Balogh István: Die Statuten des Komitats Szabolcs zur Massregelung der Hirten im XVIII. Jahrhundert

nen die Tiere mit sich führten, unter Aufsicht zu stellen. Aus den diesbezüg­lichen Verfügungen und Berichten wird ein lückenhaftes, aber immerhin charakteristisches Bild des Puszta-Lebens ersichtlich. Den Rinderhirten wurde verboten Reitpferde zu halten, trotz der wieder­holten Proteste, sie konnten das frei auf der Weide lebende Vieh unberitten nich beaufsichtigen. Hirten wurde der Kauf und Verkauf von Tieren auf der Puszta und in der Nähe der Schenken untersagt. Den Pächtern der Schenken wurde verboten unbekannten Personen Unterkunft zu gewähren und mit Tieren zu handeln. Fleischhauern und Vieh­händlern wurde der Kauf ausschliesslich nur auf den Märkten gestattet. In Dörfern und Städten durfte nur bei Tag, in öffentlichen Schlachthäusern und in Anwesenheit von Amtspersonen geschlachtet werden. Fährmänner und Zöllner wurden verpflichtet Personen die Tiere mit sich führten nur nach entsprechender Legitimierung passieren zu lassen. Auf Märkten war der Kauf und Verkauf von Tieren ausschließlich nur in Gegen­wart verläßlicher Zeugen zulässig. All diese Maßnahmen blieben jedoch wirkungslos, denn die einzelnen Komitate waren nur für ihr eigenes Gebiet berechtigt derartige Verfügungen zu treffen. Als dann zu Beginn der 90-er Jahre des XVIII. Jahrhunderts die Lage immer unhaltbarer wurde, sahen sich nunmehr auch die Landesbehör­den gezwungen diesem Problem ernste Aufmerksamkeit zu schenken. Die Verwaltungsbehörden der am meisten betroffenen Komitate ent­sandten eine Landesdeputation, die nach zweijähriger Arbeit ein Statut ausar­beitete, das im Jahre 1794 von der Regierungsbehörde angenommen und so­fort als rechtsgültig erklärt wurde. Wirtschaft und Lebensweise auf der Puszta konnten aber auch durch diese Verordnung nicht umgestaltet werden und bloß den schlimmsten Übelstanden wurde zeitweilig abgeholfen. Eine grund­legende Änderung der Lage ist erst, in Folge der allmählichen Umwandlung des Wirtschaftslebens, gegen Mitte des folgenden Jahrhunderts eingetreten. István Balogh 111

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