Bock: Hand-Atlas der anatomie des menschen (Leipzig, 1850)
66 a) Lebergang, ductus hepaticus (s. ductus excretorius he pa lis) ; er wird von 2 grössern, durch die Vereinigung der Gallengänge gebildeten Aesten in der porta hepatis zusammengesetzt und verbindet sich mit dem ductus cysticus zum ductus choledochus. b) Gallenblase, cystis s. vesica feile a ; liegt in der rechten vordem Längenfurche an der untern Fläche der Leber, hat : einen Grund , fundus, welcher am scharfen RandederLeberetwas hervorsteht, einen Körper und einen Hals, Collum, der sich in den c) Gallenblasengang, ductus cysticus, fortsetzt, welcher mit dem ductus hepalicus unter einem spitzen Winkel zusanimenstösst. Durch die Vereinigung beider entsteht der d) Gallengang, ductus choledochus (s. porus Hilarius), welcher mit dem ductus pancreaticus die hintere Wand der pars descendens duodeni durchbohrt und sich unter der plica longitudinális desselben öffnet. 2) Biuielispeiclieldrüse, pancreas. Sie liegt mit ihrem rechten Ende , extremilas duodenales s. caput pancreatis in der Concavität des Duodenum und ist hier bisweilen mit einer kleinen Verlängerung, pancreas parvum TVinslowii , versehen; ihr linkes Ende, extremilas splenica s. caiula pancreatis, stösst an die Milz. Der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse , ductus pancreaticus s. fVirsungianus , läuft in der Mitte derselben vom Schwänze zum Kopfe, und durchbohrt mit dem Gallengange die hintere Wand der pars descendens duodeni, um sich hier unter der plica longitudinális zu öffnen. lie. SSíutbl'Üfe ÍWt sy sterna chylopocticum , J), I, Die ÜJlílj. Die Milz, spien s. lien, liegt am fundus ventriculi an, hat eine äussere convexe Oberfläche, und eine innere concave, an welcher letztern in der Mitte ein flacher, länglicher Ausschnitt, der hihis iienalis, befindlich ist. Am untern Ende der Milz hängt bisweilen auch eine zweite kleinere, liensucceniuriatus s. lienculus. — Im Parenchym der Milz , pulpa lienis, in welches der äussere fibröse Ueberzug, tunica albuyinea s. propria lienis , zur Unterstützung fädenartige Fortsätze, trabeculae , schickt , hat man die Milzkörperchen, corpuscula lienis, entdeckt, über deren Natur man noch ungewiss ist. Ueber dem fibrösen Ueberzuge der Milz befindet sich noch ein seröser, der dem Bauchfelle angehört. Ilr. 3Sűltd)feíl/ $(Utcf)íjaut, peritonaeum. A. Peritonaeum abdominale s. parietale , Baucliplatte des Bauchfellsackes; bekleidet die Wände der Bauchhöhle und zerfällt nach dieser in : a) Paries abdominalis (s. anterior), Bauch muskelwand, mit: der initiieren plica urachi (s. lig. suspensorii vesicae) und den seitlichen plicae pubo-umbilicales. Zwischen denselben sind die fossae inguinales internae , nach aussen neben denselben die fossae inguinales externae. b) Paries phrenicus (s. superior), Zwerchfellswand, mit dem lig. suspensorium hepatis. c) Paries pelvicus (s. hypogastrics inferior), Beckenwand; bildet beim Manne: die excavatio recto-vesicalis u. zur Seite derselben die plicae semilunares Douglasii; bei der Frau : die ligg. uteri lata mit den alae vespertilionis, die excavatio vesico-uterina und recto-uterina, und an der letztem die plicae Douglasii. d) Paries dorsalis (s. lumbar is, posterior), Rückenwan d ; bildet Einstülpungen und Ueberzüge über dieBaucheingeweide, und so das peritonaeum viscerale. B. Peritonaeum viscerale s. intestinale, Eingeweideplatte des Baucltfellsaekes; überzieht alle Verdauungswerkzeuge mit Ausnahme des Duodenum , des untern Theiles des Mastdarms und der hintern Fläche des Pancrcas. Sie bildet Bänder, Gekröse und Netze, und hat noch einen kleinern Bauchfellsack, den Netzsack, saccus epiploicus, anhängen, dessen Eingang das foramen TVinslowii , zwischen lig. hepatico-renale und hepatico-duodenale, ist. a) Bänder des peritonaeum viscerale, d. s. Falten desselben, die sich von einem Organe zum andern ziehen, wie : 1) Lig. pkrenico-lienale (s. suspensoritan lienis) , von der Zwerchfellswand znr Milz. 2) Lig. )jhrenico - gastricum dextrum und sinistrum, neben der cardia, vom Zwerchfelle zum Magen. 3) Lig. eoronarium hepatis , mil dem trianguläre dextrum und sinistrum, vom Zwerchfelle zum hintern obern stumpfen Rande der Leber. 4) Lig. gastro-lienale (s. splenico-gastricum) , vom Magcugrunde zur Milz. 5) Lig. hepatico-colicum (s. hepatico-renale , vom rechten Theile der porta hepatis und von der fossa venae cavae zum colon ascendens und gegen die rechte Niere. 0) Lig. hepatico-duodenale, von der porta hepatis zur vordem Wand des Duodenum und von da zum Quergrimmdarine (mit lig. colicum s. Omentum Hattert) , gegen die rechte Niere hin (lig. duodeno-renale) und auf die vordere Fläche des Magens. 7) Lig. hepatico-gastricum s. omentum minus, von der fossa ductus venosi der Leber zur kleinen Gurvatur des Mageus. 8) Lig. gastro-colicum ; von der grossen Curvatur des Mageus zum Quergrimmdarme. 9) Lig.pleuro-colicum (Phöbus), von derZwerchfellswaud (au den falschen Rippen) zur Jtexura coli sinistra. b) Netze, omenta s. epiploa, d. s. aus 2 Blättern bestehende und über ein Organ hinausgehende Verlängerungen der Visceralpialte, die mit Fett durchwebt sind. 1) Omentum (s. epiploon ) minus s. hepatico-gastricum , s. vorher 7. 2) Omentum (s. epiploon) május , hängt von der grossen Curvatur des Magens, dem Quergrimmdarme und der Milz über Jejunum und Ileum frei bis ins Bccken herab. 3) Appendices epiploicae s. adiposae, d. s. kleine, mit Fettklümpchen besetzte Verlängerungen des serösen Ueberzugs des Colon. c) Gekröse; d. s. aus meist 2 Blättern bestehende Einstülpungen der Visceraiplatte, in deren Grunde Eingeweide liegen, so dass dieselben vom Gekröse einen Ueberzug bekommen. 1) Mesenterium, Dünndarmgekröse; nimmt das Jejunum und Ileum auf. 2) Mesocolon transversum, queres Grimmdarmgekröse; nimmt das colon transversum auf. 3) Mesocolon dextrum, rechtes Grimmdarmgekröse, für das aufsteigeude und 4) Mesocolon sinistrum, linkes Grimmdarmgekröse, für das absteigende Colon. 5) Mesocoecum , Blind darmgekröse, mit dem mesenteriolum processus vermiformis , fiir das Coecum und den Wurmfortsatz. 6) Mesenterium flexuraeiliacae ; nimmtdasSromanum auf. 7) Mesorectum, Mastdarmgekröse, fiir die obere Hälfte des Mastdarms. III. J^atntt?erfjeuge, Organa uropoetica. 1) Nieren, renes (eine rechte und eine linke); sie sind in eine Capsula adiposa eingehüllt , haben einen äussern fibrösen Ueberzug, tunica albuginea s. propria renis, und an ihrem innern concaven Rande den liilus renalis, aus welchem das Nierenbecken hervorsieht. Sie bestehen aus Bindensubstanz, substantia corticalis s. vasculosa , in welcher sich geschlängelte Harnkanälchen , tubuli uriniferi contorti und die Nierenkörnchen , glomeruli (s. corpuscula, acini) Malpighii finden ; und aus Röhrensubstanz, Nierenmark, substantia tubulosa s. medulläres. In dieser letztern sind die Harnkanälchen gerade, tubuli uriniferi recti s. Belliniani , liegen in Bündeln,