Bock: Hand-Atlas der anatomie des menschen (Leipzig, 1850)

50 3) Pia mater (s. membrane propria cerebri) , weiche Hirnhaut, eine cellulös-vasculöse Membran, die sich fest mit der äussern und innern Oberfläche des Gehirns vereinigt, an der Jissura transversa cerebri und cerebelli eine Gefäss platte, lamina s. tela choroidea ( superior und inferior) bildet , und dann von dieser ins Innere der Ventrikel dringt, uin (lie plexus choroidei (laterales , tertius und quartus) zu bilden. NB. Zwischen dec pia mater und arachnoidea befindet sich , sowohl um das Gehirn als Rückenmark herum, das Cerebro-Spinal-Fluidum (von Magendie entdeckt). II. Oiücfenmarf , medulla spinalis s. dorsalis. Das R ü c k e n m a rk , welches an seinem Umfange aus weisser, im Centrum aus grauer Neurine besteht, und ausser dem nerv, accessorius noch 32 Nervenpaaren, nervi spina­les , Riickentnarksnerven, ihren Ursprung gibt, ist ein walzenförmiger , von vorn nach hinten etwas plattgedrückter, aus 2, durch die fissura mediana anterior und posterior ge­trennten Seitenhälften zusammengesetzter Strang, der, wie das Gehirn, in einem , von derselben dura maier , arachnoidea (mit dem lig. denticulatum) und pia mater gebildeten Sacke eingeschlossen liegt, im canalis spinalis nur his zum 2. Lenden­wirbel herab reicht, und in der Gegend des 5. Hals- (3" lang) und letzten Brustwirbels (2" lang) etwas angeschwollen (obere und untere Anschwellung) ist. — Auf dem Grunde der fissura mediana anterior zeigt sich die commissura alba, auf dem der fissura mediana posterior die commisstira ci­nerea. An dem seitlichen Rande des Rückenmarks verläuft nach Einigen eine fissura lateralis, neben dieser vorn und hin­terwärts fiudet sich ein sulcus lateralis , ein anterior und ein posterior , aus welchen die vordem und hintern Wurzeln der Rückenmarksnerven hervortreten. — Es zerfallt das Rücken­mark entweder: in das obere und untere Ende und in den Körper, oder nach der Gegend und den Wirbeln, in welchen es liegt, in den Hals-, Brust- undLendentheil. a) Halstheil, pars cervicalis, mit dem obern, in die medulla oblongata übergehenden Ende und der obern Anschwellung; dient 8 Halsnervenpaaren, nervi cervica­les, zum Ursprünge. b) Brusttheil, pars thoracica s. dorsalis; ist der dünnste Theil, und aus ihm entspringen 12 Brustnervenpaare. c) L e nde n th eil , pars lumb alis , mit der untern Anschwellung und dem untern Ende, welches in den conus medullae spinalis, Rücken mar kszapfen, ausläuft, der ein tuberculum ovale und conoideum bildet und sich in den Rücken ni a rksfaden, filum terminale , fortsetzt. Er bildet mit dem, aus ihm entspringenden Lenden- (5 Paare), Sacral - (5 Paare) u. Steissbeinnerven (2 Paare) den Pferde­schweif, cauda equina. Gcfässe des Rückenmarks. — a) Die Arterien sind : die der Länge nach herablaufendcn artt. spinales anteriores und posteriores aus der ort. verteitralis (s. S. 33), und die mehr querlauieuden rami spinales aus den artt. vertebrales , intercostales , lumbales und sacrales laterales. — b) Die Venen bilden ein Netz um das Rückenmark und die circelli venosi (s; S. 43). Ab. $)eripf)crifcf)er £í)etl be§ animate« b* f + nervi cerebro-spinaies. I. Nervi cerebrales, (3>ef)iriinett)en (12 )ßaare). Ursprungs - und Abtretungsstellen der Nerven im Gehirn, sowie deren Ausgänge aus der Scliädelhöhle. 1. Nerv, olfactorius. Urspr. : von dem crus cerebri an der Stelle, wo es in das corpus striatum hineiustrahlt, mit 3 Wurzeln, viel­leicht auch vom Linsenkerue. Ab tr. : die lamina cribrosa an der un­tern Fläche des vordem Gehirnlap­pens. A u s t r. : die foramina cribrosa des Siebbeins. 2. Nerv, opticas. Urspr.: vom thalamus nervi optici , corpus geniculatian externum und corpora quadrigemina. A b t r. : der vordere Rand des chiasma nervorum oplicorum. A u s t r. : das foramen opticum. 3. Nerv, oeulo-niolorius. Urspr.: von den Längenfasern des pedunculus cerebri und dem corpus olivare (auch pyramidale). Abtr. : die innere scheukels. Seite des Hirn­Aus tr. : die Jissura orbitális superior. 4. Nerv, troehlearis. Urspr. : von der hintern Fläche der corpora quadrigemina , dem crus ce­rebelli ad corpora quadrigemina und der valvula cerebelli anterior. Abtr.: die Furche zwischen pons Va­rolii und pedunculus cerebri. Auslr. : Jissura orbitális superior . 5. Nerv, trigeminus. Urspr.: vom corpus restiforme (die porlio major ) und pons Varolii (die portio minor). Abtr.: der vordere obere Theil des Seitenrandes der Brücke. A u s t r. : Jissura orbitális superior (1. Ast), foramen rotundum (2. Ast) und ovale (3. Ast). 6. Nerv, abdticens. Urspr.: vom corpus pyramidale und pons Varolii. Abtr.: die Furche und Pyramide. zwischen Brücke A u s t r. : Jissura orbitális superior. 1. Nerv, facialis. Urspr.: vom corpus olivare (mit einem vordem grossem und hintern kleinem Bündel). Abtr.: der hintere seitliche Rand des pons , zwischen dem crus cerebelli ad ponlem und corpus restiforme. A u s t r. : meatus auditorius internus — canalis Fallopii — foramen stylo­mastoideum. 8. Nerv, acusticas. Urspr.: vom Roden der 4. Hirnhöhle, von dessen lamina cinerea. Abtr.: nach aussen vom nerv, facialis, zwischen corpus olivare , flocculus und crus cerebelli ad pontem. A u s t r. : der meatus auditorius inter­nus. 9. Nerv, glosso-pharyngeus. Urspr.: vom Boden der 4. Hirnhöhle, und vom corpus restiforme und oli­vare (mit 4—6 Fäden). Abtr.: die Furche zwischen corpus olivare und restiforme. A u s t r. : das foramen iugulare. 10. Nerv, vagus. Urspr.: vom corpus olivare und resti­forme (Boden des 4. Ventrikels). Abtr.: die Furche zwischen corpus olivare und restiforme. A u s t r. : das foramen iugulare. 11. Nerv, accessorius. Urspr.: vom mittlem Strange der tnedulla spinalis ( mit 6—7 Fäden ) und oblongata (mit 3—4 Fäden). Abtr.: in der Gegend zwischen dem G. und 7. Halsuerven. A u s t r. : das foramen iugulare. 13. Nerv, hypoglossus. Urspr. : vom corpus olivare und innern Hiilsenstrange (mit zahlreichen Wur­zein). Abtr.: die Furche zwischen corpus pyramidale und olivare. A u s t r;. : das foramen condyloideum

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