Somogyi Múzeumok Közleményei 10. (1994)

Karl Von Der Lohe: Langobard S-fibula Vörs-Kerékerdőből

24 KARL VON DER LOHE Abb. 3. Die Fibel von Vörs-Kerékerdő (Foto: Frau G. Gőzsy) 3. kép. A Vörs-kerékerdei fibula (Foto: Gőzsy Gáborné) Abb. 4. Die Fibel von Vörs-Kerékerdő (Zeichnung: Verfasser) 4. kép. A Vörs-kerékerdei fibula (A szerző rajza) M=1:1 mandineinlage der Rundzellen liegt auf gewaffelter Goldfolie. Das sich anschließende aufgerissene Maul ist durch einen Schnabelwulst abgesetzt. Der Ober­kiefer ist aufgerollt. Das Maul wird durch einen die Hälse und das Mittelfeld abgrenzenden Steg hervor­gehoben. Eine beidseitig sich an diesen Steg und den Oberkiefer anschließende Rahmung läuft jeweils zur Rundzelle hinaus. Die Rahmung trägt regelmäßig an­geordnete gegenständige mit Niello verzierte Drei­ecke. Auf der Rückseite haben sich der mitgegossene Spiral- und Nadelhalter erhalten. Von der bronzenen Nadelkonstruktion hat sich ein nur wenige Millimeter langes Stück im Spiralhalter erhalten. Die erwähnte Vergoldung ist noch am Boden des Kerbschnitts und auf der Rahmung am Ansatz der Rundzellen erken­nen. Ursprünglich wird daher auch die Rahmung ver­goldet gewesen sein. Besonders am äußeren Rand der Rahmung und der Fassung der Rundzellen ist starker Verschliff festzustellen. J. Werner definierte diesen S-Fibeltyp und be­zeichnete ihn nach dem Model aus dem Goldschmie­degrab aus Poysdorf als Typ Poysdorf. 3 Diese S-Fi­belform besitzt in der Regel ein mäandergefülltes quadratisches Mittelfeld, längsgekerbte Hälse über­wiegen. J. Werner betrachtete diese Fibel als Leit­form der norddanubischen-langobardischen Phase. Kürzlich stellte J. Tejral zusammenfassend die chro­nologische Gliederung des langobardischen Fund­stoffes anhand der Fibeln dar. 4 Demnach ist die S­Fibel vom Typ Poysdorf in seine zweite Fibelgruppe zu setzen. J. Tejral korreliert diese Gruppe mit der Stufe lila nach B. Schmidt, 5 bzw. mit der 1. Bele­gungsphase von Schretzheim. 6 Absolutchronolo­gisch fixiert er die zweite Fibelgruppe im Zeitraum zwischen dem beginnenden 6. Jahrhundert und dem Anfang des zweiten Drittel des 6. Jahrhunderts (500/510-530/540). Bei der Durchsicht der mir bekannten 17 Exempla­re des Typ Poysdorf 7 bot sich die Möglichkeit, die doch relativ repräsentative Anzahl nach typologi­schen Merkmalen aufzuschlüsseln (vgl. die Tabelle Abb. 5. und Abb. 6.). Die Kombination typologischer Merkmale, beste­hend aus quergekerbtem Hals, abgesetztem Ohr, Vo­gelkopf mit aufgerolltem Schnabel und mit einem Mä­ander ausgefülltem Mittelfeld, zeigt sich auf den Fi­beln von Doudlevce, Altenerding (Grab 432), Kluĉov (Grab 18) und Sveti Gora b. Vaĉe. Daß der längsge­kerbte Hals bei dem Fibelpaar, aus Sveti Gora nach­träglich durch Punzeinschläge quergekerbt erscheint, ist bekannt und wird bei der chronologischen Analyse der Fibelgruppe berücksichtigt. Die oben genannten Merkmale weisen die Exemplare aus Vörs, Holásky (Grab 1/1954), Celakovice-Záluzí (Grab 26/XXI) und Poysdorf (Grab 6) in dieser Kombination nicht auf. Sie zeigen aber kennzeichnende Merkmale, wie ent­weder quergekerbter Hals und/oder aufgerollter Schnabel, oder abgesetztes Ohr und aufgerollter Schnabel. Für diese Gruppe (im weiteren als Variante A bezeichnet), bestehend aus Exemplaren von acht Fundorten, ist allgemein kennzeichnend der (überwiegend) quergekerbte Hals und der aufgerollte Schnabel. Das Fibel-Model aus Poysdorf, Grab 6 zeigt neben aufgerolltem Schnabel bereits einen längsge­kerbten Hals und weist damit ein kennzeichnendes Merkmal der zweiten Gruppe (im weiteren als Varian­te В bezeichnet) auf. Entscheidend ist für diese Va-

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