Somogyi Múzeumok Közleményei 10. (1994)
Henkey Gyula: Somogy Megyei Népességének Etnikai embertani képe
SOMOGY MEGYEI NÉPESSÉGEK ETNIKAI EMBERTANI KEPE 143 sehen Charaktergruppen (die Formen des ost-baltischen Slawischen und die Hälfte des Nordischen und Cromagnoiden) ist völlig unbedeutend, die Häufigkeit des balkanischen dinaroiden Typs (den man auf die Urbewohner von Dalmatien, auf die lllyren zurückführen kann), sowie des „Kaukasus" dinaroiden Typs (der sich der alanischen Schicht der kabarischen Grenzenwächter anknüpft) ist gleichmäßig 4,8%. Die wahrscheinlichen Ursachen der großen Häufigkeit der türkischen Type, der auffallenden Verminderung derfinnish-ugrischen Formen sowie des unbedeutenden Vorkommens der alten slawischen Charaktergruppen sind: 1. Die spätawarischen Onoguren erlebten die ungarische Landnahme in größerem Maße und größerer Zahl, als man früher meinte. 2. Nach der landnahme ließen sich in 11 Somogyer Siedlungen Petschenegen, Völker finnisch-ugrischen Ursprungs kamen aber nicht an. 3. Die slawisch sprechenden Kroaten ließen sich im westlichen Teil des Balkans auf illyrische Urbevölkerung nieder. 4. Um 670 ließ sich in Dalmatien der fünfte Sohn des Onogur Kagans Kuvrat mit seinem Volk nieder. 5. Nach dem Verfall des awarischen Reiches in Jahre 803 fliehen ganze spätawarische Stämme zu den Kroaten und Slowenen. 6. Man kann auf dem Gebiet zwischen Drau und Sau auch die Verschmelzung der Magyaren annehmen, da die Bevölkerung der nördlichen Hälfte der Gegend vor der osmantürkischen Eroberung und Herrschaft vorwiegend ungarisch war. 7. Wegen der Punkten Nr. 4-6. konnte die Verschmelzung mit den Kroaten und Slowenen das antropologische Bild der Somogyer Magyaren bedeutender nicht modifizieren. Das Nahestehen der Südsomogyer Kroaten zu den Magyaren kann man auch aufgrund der Tabellen Nr. 21, 22 und 24 feststellen. Auch die hier wohnenden Szuloker Deutschen stehen den Magyaren wesentlich näher, als die Ungardeutschen in Hajós und in der Umgebung von Baja. Im Vergleich zu den beiden anderen Bevölkerungen vermindert sich bei den Szulokern die Häufigkeit des alpischen, nordischen und cromagnoiden Typs, bedeutend wächst aber die Häufigkeit des turaniden, dinarischen und pamirischen Typs. Man kann annehmen, daß sich Magyaren oder eine, den Magyaren antropologisch nahestehende Bevölkerung in die Vorfahren der Szuloker Deutschen verschmolzen haben.