Somogyi Múzeumok Közleményei 3. (1978)

Természettudomány - Keve András: A Balaton déli partjának madárvilága

A BALATON DÉLI PARTJÁNAK MADÁRVILÁGA 501 ÜBER DIE VOGELWELT DER SÜDLICHEN SEITE DES BALATONS AUSSER DER FISCHERTEICHE Die Südseite des Balatons ist — 78 Km — an Vögeln in der Umgebung des Sees am ärmsten, ausgenom­men die Fischerteiche, die ich schon behandelt habe (1973). Der Grund liegt darin dass das ganze Ufer heute schon mit Sommerfrischehäusern, Camping­Plätzen usw. fasst eingebaut ist. Nur an der südlich­sten Spitze blieb eine grosse, zwar nicht unberührte Wiese, welche sich eng an die Umgebung des Kis­Balatons achliesst Der Hinterland des Ufers ist zum grössten Teil land­wirschaftlich bearbeitet. Die Wälder der Hügel rücken nur an einigen Stellen bis zum See, oder — wie der vulkanische Basaltkogel von Fonyód — steht insel­haft in der Ebene, früher ganz von Sümpfen umge­ben. So unterscheidet sich die südliche Seite (So­mogy) bedeutend von der nördlichen, und so sind die meisten Vögel in die Gärten, Parke oder Sommerfri­scheanlagen einzurücken gezwungen. Diese bilden einen der Schwerpunkte dieser Studie. Charaktervöge! der Gärten sind: Pirol, Nachtigall, Mönch- und Zaun­grassmücke, grauer Fliegenschnäpper, Neuntöter, Grünling, Stiglitz, Girlitz usw. An einigen Sektoren des Ufers bilden hohe Kiefer den Hauptbestand der Bäu­me und diese werden von Ringeltauben frequentiert. Die Türkentaube erreichte das Ufer in 1937, der Blut­specht in 1950, heute sind beide Arten weit verbreitet. Saatkrähen versuchen sich öfters anzusiedeln, werden aber meisst vertrieben. Der Weiss-Storch nahm sehr ab, aber nur teils we­gen der örtlichen Einflüsse (Verfolgung, Umbau der Dorfhäuser usw.). Der Storch fand aber einen neuen Nestplatz an den Betonsäulen der Leitungen. Ebenso die neue Leuchtung mit Neonröhren der Eisenbahn­stationen zieht mehrere Mehlschwalben zum Nestbau an. Sogar wurde es in einem Fall festgestellt, dass die Rauchschwalbe durch Neonbeleuchtung zum Nachtvogel geworden ist. Die Kohlmeisen benützen senkrechte Eisenröhre zum Nestbau. Der Buchfink, Haubenlerche, Stiglitz usw. suchen selbst zwischen den Geleisen der Eisenbahnstationen nach Nahrung. Ich bespreche an dieser Stelle auch die Sümpfe, die zwischen den Hügeln die Bäche entlang standen, aber seit 1920 zum grössten Teil zum Fischteiche um­gestaltet wurden. Zur Vogelwelt der Fischteiche kehre ich aber nicht wieder zurück. Die hohe Löss- (Lehm-) Wände, die stellenweise be­deutend sind, reichen für Uferschwalben, Dohlen, Turmfalken, manchmal für Bienenfresset, Mauersegler usw. günstige Brutgelegenheiten. Der bedeutendste Sumpf war der „Grosse Ried" (Nagyberek) von Fonyód, welcher zwischen den Ort­schaften Balatonboglár, Ordacsehi, Fonyód, Buzsák, Somogyszentpál (früher Tótszentpál), Kéthely und Ba­latonkeresztúr lag, und welcher Sumpf im XlX-ten Jahrhundert von den Ornithologen oft besucht wurde, aber in 1890 begann da die Trockenlegung, und so wurde er vernachlässigt, obwohl das Wasser und da­mit auch die Vögel, wie z. B. Silberreiher usw. öfters zurückkehren. Seine Umstände wurden die leichte Abwässerung mit dem wohl ausgebeuteten Kanal­system sehr schwankend. An der Nordspitze des Ufers liegt ein interessan­ter kleiner Teich, der Sós-tó (Salzteich), welcher aber heute sehr umgebaut wurde. Selbst das Ufer blieb in ursprünglichem zustand. Es war flach und sandig, und eben dies lockte den Frem­denverkehr, welcher die Strandvögel verscheuchte, eine Brut gab es hier nie mehr. An vielen Stellen wur­de das Ufer auch mit Steindamm eingebaut. Wo aber diese direkte anthropogene Einflüsse fehlen, erscheint dort der Schlamm an mehreren Stellen, besonders an der Südspitze, und den Schlamm folgt bald der Schilf, so z. B. ist die in meiner Limikolen-Studie (1970) be­sprochene Kieselsteinzunge verschwunden, und zu einem geschlossenen Schilfwald geworden, wo die Limikolen keine Raststelle mehr finden. Am längsten blieb der Bucht an der Südspitze des südlichen Ufers frei, der immer schlammig war. Heute ist er auch ein­gewachsen, und die Stelle der Limikolen übernahmen die Sumpfvögel. Als Ernährungsgebiet der Reiher, z. B. Silberreiher änderte ersieh nicht, und blieb auch für Ansammlungsplatz der Schwimmenten günstig, - nur die Beobachtung ist erschwert worden, da keine Aus­sicht auf den See bietet. Die Änderungen beeinfluss­ten die Schwimmvögel des freien Wasserspiegels am wenigsten. Die neuerlich angesiedelte Arten im Kis­Balaton (Kormoran, Seidenreiher) erscheinen nun öf­ters wie früher auf Nahrungssuche an der ganzen Südküste, dagegen die Art Sichler durch sein Ver­schwinden zu einem seltenen Spätherbstgast. Die allgemeinen europäischen Änderungen sind auch am Balaton feststellbar, so die Abnahme der Wachteln, Wachtelkönige, Schnatterenten, gewisse­massen nahmen auch die Blauracken ab., und von den Wintergästen wurde der Rauhfussbussard selte­ner. Dagegen scheinen die Scftwarzspechte zuzuneh­men. Durch die Zugverschiebung der Raubseeschwal­ben wird sie am Balaton öfters beobachtet, nur läuft ihr Zug sehr schnell ab., so entgeht sie der Beobach­tung leicht. Die Silbermöwe sucht den See in grösse­rer Anzahl und für längere Zeit auf. 248 Arten konnten bisher am südlichen Ufer fest­gestellt werden, und dazu kommen noch weitere 5 Arten, die nur an den schon behandelten Fischteichen gesehen wurden. Ausser den Fischteichen sind 131 Arten auch Brutvögel. Bei einzelnen Arten gebe ich an, in welchen Monaten, in wieviel Fällen ich sie sah, und mache auch einige ökologische Notizen. A. Keve

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