Somogyi Múzeumok Közleményei 3. (1978)
Irodalom - Szíjártó István: Adalékok Sipos Gyula költői pályájának jobb megismeréséhez.
432 SZÍJÁRTÓ ISTVÁN DATEN ZUR BESSEREN ERKENNTNIS DER DICHTERISCHEN LAUFBAHN VON GYULA SIPOS Der lebenslauf von Gyula Sipos (1921—1976) dem mit dem Attila József-Preis gekrönten Dichter begann in der Welt der Armen der Puszta. Er ist ein Abkömmling von Dienstleuten, dessen Vater in die Stadt geraten ist (die von Attila József geschriebene Möglichkeit zum Ausbruch: „wo er zu einem Unterbeamten werden könnte, sucht er...") und lernt neben dem Los der Armen in den Dörfern auch die Welt der mit ihren zwei Händen arbeitenden Leute in der Stadt, die Gedankenweise der humanistischen Intelligenz der Kleinstädte. Der schon seit seiner Kleinsdhülerzeit verifizierende Student publizierte seine Gedichte bald auf die Ermunterung seiner literaturfreundlichen Lehrer als der Vorsitzende im Selbstbildungsverein des berühmten Pál Somssioh-Realgymnasiums in Kaposvár. In der Pflege der Kaposvárer Dániel Berzsenyi Literatur- und Kunstliebhaber Gesellschaft im Jahre 1939 erschienener Band „Lampen im Nebel" entstand im Zeichen der Ansicht des zu nützen wollenden nüchternen Realismus. Neben dem Eindruck Ady's ist auch die Gedankenweise der linken Flügel der Volksschriftsteller und die Formenkultur der Besten der Zeitschrift Nyugat aus dem ersten Gedichtband des jungen Sipos nachweisbar. Nach Budapest gekommen fand er auch Genossen im Győrffy-Kollegium, und er hatte immer klarer werdende Vorstellungen über die notwendige Umgestaltung der heimischen Gesellschaft. Die Studenten waren nicht nur mit den Leitern der Bewegung der Volksschriftsteller in Verknüpfung, sondern sie bekamen Aufgaben auch von den Verbindungsleuten der illegalen kommunistischen Partei. Im Jahre 1941 erschien sein zweiter Gedichtband ebenso in Kaposvár mit dem Titel „Die drei Schritte". Es wurde immer offenkundiger, dass das Leben, die sozialistische ungarische Zukunft einen politischen Dienst fordert. Er nimmt sich seinen Teil mit Zeitungsartikeln, mit der Organisation von Studentenkundgebungen aus der politischen Arbeit heraus. Nach der Besetzung Ungarns durch die Deutschen wird er mit mehreren Genossen aus dem Győrffy-Kollegium verhaftet. Nach seinem Freiwerden hielt er sich monatelang zwischen den zwei feindlichen Fronten „auf der Insel von Niemandem" verborgen. Aus dem romantischen Herumschleidhen ist später ein Roman geboren, aus den in Gendarmnachforschersiedlung zu Csillaghegy durchlebten Ereignissen ein lyrischer Band. Die Studie ist ein Teil aus einer Kleinmonographie, die den Lebenslauf von Gyula Sipos vorführt, seine literarische Tätigkeit analysiert. Sipos war auch ein prominenter Vertreter seiner Generation, nicht nur als widerstehender Studentenleiter, Landtagabgeordnete, Ministeriellkomissär der Bodensverteilung, sondern auch als Dichter. Ein Vertreter jener Jugend, die auch in den schwersten Stunden unserer Geschichte klar an die freie Zukunft unseres Volkes glaubte. Seine menschliche-'künstlerische Standhaftigkeit ist heute schon legendenhaft, jedoch ist er im allgemeinen literarischen Bewusstsein ein „minderwertig" verzeichneter Schöpfer. Die wesentlichen Züge seiner sympathischen mensc'hlichen-dichterischen Persönlichkeit, seines lehrreichen Laufbahnes bereichern nicht nur das neueste Kapitel unserer Literaturgeschichte, sondern auch unsere Historie. /. Szíjártó