Somogyi Múzeumok Közleményei 1. (1973)

Tanulmányok - Matolcsi János: Balaton környéki avar lovak

106 MATOLCSI JÁNOS AWARENZEITLICHE PFERDE AM PLATTENSEE Die Studie befasst sich mit den Pferdeknochen­funden der Awarengräberfelder, die in den Geme­inden Zamárdi am Südufer des Plattensees und Káp­talantóti am Nordufer des Sees erschlossen wurden. Auf diesen Gräberfeldern aus den 6. und 7. Jahr­hunderten waren 5,8% der erschlossenen Gräber in Zamárdi und 17,5% derselben in Káptalantóti selbständige Pferdebestattungen. Alle Gräber waren aufgewühlt, so dass die ans Tageslicht beförderten Pferdeskelette mehr oder minder unvollständig wa­ren. Nach erfolgter Restaurierung konnten nur die Abmessungen eines einzigen Pferdeschädels fest­gestellt werden. Es Hess sich feststellen, dass das untersuchte Tier zur Gruppe von Pferden mit mit­telmässig länglichem Schädel, mittelmassig langen Molarreihen und schmaler Stirn gehörte (trinominale Kategorisierung). Exponentialindex der Stirnbreite: 82,6. Beim Vergleich der erhaltengebliebenen Ober­molarreihen fiel die ausserordentlich lange Mahl­zahnreihe beim Pferd Z— 18, sowie der Umstand auf, dass die Molaren bei den anderen Pferden unge­fähr die gleichen Proportionen aufwiesen (46,1 — 46,7). Alle untersuchten Pferde erwiesen sich als Warm­biüterhengste orientalischen Typs. Es ist jedoch an­zunehmen, dass mehrere von ihnen gewallacht wa­ren. Hiervon zeugen ihre verlängerten Extremitäten­konchen. Beim Vergleich der Extremitätenknochen konnten relativ überdurchschnittliche Längen von Humerus und Tibia beobachtet werden. Diese Eigenart unter­scheidet unsere Pferde von den anderen awaren­zeitlichen Pferden in Ungarn. Diese Feststellung will keineswegs behaupten, dass die übrigen awaren­zeitlichen Gräberfelder keine Pferde solchen Typs enthielten. Aufgrund der ungarländischen Angaben kann der Autor nicht die Feststellung Müllers unterstützen, wonach die im awarenzeitlichen Grä­berfeld aus dem 8. Jh. in Nővé Zámky bestatteten Kaltblutartige Pferde gewesen seien. 1. Matoicsi

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