László Gyula: Sírfelirat Rudnay Gyula emlékére (Somogyi Múzeum 14., 1968)

GYULA RUDNAY 1881-1957 Er war eine grosszügige Persönlichkeit der ungarischen Male­rei. Seine Gewitterwolken, winddurchwehten Bäume, vom Abend­rot beleuchtetem Himimiei, Wiesen, kleinen Häuseir mit Schilf bedeckt und seine airmen Leute in abgetragenen Kleidern gehören ebenso zu den Schätzern unserer nationalen Malleren, wie auch seine in flottam Rythmus tanzenden Betyárén, oder seine die tragischen Mo­mente der ungarischen Geschichte vorführenden Kcimpositionan. Er durchzog den Weg der ungarischen Maler der Jahrhunderten die: München, Paris, Italien, alber er hat seine Steile nicht gefunden. Er kam zurück und erlernte bei Simon Hollósy auf der Malerkiclonie von Nagybánya die Vorliebe zu den Schattierungen der Natur, doch halt er auch das aufgegeben um statt der Söhönheitien des äusseren Anblickies ein Dichter der sugigestóvem Welt vom inneren Farbensahens zu werden. Sein bewundernswertes Talent zügelte die disdplliinierte Kraft seines Entschlusses, denn es wurde sein Le­bensziel die echte ungarische Malerei zu erschaffen. Er stellte sich vor, dass — wie das ungarische Volkslied neben seiner östlichen Schicht mit gregorianischen, damn miit den Schönheiten der Rena­issance, des Barocks und der neuzeitlichen Musik gefärbt ist, — so soll auch die ungarische Mauerkunst in ihnen Ausdrucksrnittedn die grosse europäische Erbschaft durch und durch miterleben, aber in ihrer Unbändigkeit, Temperament — und in ihrer Themenwelt — die Natur der ungarischen Seele sich auszudrücken soll. Dieses kleine Buch beschwört den lebendigen Gyula Rudnay herauf, die Bekenntnisse Seiner Faimiŭie, Freunde, Schüler gestammelt um aus seinem unvergessilich edlen Wesen ail dials lebendig zu be­wahren, was zum Durchleben seiner Bilder uns näher kommen hilft. Die Themen der einzelnen Kapitel sind: der Rudnay der All­tage, in dem. seine Wohnung, Atelier, Gewohnheiten, Singen, Anek­doten und sogar seine Speiseardnung einen Raum bekamein, denn all das drückt sein Wesen ebenso aus, (und 'auch eben in demselben Sinne), wie seine Bilder. In dem zweiten Kapitel wird der .Meister durch die Erinnerungen seiner Schüler lebendig, der sie nicht nur auf die Malerikunst lehrte, sondern auch auf die Schönheit des Humanums. Und zum Schiiuiss können wir den schaff enden Künst­ler beobachten, beinahe bei der Arbeit. 75

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