Géger Melinda: Galimberti emlékkiállítás, 2003

Erfahren kehrte er aus Paris nach Nagybánya im Sommer 1907 zurück, wo er demnächst in die sog. „Neogruppe" von jungen Maler der Kunsterneuerung eingegliedert wurde. Aber Galimberti ging seinen eigenen Weg entlang: Die sich auf die Basis des Lebenswerkes von Paul Cézanne entfaltende strukturelle Raumanalytik wird bei ihm parallel zum zitierten Fauves-Stil massgebend. In seinen Kompositionen hatte er unter seinen Künstlerkollegen von Nagybánya alsbald als Bahnbrecher die Darstellung mit dem sog. 'gehobenem Gesichtspunkt' umgesetzt, zudem er bewegungsvoll rafinierte und kompliziert konstruierten Räume verwendete. Mit der zeit kam er dann mit dem geistig meist französischen Gestalt der ungarischen Malerwelt Rippl-Rónai József in enger Verbindung. Während seinen Besuche bei Rippl-Rónai produzierte er einige Bilder deren durchdringende Kräfte, gewichtvolle Dekorativität und aus der dichten Materie entfaltete Farbenintensität erst mit der ersten sog. „Maisbilder" des Rippl-Rónais zu vergleichen sind. Seine bezaubernde Farbenmagie und die dekorative Kolorismus der Mitglieder der „Neogruppe" von Nagybánya resultierten in der Kunst von Galimbertis Kompositionen mit expressiver Glut und gedämpfter Spannung. Gerade in dieser Zeit hatte er seine erste Frau, die Lanow Mária von böhmischer Abstammung kennengelernt. Eigentlich hiess sie Maria Provazkova und wurde am 13. Februar 1880 in der südböhmischen Stadt Jindrichuv Hradec - einst Neuhaus genannt - geboren. Die ehemalige Bauernfamilie Provazek kommt aus der Nachbargemeinde von Jindrichuv Hradec, eigentlich also aus Posna. Sein Vater, ein hochrangiger Beamte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie hatte seiner Tochter den Adeligenvornamen Lanow verliehn. Bis zum Tode seines Mannes hiess sie für die Öffentlichkeit trotzdem Marie Provazková-Galimberti. Ihre Malerstudien begann Lanow Mária als Jugendliche in einer Privatschule der Kaiserstadt Wien. Dann zog sie nach München, im Jahre 1902 sogar zum Malerstudio von Hollósy Simon. Wo, wie und wann sie eigentlich Galimberti kennenlernte, bleibt uns ein Rätsel. Vermutlich sollte aber diese zwischen 1906 und 1908 in Paris stattgefunden. Es war jedoch eine Missehe und sie hatten sich nach vielen getrennt geführten Jahre in 1911 voneinander scheiden lassen. In der

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