L. Kapitány Orsolya: Somogy megye népmüvészete, 2001

Német nyelvű rezüme (Kovács Renate)

Tradition des Spinnen und Webens Ein Teil der Kultur der Ungarn war auch schon in der Zeit vor der Landnahme die Hanfverarbeitung, was durch Schriften der Sprachgelehrten belegt ist. Die Verarbeitung von Faserpflanzen zu Leinen gewann mit der Aufgabe des Nomadenlebens an Bedeutung. Die für das Brechen, Weichen und Hecheln notwendigen Geräte veränderten sich ständig, wurden vervollkommnet und erhielten im XVIII-XIX. Jahrhundert ihre endgültige Form. Auf den Höfen der Fronbauern und freien Bauern wurde in den vergangenen Jahrhunderten aus Hanf und Lein so viel hergestellt, um den Bedarf der Familie und des Hofes an Garn und gewebten Leinen befriedigen zu können. Hervorragende Leinanbaugebiete waren im Belső-Somogy z.B. Csököly, im Nagyberek Somogy szentpál, Táska, Buzsák, im Zselic, in den Dörfern des Külső-Somogy, in Kaposmente und dem Draugebiet wurde jedoch wegen der natürlichen Gegeben­heiten eher Hanf angebaut. Die Verarbeitung der Faserpflanzen zu Garn war Jahrhunderte hindurch Aufgabe der Frauen, aber in einzelnen Gebieten des Somogy (Külső-Somogy, Kaposmente, in der Gegend um Mar­cali) wurde nicht mehr zu Hause gewebt, sondern es wurde Meistern, Leinewebern übertragen. Die Organisation der Leineweber in Zünften begann Anfang des XVIII. Jahrhunderts, aber auch noch in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts wurden Vereinigungen gegründet. Mit der Auflösung des Zunftsystems (1872) wurden ein großer Teil der Meister Mitglied von Gewerbekorporationen, die meistens allein oder mit einem, eventuell zwei Gehilfen arbei­teten. Neben dem arbeitsaufwendig hergestellten Hanf- und Leinen­garn wurde ab der 70er Jahre des XIX. Jahrhunderts immer öfter bei prächtigen Geweben Baumwollfäden verwendet, aus denen zuerst die Stickerei, „hím" später die ganze Leinwebe angefertigt wurde. Daraus entstanden Zierhandtücher, festliche Tischtücher, Korbtücher und die Mitgift der Mädchen im heiratsfähigem Alter, die stafirung . Diese Teile wurden mit der Hand - ab der 1920er Jahre mit Maschine - gesäumt, mit verschiedenen Fransen, handge­arbeiteten oder maschinell hergestellten Spitzen verziert. 11. Korbtuch. Hergestellt von Frau Istvánné Füstös um 1910inAlsok. VM 75.52.6. 12. Zierhandtuch. Gyékényes. RRM9916. 521

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