Horváth János: Rippl-Rónai állandó kiállítás Kaposvár, 1978

Josef Rippl-Rónai ist im Jahre 1861 zu Kaposvár geboren. Sein Vater war der Lehrer, später der Direktor einer von den hiesigen Schulen. Seine Mutter hiess Anna Paulina Knesevich. Unter seinen Geschwistern war Josef der Erst­geborene, mit seinen jüngeren Brüdern Ödön (Edmund), Lajos (Ludwig) und Sándor (Alexander) lebte er in brü­derlicher Liebe, nicht einmal hat er sie gemalt. Am mei­sten hatte er seinen Bruder Ödön gern, der auch selbst zeitweise mailte und leidenschaftlich die Gegenstände der bildenden und der Volkskunst sammelte, alte Porzellane, Möbel mit der geheimen Sehnsucht, damit ein Museum sich daraus einst in Kaposvár zustande käme. Sein Ge­schenk begründete die Sammlung des Museums. Der Vater von Josef Rippll-Rónai hätte gern gehabt, wenn sein Sohn als „sicheren Lebenserwerb" den Laufbahn eines Pädagogen für seinen Lebensberuf gewähit hatte. Josef ging aber nach der Beendigung der vier Klassen des Gymnasi­ums in die hiesige Apotheke als Lehrtling, und nachdem er hier drei Jahre lang praktizierte, liess sich an die Budapes­ter Universität der Wissenschaften zum Apothekerhörer im Jahre 1879 als 18-jähriger Jüngling einschreiben. Im 1881 erwarb er das Diplom für Pharmazie. Noch als Apotheker­hörer malte er das Porträt eines seiner geliebten Professo­ren nach Ptotoaufnahme, auch schon da liess ersein Talent aufblitzen. Im Jahre 1882 gelang er zur Familie von Ed­mund Zichy als Hauslehrer, aber auch schon hier wurde ihm immer klaer, dass sein einziger Interessenkreis die Malerkunst ist, weil - wie er seinen Eltern nach Kaposvár schrieb, — ,, . . . wenn die Malerei nicht wäre, wäre ich vielleicht schon geflüchtet ..." Endlich hat er entschienden : er beschloss ein Maler zu wer­den. Für materielle Hilfe zu seinen Studien wendete er sich zu seinen Eltern, die den Entschluss ihres Sohnes billigten. So kam er im Jahro 1884 nach München an. Sein Profes­sor war der berühmte Johann Caspar Herterich. Zuerst zei­chnete er Akte vom grossen Format mit Kohle, auch in seiner Freizeit zeichnete er die Gemälde berühmter aus­ländischer Künstler in den reichen Galerien von München nach. Aus dieser Periode übriggebliebene einige Studien und Kupferrodierungen beweisen, dass er seine Zeit nicht umsonst schleuderte; er eignete sich ausgezeichnet die rea­listische Schilderung an. Noch zwijähriger Münchener Aufenhalt reiste er nach Paris, vorausahnend, dass Paris der Mittelpunkt der mo­dernen künstlerischen Richtung sei. Er hatte sich bei dem hier lebenden, damals schon berühmten Mihály (Michael) Munkácsy angemeldet, der ihn gern empfangen hat. Rippl­Rónai arbeitete zwei Jahre lang neben dem Meister, und immer mehr unter seinen Einfluss geraten schuf er se'rne Gemälde „nach Art Munkácsy's". Von seinem Meister nahm er bald Abschied, weil er fühlte, dass seine Persönlichkeit in der Nähe des Genies nur zum dessen Epigon werden könnte. Im 1883 lernte er seine spätere Frau, Lazarine Boudrion kennen. Im 1889 kam er nach Point Aven, wo eine neue Kunstart zu jener Zeit in Ausbildung war, Im 1890 mel­det er sich schon mit einem sdbstständigen Werk: mit dem Gemälde „Frau im Kleid mit weissen Tüpfelchen". Nech in diesem Jahr bindet er eine Freundschaft mit James Pitca­irn Knowiles, mit dessen Hilfe lernt er auch Aristide Maililol kennen. Er begegnet sich dem Gauguin, Paul Sérusier, die mit ihren kühnen Farben die jungen Künstler der ganzen Julian Akademie aufgeregt haben. Séruiser begründete im Jahre 1888 die Gruppe der Propheten (Group de Nabis), und Rippl-Rónai wurde auch zum Mitglied dieser Künstler­gruppe. Hier befreundete er sich mit Maurice Denis, Pier­re Bonnard, Edouard Vui'llard. Im 1892 übersiedelte er nach Naui'lily mit Knowles und dort verbrachte er 10 Jahre in Stille und Arbeit. Seine Werke sind aus dieser Periode: „Die im Bstt liegende Frau", Meine Grossmutter". Die sind auch Gauguin sehr gefallen. Jetzt malt er schon nach­einander seine anspruchsvolle. Bilder als „Mädchen mit dem Käfig", „Alte Frau mit Veilchen", „Die Seine in det Nacht". Seine Frau, Lazarine webt Wandteppiche oder stickt nach seinen Plänen. Zu seinen Steinzeichnungen „Les vierges" (Die Jungfrauen) hat G. Bodenbach Gedichte mit gleichem Titel geschrieben. Im Jahre 1895 besucte er seine Heimat und debütierte mit einer kleineren Ausstel­lung - in der Wohnung des Abgeordneten Frank Sima ­auch vor dem Budapester Publikum. Hier lernte er den Gra­fen Theodor (Tivadar) Andrássy kennen, der von ihm ein Gemälde kaufte. Dieser auch materiell wohlhabender Mann hatte in Rippl-Rónai den talentvollen Künstler erkannt und lud ihn in sein Schloss zu Töketerebes ein um dort einige Porträte zu malen. Gleichzeitig gab er ihm den Auftrag den Speisesaail seines Budaer Palastes zu planen, aber er liess von ihm nicht nur Möbel, sondern auch Kamine, Tafelge­schirre aus Glas und Porzellan zu planen. Auch dio Glas­fenster und Wandteppiche wurden nach den Plänen von Rippl-Rónai verfertigt. Diese Werke sind die typischen Stücke der Sezession. Im Jahre 1897 malt er sein Bild: „Mein Vater und meine Mutter nach vierzigjähriger Heirat" und noch in diesem Jahre veranstaltet er eine Ausstellung in der Pariser Bing-Galerie. Im 1899 verbringt er mehrere Monate auf die Einladung Mailtols in Süd-Frankreich zu Bagnuls, welchen Zeitabschnitt er auch später als eine der schönsten Erlebnisse seins Lebens erwähnt. Hier malt er das Porträt von Maillol, das Gemälde ist jelzt in dem Mo­dernen Museum zu Paris zu sehen. Die Jahrhundertwende brachte eine entscheindende Wen­dung im Rippl-Rónai' s Leben. Er hat entschlossen endgültig in seine Heimat zurückzukehren. Im Jahre 1900 veranstal­tete er im Hotel Royal (Budapest) eine grosse Ausstellung. aber das Publikum stand unverständig vor seinen Werken, empfing sie abgeneigt, und die Presse meinte gerade ei­nen Verfall in seiner Kunst zu entdecken. Im 1901 machte er eine längere Rundreise in Belgien und noch in diesem Jahr besuchte er Moskau, Petersburg und Warschau. Im

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