Gyökerek • A Dráva Múzeum tanulmánykötete, 2005
Banicz László: 20. századi kálvária – a német kisebbség kitelepítésének politikai háttere
Banicz László: 20. századi kálvária -A német kisebbség kitelepítésének politikai háttere LÁSZLÓ BANICZ MIßGESCHICK IM 20. JAHRHUNDERT DER POLITISCHE HINTERGRUND DER AUSSIEDLUNG VON DER DEUTSCHEN MINDERHEIT ZUSAMMENFASSUNG Die Polemik über die Aussiedlung der Ungarndeutschen setzt sich noch immer fort. Neuen Forschungen nach kann man die Zahl der Ausgesiedelten nicht genau belegen. Die zur Aussiedlung verpflichteten Personen sind nicht alle in Wirklichkeit ausgesiedelt. Aus diesen Siedlungen, wo die Anzahl der Deutschen verhältnismäßig wenig war, wurden überhaupt nicht die Zwangsausweisungen bis zum Ende hin durchgeführt. Ein Teil der Deutschen verwandelte sich in Ungarn, und arbeitete dort als Knecht. Diese Familien verloren ihren ganzen Besitz und ihre Identität. So wurden sie wenigstens nicht ausgesiedelt. Nach der Aufhebung der Rechtsbeschränkungen im Jahre 1949 jedoch siedelten viele Bewohner in ihre alten Gebiete zurück. Die ganze Zynismus des Systems allerdings zeigt sich darin, dass diese Nichtbesitzenden paradoxer Weise noch als Kulaken bezeichnet wurden und in Arbeitslager geschickt wurden. In Folge der Aussiedlungen vom Februar 1946 bis zum Sommer 1948 sind schätzungsweise 216.753 Menschen in okkupierte Gebiete transportiert worden. Die meisten Personen wurden 1946 und 1947 in die amerikanische Besatzungszone gebracht, die weiteren Personen gelangten dann 1948 in die sowjetische Besatzungszone. Aus letzterer jedoch kamen in den späteren Jahren wieder viele Menschen nach Ungarn zurück, auf Grund erdrückender Armut. Aus Bares verließen uns 460 Ungarndeutschen um nach dem Westen zu gehen. Im Dezember 1944 noch 80-85 Personen freiwillig das Land verließen per Zug. Die Barcser Schwaben, welche in die Steiermark nach Deutschlandsberg reisten, wurden durch die Engländer länger als ein Jahr in das Kapfenberger Sammellager gebracht. Von hier aus gelangten sie 1946 nach Sinsheim, wo die meisten von ihnen ein neues zu Hause fanden. Die späterhin 1948 aus gesiedelten 379 Personen kamen nach Dresden und Heidenau. 111