Ottományi Katalin szerk.: Régészeti tanulmányok (Studia Comitatensia 30. Szentendre, 2007.)

Gabler Dénes: Terra Sigillaten in der römischen Siedlung Páty–Malom -Flur

DENES GABLER TERRA SIGILLATEN IN DER RÖMISCHEN SIEDLUNG PÁTY-MALOM-FLUR In der Siedlung von Páty-Malom-Flur kamen auffal­lend viele Terra Sigillata-Funde schon an den 1981­1984 durchgeführten Rettungsgrabungen ans Ta­geslicht, obwohl nur je ein Steinbau oder einige, in die Erde getiefte Objekte zu dieser Zeit untersucht werden konnten. An den großflächigen Grabungen im Jahre 1999 kamen andere 461 Stücke vor und das bedeutet, dass es Importwaren guter Qualität in Páty in viel größerer Menge gibt als in den einzelnen in­nenpannonischen Siedlungen im Allgemeinen. Ver­gleicht man die Gesamtzahl der in der Siedlung von Páty gefundenen Sigillaten (581 St.) mit der der an der Bernsteinstrasse liegenden Villa von Fertőrákos, oder mit der der - vor der Errichtung der spätrömi­schen Befestigung bestehenden - Siedlung von Ság­vár (47 St.), ist die Menge der gallisch-germanischen importierten Keramik in dieser Siedlung noch auf­fälliger. Der behandelte Fundort befindet sich an der Strecke Floriana-Aquincum der Strasse Poetovio­Savaria-Aquincum, die in der Warenversorgung eine entscheidende Rolle gespielt haben könnte. Das aus den neuen Freilegungen stammende, größere Fundmaterial erweiterte das Spektrum dieser Kera­mik ebenfalls: Die Waren von mehreren Werkstatt­kreisen, bzw. Manufakturen, die im früheren Fund­material durch kein einziges Stück vertreten waren, sind hier vorhanden. Zu diesen Waren gehört ein Si­gillatabruchstück von Form Consp. 39/43 aus Nord­italien, das in die spätflavisch-trajanische Zeit datiert werden kann. Während sieben südgallische Sigillaten an den früheren Grabungen zum Vorschein gekom­men waren, bereicherten die neuen Ausgrabungen dieses Material nur mit vier Bruchstücken. Zwei von ihnen sind domitian-trajanische Bilderschüsseln aus La-Graufesenque. Vom früheren Material abwei­chend kam keine Banassac-Ware an der Grabung 1999 vor. Der zwischen dem Terra Sigillata-Spektrum und den Lehren der Münzen bestehende Widerspruch kann nicht gedeutet werden. Die 27 spätrepublikanischen, bzw. im 1. Jh. n. Chr. geprägten Münzen weisen auf eine spätkeltisch-frühkaiserzeitliche Siedlung hin. Im Gegensatz dazu tauchen die frühesten Sigillaten erst ganz am Ende des 1. Jahrhunderts auf. Das Fehlen der frühen Keramikfunde ist für die Siedlungen im Bereich von Aquincum nicht kennzeichnend, da itali­sche Waren an den Ausgrabungen sowohl in Budaörs als auch in Erd in bedeutender Menge zum Vorschein kamen. Diese Funde und die frühe südgallische Sigil­lata von Tök beweisen, dass enge Handeisbeziehun­gen schon von der römischen Besitznahme an, in ei­nigen Fallen aber noch vor dieser Zeit (Budaörs), mit diesem Gebiet bestanden. Von den 142 mittelgallischen Sigillaten konnten re­lativ wenige Stücke einer Werkstatt zugewiesen wer­den. Ein in das zweite Viertel des 2. Jahrhunderts datierbares Exemplar des Töpfers X-6 (Catul-) von Martres-de-Veyre ragt von ihnen heraus. Die anderen Gefäße sind wahrscheinlich antoninische Produkte von Lezoux, zwei von ihnen können sicher dem in der Zeitspanne 160-180/190 n. Chr. tätigen Patemus II zugeordnet werden. (Auf einem der Stücke ist ein beschädigter Stempel zu sehen.) Die unverzierten mittelgallischen Waren verteilen sich unter den For­men Drag. 18/31 und Drag. 33, die vorher erwähnten sind in viel größerer Menge vorhanden. Der einzige Becher der Form Drag. 33 kann vor 160 n. Chr. da­tiert werden. 60 % des Fundmaterials machen die Rheinzaber­ner Sigillaten aus, die an Serien, bzw. Werkstätten knüpfbaren etwa 50 Stücke werden tabellarisch vor­geführt. Fünf Stücke von ihnen können in die Zeit­spanne vor der Markomannenkriege (Nr. 10-14) und 31 Exemplare in die spätantoninisch-severische Zeit, oder in die nachfolgenden Jahrzehnte datiert werden. Auch das in das mittlere Drittel des 3. Jahrhunderts datierbare Ware ist im behandelten Material vertreten (Julius II - Julianus I - Marcellinus). Bei 13 Bruch­stücken können sowohl die antoninische als auch die severische Datierungen in Betracht gezogen werden. In unserem Material sind neun unverzierte Rheinz­aberner Formen vertreten; außer den zahlreichen Tel­lern (Drag. 18/31, Drag. 31, Drag. 32, Lud Tb) (117 St.) gibt es viel wenigere Becher (Drag. 33 - insgesamt 21 St.). Verhältnismäßig viele Bruchstücke der glatte oder geschliffene Glasgefäße nachahmenden Form Drag. 54, bzw. die von barbotinverzierten Flaschen (olla) wurden gefunden. Nur aufgrund des Eierstabs kann ein Exemplar der Cibisus-Werkstatt von Ittenweiler zugeordnet wer­den. Dieses mittelantoninische Gefäß kam in ei­nem in die Erde getieften rechteckigen Haus vor, das wahrscheinlich während der markomannisch-sarma­tischen Kriege 166-180 zerstört worden war. Im Material von Páty sind 19 reliefverzierte Western­dorfer Sigillaten zu finden: Die Mehrheit gehört der Comitialis-Werkstatt an (8 St.), wenigere Exemplare (3 St.) können an Helenius, bzw. Onniorix (2 St.) ge­knüpft werden. Helenius, der früher in der Werkstatt von Comitialis als Ausformer getopfert hatte, konnte

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