Farkas Rozália szerk.: Néprajzi-történeti tanulmányok (Studia Comitatensia 29. Szentendre, 2004.)

Sz. Tóth Judit: A németek viselete Pest megye nyugati felében

Tóth Judit ZUSAMMENFASSUNG Die Deutschen des Komitats Pest lebten im westlichen Teil des Komitats in mehr als zwanzig Dörfern. Sie kamen aus Mittel- und Süddeutschland und ihre von einander abweichende Kultur wurde mit der Zeit einheitlich. Das Deutschtum des Komitats gehört in jene Landschaftsgruppe, die sich von Transdanubiens Mittelgebirge bis zum Donauknie erstreckt, ihre Volkstrachten - sowie ihre Bräuche - sind bis zur Wende des 19./20. Jahrhunderts einheitlich oder zeigt sehr ähnliche Beziehungen. Am Ende des 19. Jahrhunderts vereinten sich die charakteristischen Elemente der deutschen und ungarischen Männertracht: man trug ein Hemd mit schmalem Kragen, eine Weste mit vielen Knöpfen, ein Halstuch in der Form eines Schales mit einem sehr kurzen „Rock". Dazu gehörte eine Schirmmütze, geschnürte Stiefelhose, Stiefel nach ungarischer Fasson, ein ungarischer Schnurrbart und ein kleiner runder Filzhut. Diese Kleidung blieb in ihrem Chrakter in den bäuerlichen Gemeinden der Umge­bung von Buda bis 1920 erhalten. Man trug den „Rock" mit mándli-Schnitt und Schnür- und Samt­kragen, gerade geschnittene Filzhose, doch die Art des Tragens eines Kleidungsstückes spiegelte die ethnische Zugehörigkeit des Trägers. Ein schwä­bisches Charakteristikum ist das dunkle Männer­hemd, die gestrickte und aus rumburger Leinen genähte blaue Brustschürze. Im Kreise der deutschen Frauen blieb die Kleidung Bluse - Leibchen - Schultertuch, die auch die deutschen Einsiedler trugen, im Hügelland von Buda bis in die 40-er Jahre erhalten. Das Vorhandensein des Schultertuches wurde von den örtlichen Kleidungs­bräuchen, der kirchlichen Liturgie und den Mode­veränderungen beeinflußt. Die Leibchenkleidung bewahrte die ältere Form der Kleidungsstücke mit Ärmel. Durch den Einfluß der ungarischen Volks­tracht entfaltete sich ebenfalls hier die Frauentracht mit mehreren Röcken. Im Pilisgebirge und dem Donauwinkel verbreitete sich nach dem ersten Weltkrieg der Kleidungstyp mit Ärmeln. Taillierte und weitere, vorne geknöpfte Formen waren ebenfalls in der Kleidung enthalten. Später verbreiteten sich die außergewöhnlich ge­schnittenen und verzierten Blusen. Man zog nur einen oder zwei Unterröcke an, die Hüfte wurde schon nicht mehr verbreitert. Die hiesige Frauenkleidung zeigt schon Ähnlichkeit mit der städtischen, bürger­lichen Kleidung. Als schwäbisches Charakteristikum der Bauernklei­dung blieb bis zum Schluß die blaue oder schwarze Schürze in eckiger Form erhalten. Außergewöhnlich war die breite, aus flachen Flechten und auf einen breiten Kamm gesteckte Haartracht der Mädchen. Die deutschen Frauen banden ihre großen Kopftücher zu abwechselungsreichen und ungewöhnlichen Formen und aus den gestärkten Tüchern wurden im Nacken die schwäbischen Schöpfe gebunden. Das Material der Kleider spiegelte den Reichtum der Trägerin. Nicht die Verzierung machte ein Kleidungsstück zur Festtagskleidung, sondern seine gute Qualität, seine zurückhaltenden Farben und die harmonische Einheit. Das Ablegen der Tracht nahm bei den Männern zu Beginn des Jahrhunderts, bei den in der Hauptstadt arbeitenden Frauen in den 30-er und 40-er Jahren im größeren Maße zu, doch die Bäuerinnen kleideten sich bis nach der Aussiedelung, die Älteren sogar noch bis zum heutigen Tag in der charakteristischen schwä­bischen Tracht. Die Regel des Tragens der traditio­nellen Tracht und die Kleidungsbräuche wurden am besten von der schwäbischen Gemeinde von Budaörs erhalten. Beim Aufleben der charakteristischen Volksbräuche (Faschingsbeerdigung, Hochzeit) und auf den Modeschauen der schwäbischen Bälle können wir die in den Familien aufbewahrten authentischen Kleidungsstücke sehen. In einigen Siedlungen zeigt man den Interessenten auf Puppen die örtlichen Trachten, die Variationen der Frauenkleidung nach Alter und Anlässen sortiert aus originalem Material. Diese Studie stellt die - zur Jahrhundertwende noch einheitliche, später sich mit örtlichen Veränderungen erneuernde - Volkstracht der Deutschen aus dem Bergland von Buda und dem Pilis-Gebirge aufgrund der in den Museen und bei privaten Personen aufbewahrten Archivbildern, Trachtenstücken und Interviews vor. 77

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